zu rü ck k eh rte , fand er seine F rau als die Gattin seines Neffen.
Im Zorn hierüber, zog er nach Malakka u n d b a t den F ürsten
von Djohor um Hülfe, um sich fü r die ihm angetane Schmach
zu rächen. Dieser willigte ein u n d zog gegen Laubo Maros
zum Streit. Letzterer hatte jedoch unterdessen ein starkes
F o rt errichtet u n d es m it einer undurch d rin g b aren Hecke von
au e r d u ri (bambu mit Dornen) umgeben, so dass es nicht
eingenommen werden konnte. Das Haupt von Djohor verlo r
jed o ch den Mut nicht, sondern dachte sich eine Kriegslist aus.
E r k eh rte in sein Land zurück u n d belud das Schiff ganz
mit spanischen Piastern, u n d zog d an n wieder gegen Laubo
Maros. E r blieb v o r Anker liegen u n d beschoss von d o rt
aus anstatt mit Kugeln die Festung mit spanischen Piastern
u n d wartete au f die Wirkung seiner List, die auch nicht lange
ausblieb. Eine alte F ra u sah am Strande mehrere Piaster
liegen u n d noch m eh r in der Nähe der Festung; in der au e r
duri selbst lagen eine grosse Menge. Dies wurde bald ru ch b a r
u n d jed e r lief herzu, um sich seinen Anteil von dem Schatz
zu holen. Bald war, da man kein Stück liegen lassen wollte, die
ganze au e r niedergelegt u n d den Kriegern von Djohor der
Weg gebahnt. In k u rz er Zeit waren sie Sieger, die meisten
Leute von Maros en tk am en , er selbst aber wurde gefangen
genommen u n d zum Tode verurteilt. Man beschloss ih n zu
erträn k en u n d w a rf ih n in’s Meer. Nachdem er eine lange
Zeit im Wasser gelegen hatte, wurde er wieder herausgezogen
um begraben zu we rd en , aber er lebte n o c h ; das Wasser
k onnte ihm augenscheinlich nichts anhaben. Man probierte
n u n , ih n mit dem Stahl zu töten, sein Körper wurde überall
durchstochen u n d doch blieb er unverletzt. Darauf legte man
ih n au f den Scheiterhaufen, das F euer verzehrte ih n jedoch
n ich t !). Da n u n bewiesen war, dass Zauberei im Spiele sei,
zog man seine F ra u zu Rate, die das Geheimnis verriet. Laubo
hatte nämlich mitten au f dem Kopfe ein Haar so h a rt wie
Kupferdraht. Mit diesem Ha ar wa r seine Seele verbunden.
Das Mittel ih n zu töten wa r n u n g e fu n d en ; das Haar wurde
ihm ausgerissen un d damit zugleich seine Seele von ihm
genommen. Die Anhänger von Laubo wurden nu n nach
Udjung Lad a ra v ertrieben, u n d setzten von d o rt nach Pulu
Lapan über. Aber auch h ier wurden sie verfolgt u n d zogen
weiter nach Pulu Naku. Da sie sich im me r noch nicht sicher
fühlten, suchten sie einen besseren Schlupfwinkel. Der Fluss
Maros, der n u r bei anhaltendem un d heftigem Regen in ’s
Meer m ü n d e t, in der trocknen Zeit dagegen sich im Sand
verliert, bildet einen Sumpf, in dem der Strom R in n en ,
kleine Buchten u n d Kanäle gebildet h a t, die von einande r
durch unzählige, mit rh iro p h o ren bewachsene Hügel getrennt
sind. Nachdem die Flüchtlinge mit viel Mühe u n d Anstrengung
durch den Morast gewandert waren u nd wieder
festen Boden u n te r den Füssen fühlten, siedelten sie sich hier
an. Ein Teil von ih n en ist jedoch nach Pulu Banjak gezogen
oder nach Pulu Simalu gesegelt. Durch so viele Züge u nd
Niederlagen geschwächt, konnten diese Buginesen den hinter
Marso wohnenden Niassern keinen Widerstand m eh r b ie te n ;
sie vermischten sich mit ih n en , sodass von ih re r ursp rü n g lichen
Art, Gewohheiten u n d Gebräuchen nicht viel übrig
geblieben ist u nd n u r noch ein eigner Accent u n d einige
entartete buginesische Wö rte r sie von ih re r niassischen Umgebung
unterscheiden.
Die Erwähnung van Kanonen weist aber d a rau f hin, dass
diese Legende aus viel späterer Zeit stammt, also für die F rag e
woher die ersten Bewohner von Nias gekommen sind, wenig
Wert hat. Die Niasser selbst scheinen nicht zu wissen, dass,
sich buginesische Stämme au f der Westküste von Nias oder
auf den Nako-Inseln niedergelassen haben.
Chatelin U erzählt über die eventuelle Vermischung von
Niassern u n d Buginesen Folgendes: Ein Wort, dass mit den
Buginesen in Verband steht (bugi oder etwas Ähnliches) ist
in Nias nicht bekannt, ebenso wenig ein Fluss oder ein Ort
1) Chatelin, L. N. H. A., Godsdienst en bijgeloof der Niassers.
Tijdschr. Ind. T. L. en V. K. Deel XXVI. 1887.