Grofsschirma gegen Norden über den daselbst vorbey fliefsenden
Bergwerks - Kanal hervor raget. Der Gang wurde nur erst
vor wenig Jahren entdeckt, und durch den Betrieb eines Stollens,
dessen Eingang hier gezeichnet is t, untersucht, wonach,
er jetzt unter dem Namen der Beylehn - Flache bekannt is t.
Seine Breite oder Mächtigkeit ist zwe y Fufs durch die ganze
an dem Gehänge des Gebirges sichtbare Gangmasse. A u f der
rechten Seite in der Zeichnung sondert sich ein Theil oder
Nebentrum von einigen Zollen Breite ah, und zieht sich zur
Seite des Hauptganges im Gestein herunter. Zu r linken Seite
des Stollens, der in der Gangmasse getrieben is t, und über demselben
siehet man in dem hervor ragenden kahlen Nebengestein
die dasselbe in verschiedene horizontale Lager und Schichten
theil enden Flötzklüfte, welche bey ihrer Fortsetzung den Gang
quer durchschneiden, und ihn sehr kenntlich in einige über
einander liegende Schichten von 16 bis 20 Zoll Stärke theilen,
wovon die drey obersten durch eine fast senkrechte Gangkluft
wieder in zwey Theile abgesondert sind. Man kann dieser
Flötzklüfte Fortsetzung deutlich auf der andernSeite des Ganges
wuihrnehmen, wo sie auch das vorhin gedachte Nebentrum
durchschneiden.
Die Gangmasse besteht aus licht ziegelrothem Schwer-
spatb, und ist durchaus nach dem Fallen oder der Neigung des
Ganges, die hier fast senkrecht is t, in einzelne sich genau
auszeichnende Ganglagen von drey Viertel- bis zu einem Z oll
breit durch dazwischen liegende ganz dünne Lagen von bräunlichem
Quarz getheilt. Eine jede der aus Schwerspath bestehenden
Ganglagen aber ist aus vielen kaum den achten und oft kaum
den zehnten Theil einer Linie breiten Lagen oder Blättchen
zusammen gesetzt, die an einigen Orten eine concentrische
runde, an andern wieder eine wellenförmige Lage angenommen
haben, und hier und da durch Haarklüfte von obgedachtem
bräunlichem Q u a rz , die sie unter schiefen W inkeln durchschneiden,
aus ihrer Lage wieder verschoben werden: eine Veränderu
n g , die an den Ganglagen da, wo sie die F'lötzklüfte durchschneiden,
nirgends wahrgenommen wird.
Die z w e y t e T a f e l enthält eine eben so interessante
Zeichnung, als einBeyspiel der Abtheilung der Gänge in einzelne
Schichten von den sie durchschneidenden Flötzklüften. Es ist
ein Überrest des alten berühmten Halsbrückner Ganges, in dem
grofsen Tagebruche der Grube Jakob unweit St. Anne und A ltväter
gegen Osten gelegen . Die Zeichnung habe ich getreu nach
der Natur im Brüche selbst gefertiget.
D er Halsbrückner Gang ragt aus den Ruinen des in Gneis
und Porphyr getriebenen ehemaligen wichtigen Bergbaues in
zwe y einzelnen Felsenmassen oder Gangtrümmerq eilfFufs hoch
hervor. Die Breite oder Mächtigkeit beträgt 25 F u fs , und
macht drey abgesonderte Theile aus. Der erste T h e il, linker
Hand in der Zeichnung, welcher zugleich der höchste is t, hat
sechs Fufs zur Breite, und besteht da, wo. er an das Gebirgsge-
stein, den Gneis, g lä n z t, aus meistens gleich laufenden Ganglagen
von einem und zwe y Z oll Breite, die theils aus brauner
Eisenocher mit inliegendem derbem grünem Bleyerze, theils
aus Quarz und weifsem Schwerspath bestehen. Hierauf folgt
Gneis, den ich in der Z eichnung durch die rautenförmige Schraf-
firung auszudrücken gesucht habe, worin viele Schwerspath-
trümmer von einem halben bis einige Zoll breit zu sehen sind,
die aus der am Gneise auf der andern Seite anliegenden und fast