fand sogar hier und da mehrere kleine Drusen von Flufsspath,
Ka lk - und Schwerspath, mit Einem W o r te , durchgängig die
gewöhnliche Beschaffenheit der dasigen Gänge, nur in einzelnen
kleinen, ganz schmalen Trümchen. Es zeigte sich also hieraus
sehr deutlich, dafs sich der Gang keineswegs abgeschnitten oder
ganz verloren hatte, sondern dafs er nur, gleich minder mächtigen
Gängen, zertrümmert und in rnehrere aus G ebirgsgestein und
in wenigere aus Gangarten bestehende Ganglagen zertheilt w a r .
Es bleibt daher auch immer noch unentschieden, ob nicht bey
noch weiterm. Forttriebe der Örter und andern dahin abzwek-
kenden Versuchen, gegen Südost die zertheilten schmalen Trümchen
sich wieder vereinigen, die aus Gebirgsgestein bestehenden
Ganglagen sich vermindern, und der Gang von seiner ehemaligen
Beschaffenheit wieder zum Vorschein kommen dürfte ? Nur
Schade, dafs sich geognostische Versuche so selten mit dem ökonomischen
Zustande einer Grube vereinbaren lassen!
Die Sage aber, dafs ein Stück Gebirge neuerer Entstehung
hier aufgesetzt seyn sollte, wurde zugleich durch diese Beobachtung
widerlegt. Sie widerlegt sich aber auch ferner dadurch,
da ich b e y mehrern Nachforschen erfuhr, dafs man bereits viele
Jahre vorher bey eben dieser Grube, auf dem Morgengange
Hülfe 'Gotte s, in der Tiefe der so genannten halb zweyten Ge-
zeugstrecke, sechs Lachter vom neuen Treibeschacht gegen Südw
e s t, in einem ungefähr 31. Lachter hohen Firstenbaue eine
ganz gleiche und ähnliche Veränderung des Ganges wahrgenommen
, und eine Zertrümmerung des so mächtigen Ganges bemerke
t, so, dafs er am Ende nur noch in einer blofsen K lu ft sichtbar
gewesen seyn so ll; und dieses war an einem Orte und in
einer Tiefe geschehen, wo die Erklärung,des neu entstanden
seyn sollenden Stück Gebirges nicht hinreichte, indem man hier
das Gebirgsgestein für das erkennen mufste, worm die andern
mächtigen Gänge dieser Grube entdeckt und bisher bebaut
worden sind, und deren Ausdehnung bis in diese Gegend und
noch weit darüber hinaus allenthalben bekannt w a r .
Wenn man alle diese Be yspiele, wozu ich noch weit mehrere
anführen könnte, mit dem zusammen stellt, was ich gleich A n fangs
über die Natur und Beschaffenheit der Gänge im Allgemeinen
gesagthabe, da f s s ie n äm l i c h an me h r e r n O r t e n n i c h t
d u r c h a u s aus L a g e n v o n r e i n e n G a n g - u n d E r z a r t
e n , s o n d e r n a b w e c h s e l n d z u g l e i c h aus L a g e n v o n
G e b i r g s g e s t e i n b e s t e h e n , die öfters die erstem alsdann
an Breite und Ausdehnung übertreffen; so erhält es für den Bergmann
allerdings das Ansehen, zumal wenn, wie hier in der
Grube Segen Gottes zu Gersdorf, die aus ’ G angarten bestehenden
Ganglagen so kleine und schmale Trümchen sind, als habe
sich der Gang abgeschnitten und verloren, da er hingegen für
den Geognosten und den unbefangenen Beobachter, der an dergleichen
Erscheinungen mehr gewöhnt is t , immer noch kenntlich
bleibt, und sein Daseyn im Gebirge, wenn auch nur durch
eine Anzahl zerstreuter, schmaler, aus G angart bestehender Trümmer
zwischen mehrern Ganglagen von Gebirgsgestein, in eben
der Breite, in welcher ihn der Bergmann vor einer solchen Veränderung
kannte, behauptet.
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W ir haben in unserm Gebirge noch keine zureichenden und
bestimmten Erfahrungen, wie weit sich die Gänge darin auf
grofse Distanzen von mehrern tausend O Lachtern, nach ihrem
G s a r j b b t i e e .