Namen des Brander Reviers bekannt i s t . Eben das Ausgezeichnete
findet sich aber auch in den Gängen aus dem so genannten
Stadt - und Hohenbirkner Revier, ingleichen aus dem Revier
der Halsbrücke. Überall findet man ausgezeichnete Verschiedenheiten,
wonach sie nicht leicht mit einander verwechselt
werden können. Das erstreckt sich auch auf weiter entlegene
Gruben in den so genannten auswärtigen Revieren; denn ganz
anders sind die Gangarten des Ganges Churprinz Friedrich August
in Vergleichung mit denen von der nicht weit davon gelegenen
Grube Christbescherung; ganz anders wieder die von der
Grube Alte H offnung Gottes zu Grofs-Voigtsberg in Vergleichung
mit denen von den Gruben Gesegnete Bergmanns-Hoffnung und
Gott Vertrauter D an ie l. Die Gänge auf den Gruben Neue Hoffnung
Gottes, worunter ich auch die Gruben Siegfried und Verträgliche
Gesellschaft zähle, haben ihr ganz Eigenes, und so sind
die vorzüglich schönen Gänge auf der Grube Segen Gottes zu
Gersdorf von allen bisher genannten wieder gänzlich verschieden.
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Noch auf eine andere Art zeichnen sich zuweilen Gänge
von einander aus, dafs sie bey einer verschiedenen Lage gegen
einander zugleich auch in Ansehung ihrer Gang - und Erzarten
gänzlich verschieden sind. So bestehen z . B . die stehenden
Gange der unweit Freyberg gelegenen Gruben Alter und Neuer
Morgenstern gröfsten Theils aus Quarz, grob würfligem Bley-
glan z, Kupfererz, Blende,. Schwefelkies und etwas Arsenikal-
k ie s , die Spathgange hingegen meistens aus Schwerspath, Flufs-
spath, wenigem Quarz, gediegenem Silber, Glaserz, ro th -u n d
weifsgiltigem und nur wenigem Kupfererz, und zeichnen sich
dadurch auch kenntlich aüf den Durchschnittsorten und der
Kreuzlinie von einander au s. Im Gegentheil hat man auf dem
so genannten Halsbrückner Spathgange, ingleichen auf dem
Spathgange Samuel der Grube Isaak, deren Gang - und E rzarten
ich in dem 34. und 38. § . umständlich beschrieben habe, in
Beziehung auf die sie durchschneidenden stehenden Gänge wahrgenommen,
dafs letztere aus Ganglagen von Gebirgsgestein und
vielem weichem Letten, gediegenem Silber, Glaserz, Fahlerz
und nur wenigJCupfererz bestanden haben; wie ich denn ehemals
selbst gediegenes Silber eines Zolles breit in Trümmern,
die sich aber in kleinen Distanzen wieder in ganz schmale zer-
theilten, und endlich in Haarklüfte im Letten verloren , auf dem
Gange der Grube Hülfe des Herrn an der Halsbrücke gefunden
habe ; und so hat man mir Stufen von fleischfarbenem Schwerspath
mit vielem eingemengtem baumförmig gebildetem Silber
gezeigt, die ehedem auf den dasigen stehenden Gängen gebrochen
und mit den Gangarten vom Himmelsfürst grofse Ähnlichkeit
hatten.
Der stehende Gang, Pabst genannt, auf der Grube Isaak,
besteht durchaus aus Ganglagen von Gneis und Letten, 8 bis 10
Zoll breit, und an den Erz führenden Orten fand man gediegenes
Silber, Glaserz, etwas weniges rothgiltiges E rz , und hier
und da einzelne Theilchen Kupfererz. Von dieser Beschaffenheit
war er in beträchtlicher Länge und Tiefe abgebaut worden,
ohne sein Verhalten gegen den aus Quarz, Schwerspath, Flufs-
spath, Bleyglanz u. s. w. bestehenden Spathgang Samuel, auch
selbst nicht an den Durchschnittsorten, zu verändern.
Es würde mir nicht schwer werden, noch mehrere Bey-
spiele, die ein Gleiches aus andern Orten unsers Gebirges bewie