Bei Fuss E scheint der Hallux überstreckt zu sein, wie bei
europäischen Plattfüssen, die dann jedoch einen Hallux valgus
u n d keinen Hallux varus zeigen.
Neumann x) b e ric h te t, dass bei den Batak sogenannte Platt-
füsse häufig Vorkommen, ebenso Volz 2). Letzterer meldet
au ch von den Mentaweiern 3), dass sie ebenso wie die
meisten Eingeborenen von Sumatra und den Sundainseln m ehr
o d e r weniger entwickelte Plattfiisse haben. Van de Sande 4)
schreibt ü b er die Füsse der Papua Folgendes „Owing to the
elasticity of the ligatures the tarsus and metatarsus will also
increase in width by vertical p re ssu re, for w'hich reason footprints
give the impression of flat feet. This Comrie 1. c. simply
states: „ th e feet are flat.” In 45 schedules I found 6 cases,
h u t many instances in which the tuberositas ossis navicularis,
resembling a lowered broadened internal malleolus caused a
convex bend in the back h alf of the medial part of the
tra c in g , as can also be seen in the contours published by
Schelling 5). With other peoples, who go barfooted, the same
bend may be found and the Negroes even passed as a flat-
footed race until Muskat 6) proved this opinion to be untenable.”
Nach Sarasin scheint beim Wedda der Fuss etwas flacher
zu sein als beim Europäer, auch Bennett 7) nennt die Füsse
d er Wedda flach. Muskat führt in obengenanntem Artikel an ,
1) Neumann, J. B., Het Pane- en Bilastroomgebied op het eiland
Sumatra. Tijdschr. van het Aardr. Genootschap. 1887.
2) Volz, Wilhelm, Zur somatischen Anthropologie der Battaker
in Nord-Sumatra. Archiv f. Anthrop. 26ter Bd. I. 1900.
3) Zur Kenntnis der Mentawei-Inseln. Archiv f. Anthrop. Neue
Folge, Band IV. (Band XXXII der ganzen Reihe) 1906.
4) Van de Sande, Nova Guinea. Leiden, 1907.
5) Schelling, Beiträge zur Anthropol. der Papua’s. Zeitschr. f.
Ethnol. Berlin. Vol. XXIII.
6) Muskat, Gustav, Der Plattfuss des Negers. Deutsche med.
W. Schrift, Berlin. Vol. XXVIII.
7) Bennett, J. W., Ceylon and its capabilities; an account of
its natural resources, indigenous productions and commercial
facilities. London, 1843.
dass die Neger, bei denen allgemein Plattfüsse angenommen
w u rd en , die für d e n Plattfuss typische Abknickung nach aussen
im Sinne von Abduktion, die sich durch das Vorspringender
inn eren Fusslinie an der Stelle des Os naviculare k e n nm e rk t,
nicht besitzen.
Auch bei Fussumrissen von Loangonegern sieht man einen
konkavgebogenen inneren Fussrand, Abknickung im Sinne von
Abduktion ist nicht v o rhanden x).
Auch Herz erklärte in einem Vortrag au f dem o rthopädischen
Kongress (1902), dass die Neger eigentlich keine Ptattfüsse
haben.
Ob die Niasser, wie die benachbarten Battak den Fussab-
d rü ck en eine besondere Bedeutung beilegen, ist mir nicht
bekannt. Wenn bei den Battak der Fussstapfen eines aus dem
Bade kommenden Mädchens au f dem platten Stein, den sie
b e tritt, n u r das vordere und hintere Stück zeigt, so wird
ein ju n g e r Mann, der es sieht, dies Mädchen nicht zu r F rau
•erwählen, weil er aus einem solchen Fussabdruck au f einen
herrschsüchtigen Karakter schliesst. Mädchen mit aufwärts
gerichteten Zehen werden für leichtsinnig gehalten 2).
Bei meinen Messungen des Rumpfes bestimmte ich zunächst
die Höhe des Seitenrandes des Akromions u nd fand bei 1292
Niassern ein Mittel von 125,83 cm., u n d als relative Akro-
mialhöhe, d. h. das prozentualisches Verhältnis bezüglich
d e r Körpergrösse r— 81,32 cm.
Bei einem Vergleich mit den Massen der Minangkabau-
Malaien ergiebt sich, dass die absolute Akromialhöhe der
Niasser um 0,87 cm. kleiner, als diejenige der Minangkabau-
Malaien (126,7 cm.), die relative Akromialhöhe dagegen als Folge
des geringeren Körpermasses der Niasser grösser ist. Bei den
Niassern beträgt die relative Akromialhöhe 81,32 u n d bei den
Minangkabau-Malaien 80,70 cm., die Differenz ist also 0,62 °/0.
1) Hartmann, Robert, Zeitschr. für Ethnologie 1876, Bd. VIII.
S. 226.
2) Van Ophuysen, Kijkjes in het huiselijk leven der Bataks.
Leiden, 1910.