Erze aber bey weiterm Absinken auf dem Durchschnitt unterm
Stollen bald wieder ve rloren . Mit dem weitern Forttrieb des
Stollorts wurde darauf der zweyte Spathgang und dann auch der
dritte entdeckt. A u f dem Durchschnitt des letztem mit dem
Morgengange wurden in und über der Stollentiefe, 264 Lachter
unter der Oberfläche des Gebirges, so reiche Silbererze von
gediegenem Silber und Glaserze, silberhaltigem gestricktem
Ko b a lt, und Bleyglanz, ingleichen braungelben silberhaltigen
Ochern gefunden, dafs hiervon mehrere tausend Thaler gewonnen,
und die Grube in einen grofsen Wohlstand auf mehrere
Jahre gesetzt wurde. Die Silbererze waren von ganz besonders
schönem Ansehen und seltnen Krystallisationen, und öfters
fand man Stücke von ganz derbem Glaserz und Silber mehrere
Pfunde schwer. Der gestrickte Kobalt mit Silber in Schwer-
spath, der scbielernde Bleyglanz erhalten immer noch das Andenken
dieses reichen Anbruchs durch die in den Mineraliensammlungen
aufbewahrten schönen Stücke.
Man hatte den Anbruch .der Silbererze?, gleich den erstem,
wieder auf dem Durchschnitte des Morgenganges mit dem Spath-
gange gemacht, da vorher die Erz führenden Ganglagen des
Morgenganges nur aus Bleyglanz, Ku p fererz, Blende, Arsenikkies
und Schwefelkies bestanden hatten. Es wurde daher,
wie leicht zu vermuthen, diese so unerwartete Erscheinung so
reicher Silbererze einzig und allein der durch den Spathgang
bewirkten Veredlung des Morgenganges zugeschrieben; und so
glaubte man gewifs, bey weiterer Untersuchung dieses veredelten
Ortes nach der Kreuzlinie beider Gänge durch fortzusetzen-
des Absinken, die Fortdauer der reichen Silbererze bis in eine
nicht zu bestimmende Tiefe zu finden. Allein der Erfolg entsprach
keineswegs der Erwartung: die reichen Erze, W'elchesich
auf dem Durchschnitt beider Gänge, und besonders auf dem
Spathgange nach dem Streichen desselben ß bis 10 Lachter zu
beiden Seiten ausgedehnt hatten, fingen an sich in einer Tiefe
von 61 Lachtern unter dem ersten Entdeckungsortezu verändern;
die Silbererze waren weniger und nur sparsam in den Spathgang
eingestreut, der Morgengang nahm seine vorige Beschaffenheit
wieder an. Abwechselnd kamen nur noch einzelne Theilchen
von Silbererzen v o r , und verloren sich endlich in einer Tiefe
von 75 Lachtern ganz und gar, so dafs am Ende auch nicht eine
Spur der vorigen reichen Beschaffenheit der Gänge auf dem
Durchschnitt übrig blieb . Man hoffte zwar immer noch, weil
der Spathgang mit seinen obschon nunmehr unhaltigen Ganglagen
beym Durchschnitt beider Gänge kenntlich blieb, dafs man
bey Erlangung noch tieferer Durchschnitte, durch den Forttrieb
mehrerer Strecken auf dem Morgengange, eine neue abermalige
Veredlung finden w'ürde: allein auch diese Versuche waren
vergebens. Sie wurden bis in eine Tiefe von 90 L achtern unternommen
, der Durchschnitt beider Gänge allenthalben gefunden,
aber nie die Anfangs beschriebene Veredlung wiederausgerichtet.
Eben so sind ähnliche Versuche, nachdem sich die Erze auf
dem Durchschnitt des Morgenganges mit dem Spathgange Silber-
Präsent verloren hatten, zu Wiederauffindung derselben mittelst
des Forttriebs von acht unter einander liegenden Streckenörtern
bis in die Tiefe von 145 Lachtern gemacht worden; und bey
allen damit erreichten Durchschnitten ist nur auf einem ein
jedoch nur wenig ergiebiger Anbruch von Silber, der sich bald
darauf wieder verloren hat, gefunden würden.