Über die F o rm des Fusses schreibt Laan *): „Ganz unverdorbene
Füsse findet man ausschliesslich bei den Na turvölkern
mit einfacher Lebensweise, die keine Fussbekleidung
kennen. Ob aber solche Füsse sich mit bekleideten Füssen
vergleichen lassen, ist nicht so einfach zu sagen. Von den
Negern z. B. wird b eh au p te t, dass sie Plattfüsse haben (Burmeister),
was bei einer so zähen Rasse ziemlich unwahrscheinlich
erscheint. In Bezug au f Muskelkraft u nd Ausdauer stehen
sie gewiss nicht h in te r dem E u ro p ä er zurück (Johnson). Hält
man die Abbildungen von Negerfüssen von Schanz 2) neben
diejenigen von E u ro p ä e rn vom Lande oder aus der Stadt, so
machen sie nicht den Eindruck der Schwäche. Hofimann 3),
der in Amerika Gelegenheit hatte viele Rassen nebeneinander
zu u n tersu ch en , ist denn auch zu
einem ganz än d e rn Resultat gekommen
:
„ I did not find a single foot asso-
B 1 jj| ciated with the Symptoms of weak-
B / ness so characteristic and common
f r j \ B in adult schoewearing feet of schoewearing
peoples ” Desungeachtet
fand er u n te r den Negern ebenso
grosse Untei’schiede in der Spannhöhe
als bei ände rn Rassen. E r ist
überzeugt, dass Spannhöhe und
Minderwertigkeit wenig mit einander
zu tun haben. „ Es besteht ”, sagt er,
„k e in typisches Fussgewölbe, das
Normale Fussabdrücke.
Fig. 1 und 9 (Laan, Tijdschr. van
Geneeskunde 1 Juni 1912).
m an als no rm al bezeichnen könnte. Im Gegensatz zu der
allgemeinen Ansicht und Lehre haben Höhe u nd F o rm des
Fussgewölbes keine Bedeutung für die Beurteilung der Festigkeit
und des Gebrauchswertes des Fusses, normale Füsse
1) Laan, H. A., Wat zijn en hoe ontstaan platvoeten? Nederl.
Tijdschr. van Geneeskunde. 1 Juni 1912.
2) Schanz, Fuss und Schuh. 1905.
3) Americ. Journal of Orthop. Surg. Bd. 3. 1907.
zeigen manchmal eine h o h e , manchmal eine mittlere oder
niedrige Fusswölbung.”
Wenn m a n , wie Laan es tut, die nebenstehenden Abbildungen
1 und 9 als Abdrücke n o rm ale r Füsse betrachtet,
so entsprechen dieFussabdrücke der Niasser n u r
selten diesen Anforderungen. Der niassische
Typus stimmt eher init dem Fussabdruck bei
niedrigem Spann ü b e re in , den Laan in Fig. 2
abbildet. Bei dem hochgewölbten Fuss ist der
Abdruck u n te r
dem äusseren
Bogen viel
schwächer als
bei dem Fuss
mit niedrigem
Spann.
Es muss hier-
, . \ ■» Fig. 2 (Laan, Tijdschr.
b e i 3.U l d a s A l" van Geneeskunde j t j • • 1 Juni 1912). ter der Individuen
geachtet w e rd en ; da bei
älteren Leuten die M uskelkraft
u n d Elastizität abnimmt, senkt
sich auch das Fussgewölbe
allmählich u n d wir erhalten
einen breiteren Fussabdruck.
Da die Fussabdrücke meiner
Niasser von jungen Männern
oder Männern mittleren Alters
genommen sin d , kan n
von einer Senkung des Fussgewölbes
in Folge des Alters
noch keine Rede sein. Bei
n äh e re r Betrachtung fällt
uns zunächst der im allgemeinen
breite Abdruck u n ter
dem äusseren Fussbo-
Fussabdruck a . genrand a u f; auch m eh r n ach