zugleich die Gelegenheit, fernere Untersuchungen über sein Verhalten
anzustellen, aufhörte.
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D urch die bisher angeführten Beyspiele glaube ich das Verhalten
der Ganglagen und das Vorkommen der Erze darin umständlich
beschrieben zu haben, und es würde eine ermüdende
Wiederholung seyn, wenn ich noch mehrere davon anführen
w o llte . Die Beschreibung des Spathganges Samuel führt mich
indessen noch auf die Betrachtung der Holungen oder der sogenannten
Drusen, die auf allen unsern Gängen Vorkommen, und
nur in der Gröfse und Form ihrer Ausdehnung, oder des holen
Raums, den sie zwischen den Ganglagen einnehmen, und in
der Menge, in welcher sie zuweilen auf dem einen oder-dem
andern Gange gefunden werden, verschieden sind.
Ihre Lage in den Gängen zeigt deutlich, dafs sie bey En tstehung
des Ganges selbst durch die aus Gang - und Erzarten
bestehenden und von einander getrennten Ganglagen gebildet
worden s in d . Sie sind gemeiniglich von sehr unregelmäfsiger
G estalt; doch wird man bey den meisten finden, dafs sich ihre
Ausdehnung mehr nach dem Streichen und Fallen der Ganglagen,
als nach der Breite im Gange fortziehet; und selten wird
man Drusen finden, die ihn nach dieser Richtung oder quer
durchschnitten, es wäre denn, dafs die Ganglagen selbst horizontal
lägen, wovon mir jedoch kein Beyspiel vorgekommen
is t, aufser bey mehrern kleinen, kaum einige Zoll breiten dergleichen
Drusenhölen, die man zuweilen in dieser Lage findet.
Die innern Seitenflächen oder Drusenwände sind entweder
durchaus mit Krystallen besetzt, die aus der Masse der sie einschliefsenden
Ganglagen bestehen, und in diesem Falle haben
sie die Endspitzen der Krystalle gegen einander gerichtet; oder
es sind die Drusenwände, sie mögen nun krystallisirt seyn oder
nicht, mit einzelnen auch kleinen K rystallen verschiedener Gang-
und Erzarten besetzt, oder mit ganzen Schalen von verschiedener
Dicke überzogen, woraus öfters die schönsten Gruppen mit
den vollkommensten Krystallisationen von abwechselnden Formen
und Gröfsen gebildet werden . Zuweilen findet man auch
Gebirgsgestein in einzelnen kleinen Stücken in den Drusen und
zwischen ihren Krystallen , wo es auch hier, wie in der dichten
Gangmasse, von welcher ich weiter oben geredet habe, das
Ansehen hat, als wären sie bey Entstehung der Druse hinein
gefallen. Dergleichen Stücke sind gemeiniglich aber fest in
und mit den Krystallen verbunden f oder ganz damit überzogen,
und öfters zeigt sich an der einen oder an mehrern Seiten derselben
ein unmerklicher Übergang des Gebirgsgesteins in die sie
umgebende krystallisirte Gangart. Eine sorgfältige Untersuchung
von solchen mit Gesteintheilchen gemengten Drusen aber
bestätigt, dafs, wie ich vorher gesagt habe, bey ihrer Entstehung
verschiedene auch aus Gebirgsgestein bestehende Ganglagen
getrennt worden sind, wobey Zwischenräume und Spaltungen
von verschiedener We ite und Gröfse entstanden, in welche
sich alsdann auf die verschiedentlich gegen einander geneigten
Flächen der auf solche Weise zerrütteten Gesteintheilchen die
aus Gang-und Erzarten bestehenden Theilchen abgesetzt, krystallisirt
und erstere eingeschlossen haben können.
Eine Vermuthung, dafs die Ganglagen ehemals weich oder
in einem flüssigen, vielleicht auch gasartigen Zustande gewesen,
kann dem Beobachter nicht entgehen, da man in den Drusen an