i 44 -------------
ob und was für einen Einflufs dieses auf ihre Beschaffenheit und
ihre übrigen Eigenschaften habe? das, glaube ich, sind Fragen,
die der Untersuchung um so mehr werth sind, da dergleichen
Fälle nicht so gar oft vorzukommen pflegen, und demnach sich
darüber nur selten Beobachtungen anstellen lassen.
Die ersten, die ich darüber zu machen Gelegenheit hatte ,
geschahen in den Johann-Georgenstädter und Schneeberger Gebirgen,
und ich habe sie in meiner Mineralogischen Geographie ')
beschrieben. Bis dahin war mir es noch unbekannt, ob man
ähnliche dergleichen Entdeckungen auch anderwärts und besonders
in hiesiger Gegend machen w ü rd e ; und das geschah von
mir nur erst im Jahre 177g in der Grube Isaak zu Rothenfurt,
von welcher ich schon mehrmals zu reden Veranlassung gehabt
h ab e . Man trieb in 74 Lachtern Tiefe unter dem dasigen Stollen
aus dem Kulistschachte, welcher auf dem Spathgange Isaak
in geringer Entfernung von dem vorbey fliefsenden Muldestrome
abgesunken worden is t , ein Ort gegen Nord-Ost zu Untersuchung
des Ganges, indem man zu gleicher Z e it auch das Absinken
im Kunstschachte fortsetzte, und beides geschah in grobblättrigem
Gneise, dem gewöhnlichen dasigen Gebirgsgestein.
In ungefähr 34 Lachtern Tiefe bemerkte man im Absinken eine
Veränderung des Gneises: die^ blättrige Lage der Bestandtheile
ging an einigen Stellen in dem Raum des Kunstschachtes, wo
man absank, in eine mehr körnige und dem Granit ähnliche
Masse, und endlich in wirklichen Granit über, der aus sehr groben
Bestandtheilen zusammen gesetzt war. An andern Stellen
fand sich eine mehr thonige Masse, die einzeln mit eingestreuten
Quarzkörnern und kleinen Theilchen Specksteine von schöner
1 ) M in e r a l. G eogr. S . 25 5, 284 u . f.
lauchgrüne Farbe gemengt war, und mit immer zunehmender
Härte endlich in einen röthlichen Thonporphyr überging. Eben
dieses fand sich auch unter ganz gleichen Erscheinungen, nachdem
man das in der Tiefe von 24 Lachtern zu betreiben angefangene
Ort 3f Lachter fortgetrieben hatte, und man befand
sich nun auf einmal mit dem Orte und im Tiefsten des Kunstschachtes
im Porphyr, einer in dasiger Gegend und besonders
im Innern des Gebirges vorher nicht bekannt gewesenen Gesteinart
.
Der Spathgang Isaak hatte bey dieser Veränderung des Gesteins
in Ansehung seiner Lage keine merkliche Veränderung
erlitten: sein Steigen und Fallen im Porphyr war einerley mit
dem, welches er vorher im Gneise hatte, nur an der Breite und
der Beschaffenheit seiner Ganglagen hatte er sich merklich verändert.
Im Gneise war er meistens 20 Z oll breit, im Porphyr
6 bis 10 Z o ll. Die Gangarten in den Ganglagen waren vorher
Quarz und Flufsspath, mit inliegendem grobwürfligem Bley-
glanz; im Porphyr bestanden sie nur meistens aus schmalen
Quarztrümchen mit sehr wenig eingemengten und einzeln zerstreuten
Stückchen Bleyglanz, und w aren durch viele dazwischen
liegende Ganglagen von Porphyr getrennt, welche der ganzen
Gangmasse ein zertrümmertes Ansehen gaben, und sie an meh-
rern Orten so sehr zertheilten, dafs nur einzelne 2 bis 6 Linien
breite Trümchen ohne alle Beymischung von Erztheilchen den
Porphyr durchsetzen.
Das Absinken im Kunstschachte sowohl als auch der Betrieb
des Orts wurden in der Hoffnung, dafs man aus dem Porp
hy r wieder in Gneis kommen, und den Gang von seiner vorigen
bauwürdigen Beschaffenheit wieder ausrichten würde, noch