Linares in den Spanischen Gebirgen der Sierra Morena gesehen,
worin würfliger Bleyglanz in einzelnen Theilen und Stücken
von der Gröfse von ein und einem halben Z oll Breite und zwey
Z oll Länge mit dem Granit gemengt ist. Ich besitze Granit von
Krummhübel in Schlesien, der durchaus sowohl mit ganz kleinen
als auch gröfsern Theilchen von schuppigem Bleyglanz
gemengt ist. Gediegen Silber findet sich in einzelnen kleinen
Theilchen und Blättchen im Granit der Fürstenbergischen. Gebirge,
und eben so gediegen Gold aus verschiedenen Orten der
Ungarischen und Siebenbürgischen G ebirge, welches in dem thonartigen
Porphyr in äufserst kleinen und oft nur Staub ähnlichen
Theilchen ohne die mindeste scheinbare Ordnung liegt. Eben
so ist auch gediegenes Gold, welches ich von der Holmbergsund
der König Adolph Friedrichs-Grube bey Adelfors in Schmo-
land, ingleichen auch gediegenes Kupfer eben daher, von der
Sunnerskogs Kupfergrube, besitze, dem Gebirgsgestein bey
ersterm in einem mit vielen Quarzlagen gemengten Glimmerschiefer,
und bey letzterm in dem so genannten Schwedischen
Grünstein, in äufserst zarten Blättchen und kleinen einzeln •zerstreuten
Theilchen eingemengt.
Mehrere Erzarten, die sich auf die bisher beschriebene
Weise in dem Gebirgsgestein befinden, habe ich zu beobachten
nicht Gelegenheit gehabt; doch glaube ich, die hier schon angeführten
sind zureichend, auf mehrere, die auch yon andern vielleicht
schon bemerkt worden sind, die Vermuthung eines gleichen
Vorkommens in der Masse der verschiedenen Arten des
Gebirgsgesteins zu gründen.
6 .
Zweyte Art des Vorkommens der Erze.
Eine mehr in die Augen fallende Erscheinung gewähren oft
einzelne Schichten und Lager des Gebirgsgesteins, worin Er z -
t h e i l c h e n näher und in gröfserer Menge beysammenTiegen,
und k l e i n e a b g e s o n d e r t e R ä ume , a l s K u g e l l i n s e n ,
u n d a u c h u n f ö rml i c h g e s t a l t e t e Ma s s e n a u s f ü l l e n ,
und auf diese Weite sich in der ganzen Verbreitung eines Lagers
oder einer Gesteinschicht vertheilen, ohne dafs in den darunter
oder darüber liegenden Gesteinschichten und Lagern irgendwo
Erztheilchen wahrzunehmen sind. Der geschichtete Granit der
frey stehenden hohen Felsengruppen des Greisensteins zu Ehrenfriedersdorf
hat zuweilen in seinen Schichten dergleichen mit
kleinen Zinnerztheilchen angefüllte Räume, die sich auch mehrere
Fufs nach allen Dimensionen ausdehnen, und sich an ihren
Gränzen unmerklich in Granit wieder verlieren. Der übrige
Theil einer solchen Schicht oder eines Gesteinlagers ist rein und
ohne alle Beymischung von Z in n e rz , und selten werden noch hier
und da dergleichen einzeln weit aus einander liegende ganz kleine
Theilchen sichtbar. Wegen der Menge und des Zinngehalts in
den angefüllten Räumen werden sie von den dasigen Steinbrechern
als so genannte Zinnzwitter gewonnen und verschmelzt.
A u f eine ähnliche Weise findet sich das Zinnerz in mehrern
Granitlagern des schon vorhin, gedachten Gräflich Biinauischen
Zinnwaldes; die erzhaltenden Lager wechseln aber hier gemeiniglich
mit dazwischen liegenden unhaltigen oder so genannten
tauben Granitlagern ab, auch sind die Räume nicht mit so kleinen
sondern mehr grofsen Stücken, von zuweilen ganz reinem