Benennung eines so genannten harten und weichen Trums, woraus
der Halsbrückner Gang bestanden haben soll, gegeben, und
wovon ein jedes als ein eigener für sich bestehender Gang angenommen
worden is t. Die in den verlassenen Bauen unserer
Vorfahren nur erst seit einigen Jahren hier wieder vorgenommene
Aufgewältigung und von neuem angefangenen Baue werden
in der Folge nähere Aufklärung darüber geben, und dem
aufmerksamen Beobachter wird dadurch Gelegenheit verschafft
werden, über das Verhalten dieses in hiesiger Gegend so merkwürdigen
Theils des Gebirges und der darin befindlichen vielen
Gänge neue Beobachtungen zu machen; und zwar an Orten,
wovon seit ihrem Auflässigwerden, oder dem Stillstand des
Bergbaues auf dem so genannten Halsbrückner Z u g e , nur
äufserst unvollständige Nachrichten übrig geblieben sind, und
von dessen geognostischer Beschaffenheit man wenig mehr weifs,
als was sich aus den vorhandenen aufgestürzten grofsen Halden
und Pingen allenfalls nur vermutlien läfst. So viel kann ich
indessen doch schon mit Gewifsheit sagen, dafs ich in den neuerlich
wieder in Umtrieb gesetzten , obschon noch wenig ausgebreiteten
Bauen, an den Orten, wo man den von den Vorfahren
verlassenen und nun schon seit mehr als fünfzig Jahren unter
Wasser gewesenen Halsbrückner Gang mit seinen verschiedenen
Nebentrümmern wiedergefunden hat, eine auffallende Ähnlichkeit
der Ganglagen und der darin sich findenden E rz e , mit der
Fortsetzung desselben und des unter dem Namen des Spath-
ganges L u dw ig gegen Westen, wahrgenommen habe.
Ich komme nun wieder auf die Beschreibung der Ganglagen
des Spathganges L udwig zurück, und vorzüglich darauf, auf
welche Weise das Erz darin gefunden wird, und zumThe il auch
selbst eigene Lagen ausmacht. Die ersten Spuren des Erzes
zeigen sich gemeiniglich in einzelnen, äufserst kleinen, unbestimmt
gestalteten Theilchen von Bleyglanz, Fahlerz, Kupfererz,
.rothgiltigem Erz u. s. w. die in einer oder mehrern aus den
vorhin beschriebenen Gangarten zusammen gesetzten Ganglagen
liegen, und zuweilen als so kleine zerstreute Punkte kaum zu
sehen sind; oder man sieht an den mühsam zu unterscheidenden
Trennungen in den Haarklüften der an einander gränzenden
Ganglagen eine dunkelgraue oder schwarze L in ie , von der
Breite der Haarkluft und so scharf abgeschnitten, als wäre sie
mit einem feinen Pinselstriche gezogen worden. Zuweilen
verläuft sie sich auch in einen breiten ausgedehnten blassen
Streifen, und verschwindet unmerklich in eine der anliegenden
Ganglagen. Verfolgt man nun dergleichen feine Linien oder
einen so schmalen sich verlaufenden Streifen, und nimmt dabey
ein gutes Vergröfserungsglas zu Hü lfe, so wird man nicht selten
kenntliche Erztheilchen mit dem ihnen eigenen metallischen
Glanze darin entdecken. Dergleichen Linien und schmale Streifen
habe ich sehr oft bey diesen und andern Gängen einen auch
mehrere Fufs lang ununterbrochen wahrgenommen, ehe sie sich
wieder unmerklich in die Gangart verloren. Kommen mehrere
derselben zusammen und bilden breitere Streifen, so wird auch
gemeiniglich ihre Farbe in Verhältnifs der beygemischten Erztheilchen
dunkler, der metallische Glanz an mehrern Orten
sichtbar, und man wird nach und nach Längen von mehrern
Lachtern im Gange gewahr, wo die Erztheilchen aufvorbeschrie-
bene Weise den aus Gangarten bestehenden Ganglagen eingemischt
sind; oder, wenn sie in gröfsererMenge beysammensind,
eigene ganz aus Erz bestehende Ganglagen ausmachen, die sich