lassung gewesen sey, sie e i n e n G a n g zu benennen. Diese
Benennung ist hernach allgemein bekannt geworden. Der
Bergmann aber nimmt das Wört in doppelter Bedeutung. E r
v e r s t e h t d a r u n t e r e n t w e d e r , d o c h s e l t n e r , di e im
V o r h e r g e h e n d e n ums t ä n d l i c h b e s c h r i e b e n e n L a g
e r s t ä t t e n , z uma l w e n n s i e s i c h in e inem z i eml
i c h s p i t z i g e n W i n k e l g e g e n den Ho r i z o n t n e i g e n ,
o d e r , z uma l in u n s e rm E r z g e b i r g e , e i n e s o l c h e
L a g e r s t a t t de s E t z e s , w e l c h e di e Ge s t e i n s ch i ch-
t e n u n t e r e i n em g e w i s s e n W i n k e l d u r c h s c h n e i d e t .
2 i .
Das erste, was sich bey weiterer Untersuchung dieser unter
dem Namen der Gänge nunmehr bekannten Lagerstätten der
E rz e , welche den eigenthümlichen Namen Gänge bekommen
haben, zeigt, ist erstlich, beym horizontalen Forttrieb des, Eingangs
oder Stollens, die gleichmäfsige Richtung derselben nach
einer gewissen Weltgegend; ferner, beym fortgesetzten Ein sinken
eines Schachts, ihre Neigung gegen ,eine söhlige Ebene,
Erstere ist unter dem Namen des S t r e i c h e n s , und letztere
unter dem Namen des F a l l e n s eines Ganges bekannt gewor-
den. Aber auch die Zertrennung und Zersplitterung des Ganges
wird man im Innern eben so gewähr, wie ich ihrer auf der
äufsern Oberfläche des Gebirges gedacht habe: nur zeigt sich
bey genauerer Betrachtung dieser Trennung, der Zersplitterung
und der Putze des Ganges, etwas regelmäfsigeres, als man dem
ersten Ansehen nach erwarten sollte. D e r G a n g w i r d
d a d u r c h na ch d e r P i i c h t u n g s e i n e s S t r e i c h e n s u n d
F a l l e n s g l e i c h s a m i n e i n z e l n e , a n e i n a n d e r l i e g e n d e
&
L a g e n g e t h e i l t , die, w e n n es a n d e r s d i e Un r e g e l -
m ä f s i g k e i t i h r e r F o rm e n g e s t a t t e t e , m i t p r i sma t
i s c h - k e i l - urrd l i n s e n f ö rm i g e n K ö r p e r n meh r
o d e r w e n i g e r v e r g l i c h e n w e r d e n k ö n n t e n .
Die Dimensionen dieser Lag en, welche ich in der Folge
G a n g l a g e n nennen werde, sind nach ihrer Länge und
Höhe zu ihrer Breite schwer zu bestimmen, da sie durchaus
keine regelmäfsige Gestalt haben, nur sehr selten auf ihren Seitenflächen
Ebenen bilden , un d , wo diese auch s in d , ihre Verbreitung
nur wenige Lachter, meistens gar nur einige Fufs
beträgt, und sie sodann gleich wieder mit Unebenheiten abwechseln.
Wollte man indessen diese Unebenheiten nicht in Betrachtung
ziehen, so würde man die Verhältnisse ihrer Dimensionen
unter einander noch am besten wie eine sehr grofse Zahl zur
Einheit vergleichen können, so wie man sich ein Prisma vorstellen
kann, dessen Länge und Höhe mehrere hundert F u fs ,
die Breite aber nur eine L inie, oder einen linsenförmigen
K ö rp e r, dessen Durchmesser von eben der L än ge , die Dicke in
der Mitte aber eine Linie wäre. — Es versteht sich von selbst,
dafs d iese Vergleichung und die angegebenen Verhältnisse nur
zur Erleichterung der Begriffe dienen sollen, um sich das vorzustellen,
was ich unter der Benennung der Ganglagen sagen
w i l l , da es aufserdem äufserst schwer werden dürfte, sich deutlich
und bestimmt über ihre Form auszudrücken.
2 2 .'
. Die Menge oder Anzahl der an einander liegenden Ganglagen
bestimmt die Breite, oder die so genannte Mächtigkeit eines
Ganges, d ie in u n s e rn , ingleichen was ich von Gängen in den