stiegenen Ehepare von Lubulangi wieder in den Himmel
aufgenommen, ohne Krankheit oder Tod kennen gelernt zu
haben. Ih re au f der Erde zurückgebliebenen Nachkommen,
die aus einer gleichen Anzahl Männer u nd Frauen bestanden,
zeugten ebenfalls eine zahlreiche Nackkommenschaft u nd
wurden die Stammeltern d er jetzigen Bevölkerung. Da sie
sündigten, hielt Lubulangi sie nicht m eh r für würdig, lebend
in sein überirdisches Reich aufgenommen zu werden. Sie
mussten deshalb Krankheit
und Tod erleiden
und dadurch eine Art
Läuterung durchmachen,
bis sie a u fs Neue w ürdig
gefunden wurden, um zu
ih ren Ahnen versammelt
zu werden. Eines der
Kinder von Tuadu Hiak,
Tuada Siloja mit Namen,
zeugte neun Kinder, deren
Namen sich noch heute
als Bezeichnung von suku
wiederfinden. Die Zahl
der Generationen, die in
der Zeit van der Zurück-
rufung d e r vier himm-
lichen Ehepaare an bis
äuf das jetztige Geschlecht,
gelebt haben, wird sehr
verschieden angegeben.
Manche rechnen siebenundzwanzig
andere sechzehn
und noch andere
n u r zehn Generationen” .
Chatelin J) teilt uns folSohn
eines Häuptlings aus Süd-Nias.
gende Überlieferung über die Entstehung der Menschen u nd
d e r Niasser mit: Die Menschen sollen aus den untersten
F rü ch ten des Baumes T o ra ’a entstanden sein. Dieser Baum
entsprang aus dem Herzen von Tuha-Aloloä-Nangi, d er zweiten
Erdkugel, die aus dem Wind, den Sihai aus seinem Atem
(seine Seele: noso) hervorrief, entstanden war. Sihai stellt die
erste oder höchste Erdkugel dar, er wird auch wohl Nihaihai-
nangi g en an n t; manche glauben, dass er aus dem Nebel,
andere dass er aus der Dunkelheit hervorgegangen sei. Barasi
Luluö, der aus einer der drei mittelsten Frü ch te des Baumes
T o ra ’a entstanden war, machte aus den beiden untersten
Frü ch ten den Körper eines Mannes u nd einer Frau. Darauf
nahm der Gott Lowalangi, d er aus der obersten F ru ch t des
Baumes Tora’a entstanden ist, von dem Winde Sambua fondu
ein bestimmtes Gewicht u nd gab es Baliu, der aus einer der
ande ren mittleren Frü ch te des Baumes T o ra ’a hervorgegangen
war, un d s p r a c h : „Steck’ dies alles der Menschengestalt als
Seele in den Mund ; nimmt der Mensch Alles zu s ic h , so wird
er ein hohes Alter erreichen, lässt er davon übrig so wird er
frü h e r sterben”.
Dasselbe nun, was Barasi Luluö u n d Baliu bei dem ersten
Menschenpaar getan haben, tu n sie noch stets bei jedem
Menschen im Mutterschoss.
Die beiden ersten Menschen wohnten au f der dritten E rd kugel.
Aus ihnen entstanden die Geschlechter, die auch die
än d e rn Erdkugeln bevölkerten. Unsre Erde ist die neunte
Erdkugel in der Reihe. Die achte Erdkugel war bald zu klein
für die grosse Zahl der Menschen, u nd deshalb sandte Sirao
das Oberhaupt der achten Erde, Silauma hernieder, um eine
neue Erde zu schaffen. Als Silauma unten ankam, bemerkte
e r einen heftigen W in d ; er legte Grashalme darauf, dan n
etwas E rd e , die er mitgebracht hatte, u nd fing d a rau f an zu
blasen. Infolgdessen dehnten die Stoffe sich au s, bis sie den
Umfang der jetzigen Erde erreichten. Man hatte Silauma
auch einen d ru n d u (Zweig) mitgegehen, um nach d er Arbeit
u n ter seinem Schatten auszuruhen ; er machte sich im Norden
van Nias ein Schutzdach daraus.