Bleyglanz überzogen, worauf häufig kleine Krystalle von weifsem
Schwerspath lagen. Da wo die Klüfte und Trümchen breiter
sind, sind sie entweder mit dichtem Schwerspath ausgefüllt,
oder letzterer bildet die schönsten Drusen von ungemein regel-
mäfsigen Gestalten, sehr schöner, weifser, glänzender Farbe.
Hier und da zeigt sich auch blauer Flufsspath in ganz dünnen
Häutchen, und Schwefelkies, jedoch oft nur in kleinen staubähnlichen
Theilchen.
Eine auf diese Art gebildete und mit so vielen Klüften und
Trümchen zertheilte Porphyr-Masse, worin sich der Gang unter
den vorherbeschriebenen Erscheinungen findet, hat nun ganz
und gar keine Ähnlichkeit mehr mit dem Gange, wie er vorher
im Gneise war; doch sobald man den Porphyr entweder in
horizontaler Richtung beym Betrieb eines Orts, oder in der
Richtung nach dem Fallen des Ganges durchbrochen hatte,, und
von neuem in den vor oder darunter liegenden Gneis gekommen
war, so fand sich auch nach wiederholten Erfahrungen der Gang
wieder von seiner vorherigen Beschaffenheit in eben derselben
Mächtigkeit, mit eben denselben Gang - und Erzarten, worauf
man auch jetzt noch den Bergbau fortsetzt. Wäre das Durchsetzen
der Gänge durch die Porphyr-Lager nicht so nachtheilig
für den Bergbau, der alsdann in dieser festen Gesteinart ohne
Hoffnun g eines Gewinstes getrieben werden mufs, eine Arbeit,
die man aber so viel als möglich zu vermeiden sucht, so würde
man noch mehrere Erfahrungen über das Verhalten der Gänge
hierin erlangen.
Bey der Grube Gesegnete Bergmanns-Hoffnung zu Ober-
Gruna, 3 Stunden von Freyberg gegen Norden gelegen, wurde
nur erst vor kurzem im dasigen Gneisgebirge, in einer Tiefe von
einigen 30 Lachtern, mit dem Betriebe des^ dasigen Stollens,
250 Lachter vom Kunstschachte in nordöstlicher Richtung, auf
dem Spathgange, der Holländer genannt, ein Porphyr - Lager erbrochen,
dessen Stärke und Verbreitung, weil man mit dem Betrieb
des Stollens darin fortgeht, zur Z e it noch nicht bekannt ist.
Der Porphyr ist meistens dunkelroth, mit vielen Quarztheilchen
und deutlichen kleinen Prismen von Feldspath gemengt. Der
Gang besteht aus Schwerspath, und ist 16 bis iß Z o ll breit;
sobald man aber in den Porphyr damit gekommen, hat auch seine
vorige Beschaffenheit sogleich aufgehört. Anstatt des Schwer-
spaths sieht man nichts als viele zerstreute Trümmer und Klü fte
Von p b is \ Zoll breit, die aus gelbweifsem Thon bestehen, und
hier und da- in ihrer Mitte ein ganz schmales Trümchen von
lichtgrauem Hornstein zeigen, den Porphyr in der Richtung des
Ganges durchsetzen, und sich an mehrern Orten in den Porphyr
verlieren, an andern wieder zum Vorschein kommen, die ganz
veränderte Natur des Ganges aber aufs deutlichste wahrnehmen
lassen.
Nach diesen hier angeführten Beyspielen sollte man also
wohLglauben, dafs der Porphyr nicht die Gesteinart wäre, in
welcher man erzhaltige Gänge zu suchen hätte; ich wage es
jedoch nicht, dieses als eine allgemeine Folgerung anzunehmen,
da ich vor mehrern Jahren in der Grube Drey L ilien , im Silber-
Grunde unweit Freyberg, wo das Gebirge auch aus Porphyr
besteht, in den verlassenen Bauen der Alten einen 3 bis 10
Z oll mächtigen Gang fand, der mit einem sehr regelmäfslgen
Baue seiner meistens aus silberhaltigem Bleyglanz und Arseni-
kalkies bestehenden Ganglagen die Porphyr-Lager durchschnitt.
Nur die Po rph y r-L a g e r , die zwischen dem Gneis vorzukommen