Gesteinan seinen äufsersten Gränzen ve rliert. Sie dui'sch neiden
die Gesteinlager, die hier meistens horizontal liegen, oder
sich unter einem Winkel von r 5 bis 20 Grad gegen Süden neigen,
unter verschiednen W in k e ln , und selbst auch da noch, wo sie
sich der horizontalen Lage nähern, die jedoch vollkommen auch
nicht einmal an einzelnen Theilen vorkommt, da sich ihr Fallen
eben so oft als ihr Streichen in ganz kurzen Längen verändert.
Ein jeder Ort in der Grube wird in einem Raume, wie er
in der Zeichnung nach einer Breite von ungefähr B Lachter
angenommen is t, allemal mehrere dieser Gänge nach ihrer Anzahl,
Lage und Mächtigkeit unter verschiedenen Abwechslungen
zeigen, wobey den allenthalben die mannigfaltigen und
öftern Veränderungen im Streichen und F a llen , wie ich vorhin
gesagt habe, wahrzunehmen sind. Auch ist man zuweilen an
Stellen gekommen, wo in einer Länge von einigen Lach te rn ,
nach der Lage und Richtung dieses Raums, die Gänge sich ganz
und gar verloren haben, und nur nach und nach wieder ausgerichtet
oder von neuem gefunden worden sind .
Die Gang-und E rzarten sind bey allen diesen Gängen allenthalben
gleichartig, und bestehen meistens aus Quarz, Braun-
spath, gediegenem Silber, Glaserz, rothgiltigem E rz , weifsgilti-
gem Erz und Blende . Silber und Glaserz kommen selten v o r ;
doch habe ich es in den feinen Haarklüften in dünnen Häutchen
aufliegend gefunden. Das weifsgiltige E rz scheinet die am
meisten vorkommende Erzart zu seyn: es füllt zuweilen die
Gänge-auf Längen von 10 bis 12 Zoll ununterbrochen aus, und
ist dabey gewöhnlich zu beiden Seiten mit Lagen vonBraunspath
einige Linien stark eingefafst; an den meisten Orten aber ist das
Erz in einzeln zerstreuten gröfsern und kleinern Theilchen den
Gangarten eingemengt. Man will bemerkt haben, dafs die
schmalesten Gänge öfters das meiste Erz enthalten ; hingegen je
breiter sie Vorkommen, desto weniger sollen sie Erz haltend seyn;
wie ich denn selbst einen dergleichen zwischen 3 und 4 Zoll
breiten Gang in einer ansehnlichen Länge ganz ohne Erz, und
nur aus den gewöhnlichen Gangarten von Quarz undBraunspath
bestehend, gefunden habe.
Gang-und Erzarten sind da, w'o sie an ihren Gränzen das
G.ebirgsgestein berühren, fest und innig mit demselben verbunden,
oder, wie der Bergmann sagt, an g e w ach s en, sodafsman
niemals erstere gewinnen kann, ohne nicht zugleich einen grofsen
Theil des .Gesteins mit auszuhauen. Dieser mühsamen und
zugleich kostbaren Gewinnung ungeachtet, hat man doch schon
seit dem vorigen Jahrhundert einen ausgebreiteten Bergbau auf
diesen Gängen, die hier dem Bergmann aber nicht anders als
unter demNamen der F l ö t z t r ümmer bekannt sind, getrieben,
der zu verschiedenen Zeiten, je nachdem die Gänge mehr. oder
weniger Erz geführt haben, nicht ohne glücklichen Ei folg
gewesen ist.
Dieser Bergbau hat denn aber auch Gelegenheit gegeben,
über die Lage und Richtung dieses mit so vielen Gängen oder
den so genannten Flötztrüminern ausgefüllten Raums Beobachtungen
zu machen, und durch den Ausbau desselben ist die vorher
angegebene Länge von 165 bis lßo Lachtern als bauwüidig
o-efunden worden: denn man hat dabey wahrgenommen, dafs
die Gänge sich gegen Norden in der Gegend des alten Kunstschachtes
der Grube Segen Gottes Herzog Augustus an den
stehenden Gang Churfürst Johann George anschaaren, gegen
Süden aber, wo sie unweit der Maikscheide oder der Glänze