dem Streichen nun schon goo Lachter oder 5600 F u fs , nach seiner
Tiefe aber 150 L achter oder io 5 o F u fs , bey einem Neigungswinkel
von 624 Grad gegen Westen in der Tiefe befunden worden;
der zweyte ist 350 Lachter oder 2450 Fufs nach der Länge
und 140 Lachter oder 9,30 Fufs in derTiefe, mit einem N eigungswinkel
von 5 5 1 Grad gegen Westen ; so wie der vierte 530 Lachter
oder 4060 F u fs , nach dem Streichen oder der Länge, und 130
Lachter oder 910 Fufs, mit einem Neigungswinkel von 176 Grad
gegen Osten in die Tiefe bekannt. Der dritte ist nur erst seit
ungefähr zwe y Jahren als ein ebenfalls reiche Silbererze führender
Gang entdeckt worden, wefswegen man ihn noch in keiner
grofsen Ausdehnung hat verfolgen können; alle viere aber
machen einen eigenen Zu g von Gängen aus , dessen Verbreitung
in die Länge und Tiefe sich mit grofser W ahrscheinlichkeit noch
auf weit mehrere hundert Lachter als die oben angegebenen
erstrecken dürfte.
Einer gleichen Erwähnung verdient auch der Gang auf der
Grube Neue Hoffnung Gottes zu Bräunsdorf, zwey und eine
halbe Stunde von Freyberg gegen N o rd -W e s t gelegen. Er ist
bereits nach seinem Streichen 320 Lachter oder 5740 Fufs in
dem dieser Grube zugehörigen Felde bekannt, und durchschneidet
das dasige Strigisthal in nordwestlicher R ichtung, und seine
tiefsten Baue sind zur Ze it in einer Tiefe von 100 Lachtern oder
700 Fufs nach oft veränderlicher Neigung von einigen 50 bis 70
Grad gegen N o rd -W e s t. Rechnet man aber hierzu noch die
in seiner Fortsetzung in das Gegengebirge öder jenseits des Thaies
auf der Grube Siegfried aufgefahrne Stollenlänge von 137
L ach te rn , so beträgt seine bis jetzt bekannte Ausdehnung nach
dem Streichen 957 Lachter oder 6699 Fufs*.
Unter den vorher genannten Gängen hat er die gröfste
Breite oder Mächtigkeit; denn an den meisten Orten ist er \ bis
U Lachter b re it, da hingegen die andern von wenigen Zollen
selten bis auf die Mächtigkeit von \ Lachtern oder 63Z0II kommen.
28-
Wenn man die äufsere Form der Gebirge mit der innern
Lage und Richtung der bisher beschriebenen und genannten
Gänge vergleicht, so wird man das, was ich im 26. §. gesagt
habe, von neuem bestätigt finden: da f s n äml i c h ä u f s e r e
F o rm de s G e b i r g e s un d L a g e u n d R i c h t u n g de r
G ä n g e im I n n e r n d e s s e l b e n g a n z u n a b h ä n g i g v o n
e i n a n d e r , u n d o h n e B e z i e h u n g a u f e i n a n d e r s ind .
Hierdurch wird aber auch das Vorgeben entkräftet, dafs durch
Eintiefungen und kleine nach einer gewissen Richtung, sich hinziehende
Schluchten ,auf der Oberfläche des Gebirges das Daseyn
der im Gebirge liegenden Gänge in voraus und gleichsam schon
von aufsen und unter diesen Schluchten vorher gesagt werden
könne.
Mehrere Beobachtungen, die ich in dieser Absicht an vielen
Orten unsers Gebirges sorgfältig ■ angestellt habe, haben mich
vollkommen von dem Gegentheile dieses Vorgebens überzeugt,
und ich glaube, alle äufsere Merkmahle auf der Oberfläche eines
Gebirges zur Entdeckung der Gänge, und die vorgebliche Beziehung,
die sie auf die Form desselben haben sollen, als trüg-
lich und unsicher, mit allem Rechte verwerfen zu können, ausgenommen
die im iß- §■ b e s c h r i e b e n e n S t r e i f e n , die
e i g e n t l i ch n i c h t s a n d e r s a l s d i e G ä n g e an d e rO b e r -
f l ä c h e de s G e b i r g e s , o d e r das so g e n a n n t e A u s ge -