schön gebildeten Gruppen und der regelmäfsig, meistens horizontal
auf einander liegenden, drey, vier und mehrere Fufs starken
Lager die Aufmerksamkeit eines jeden Vorbeygehenden an sich
ziehen. Sie sind, wie es gewöhnlich dergleichen Granitmassen
zu seyn pflegen, durch senkrechte oder, sich diesen nähernde
K lü fte und Spaltungen in verschiedene vielseitige Prismen abge-
fhe ilt. Dieses hindert aber keineswegs, dafs man nicht die
Schichtung in Lager vollkommen deutlich sehen könnte, worunter
vorzüglich die obern, welche der Witterung am meisten aus-
gesetzt sind, an ihren Kanten sowohl als in den Schichtungsoder
Flötzklüften abgerundet und mehr erweitert sind, als die
Klüfte dej: untern Lag er. In der Oberlausitz findet sich deutlich
geschichteter Granit an mehrern Orten. Unweit Bautzen,
an der Strafse nach Görlitz, sind schon seit vielen Jahren in den
dasigen Granitgebirgen grofse Steinbrüche im Umtriebe, worin
man die Fortsetzung der Schichtung ins Innere des Gebirges
vollkommen deutlich wahrnehmen kann . Eben das siehet man
auch an den verschiedenen Gruppen der Granitfelsen zu Königshain,
wovon man getreue Abbildungen in der Beschreibung
sehen kann, die der für die Wissenschaften zu früh verstorbene
von Schachmann V) davon gegeben hat. Der G ranit ist abwechselnd
von mittlerm, zuweilen auch ganz feinem Ko rn , von
weifsem Quarz, Feldspath und dunkelbraunem fast schwarzem
Glimmer. Die Lager liegen meistens horizontal und sind von
verschiedener Stärke, zu einem und mehrern Fufs; sie lösen sich
leicht auf den Flötzklüften ab, und werden hier und da von
Gängen, die ebenfalls aus sehr feinem Granit bestehen, wie ich
i ) Beobachtungen über die Gebirge bey Königshain in der Oberlausitz. Dresden
i 78o . ' 4t ° . m. K .
sie im 60. §. beschrieben habe, durchschnitten. Übrigens verstauen
sie eine sehr regelmäfsige Bearbeitung zu Säulen , Thür-
und Fenstergewänden, grofsen Fufsplatten und andern zum
Bäuemerforderlichen Stücken. Durch diese Beobachtungen ist
No. g. der Agende zugleich beantwortet.
Aus weniger regelmäfsigem ^ber immer noch deutlich geschichtetem
Granit bestehen die grofsen frey stehenden Granitmassen
des Greifensteins zu Ehrenfriedersdorf. Die Lager sind
ebenfalls von abwechselnder Stärke, und viele derselben haben
eine unregelmäfsige Form , und gehen mehr an ihren Gränzen m
keilförmige Massen über, die hier und da wie in einander geschoben
zu seyn scheinen. In einigen dieser Lager habe ich dünnschiefrig
glimmerigen Gneis gefunden; aber nicht als Geschiebe
öden in abgerundeten Stücken, sondern als scharfkantige, 10,
12 und mehrere Z o l l , nach verschiedenen Dimensionen, grofse
Stücke, die allenthalben von Granit eingefafst und an ihren
Gränzen innig mit den Bestandtheilen des Granits verbunden
sind.
Be y dem geschichteten Granit habe ich noch eine besondere
Erscheinung an einigen frey stehenden Felsen des an das hohe
Schlesische Riesengebirge angrärizenden T h e ils , die Schmiedeberger
Kämme genannt, unweit Schmiedeberg wahrgenommen .
Das Gebirge besteht aus mehr oder weniger.regelmäfsig geschichtetem
Granit, wie ich ihn vorhin beschrieben habe, und man
kann dieses an mebrern frey stehenden Felsengruppen, besonders
an den einzelnen so genannten Friesensteinen sehen, welche
die höchsten Kuppen als grofse isolirte Massen b ild en . Nicht
weit davon fand ich an einem dergleichen Felsen, da ich seine
Lager ganz in der Nähe betrachtete, dafs sie durchaus in äufserst