G e o l o g i e v o n N ia s .
(Zusatz zu Seite 27, Z. 6 ).
Yan der Veen !) hat über einige Gesteinsammlungen der
Insel N ia s , die von J. Z. Cannegieter und E. E. W. G. Schröder
zusammengebracht worden sin d , eine Abhandlung geschrieben.
Der Karakter dieser grossenteils aus Geschiebe bestehenden
Sammlungen, ermöglichte dem Verfasser n u r einen sehr allgemeinen
Überblick von d er geologischen Struktur u nd Geschichte
der Insel zu geben, die er sich folgendermassen v o rstellt:
Nias besteht aus einem Kern von In tru s iv a , die hauptsächlich
parallel mit Sumatra verläuft, mit d a rau f ruhenden Metamor-
phen u nd unveränderten Sedimenten. Im Eocän wird Nias
Land gewesen sein mit einer ziemlich üppigen Vegetation,
welche die au f der Insel gefundene Braunkohle bildete. Darauf
folgte eine Senkung, welche im Oligocän u n d Miocän mit der
Eru p tio n andesietisch-basaltischen Materials zusammenging.
Die in dieser Zeit gebildeten Gesteine treten als Gangintrusionen,
Laven u nd Tuffe auf. Sodann wurde die Insel von einem
untiefen Meer überflutet. Aus einigen vulkanischen Centren
wurden noch eine zeitlang Rapilli und Tuffe ausgeworfen,
aber diese Eruptionen kamen bald zu r Ruhe. Ungefähr im
Qua rtär erhob sich Nias wieder über den Meeresspiegel.
B l a u e G e b u r t s f l e c k e .
(Zusatz zu Seite 6 8 , Z. 21).
Die Eingeborenen von Ternate, die Tidoresen, Tobeloresen
und Galelaresen glauben, dass der blaue Geburtsfleck durch
den Genuss von Reiskrusten während der Schwangerschaft
entsteht, die P apua schreiben zu h art gebrannten Sagokuchen
dieselbe Wirkung zu. Nach der Meinung der Ambronesen
entsteht der Geburtsfleck, wenn die Mutter aus der Bratpfanne
gegessen h a t ; nach Angabe einzelner Malaien wieder sollen die
Flecke n u r in bestimmten Familien Vorkommen (Wasterval).
1) A. L. W. E. van der Veen, Samml. des Geol. Reichsmuseums
in Leiden, I. Beiträge zur Geologie Ost-Asiens und Australiens,
hrsg. v. K. Martin, Bd. IX, Heft 3.