u nd bindet es am Hinterkopf in einem Knoten auf. Häufig
wird jedoch das Yorderhaar nach vorne ü b er die Stirne gekämmt.
Um den Kopf wird gewöhnlich ein aus Go ld , Kupfer,
Messing, R o tan , Band oder b unten Glasperlen hergestellter
S tirnreif getragen.
Die F rau en haben einen u n sch ö n en , watschelnden Gang.
Ih re Hände sind meistens schmutzig u nd häutig durch das Anfassen
der Sirihprieme voll du n k ler Flecken. Die schwarz gefärbten
Zähne machen sie in unsern Augen noch weniger anziehend.
Nach von Rosenberg 1) sind die Kniee der niassischen Frauen
d u rc h die Gewohnheit mit aufgezogenen gegen den Leib ged
rü ck ten Beinen au f d er Erde zu hocken, wobei die Kniee stets
gegeneinander gedrückt werden, stark nach innen gebogen,
ausserdem ist das Becken durch das Tragen schwerer Lasten,
die sie von Jugend an au f dem Rücken über die steilen Berge
schleppen, entstellt. Dies sollen die U rsachen ihres watschelnden,
ungraziösen Ganges sein.
Durdik 2) glaubt den watschelnden Gang der niassischen
F rau en dem schlaffen Ligamentum teres des Hüftengelenkes
zuschreiben zu müssen. „Das Tragen von schweren Lasten auf
dem Rücken ü b er Berg u nd T a l,” schreibt er, „ ist wahrscheinlich
ursprünglich eine der Ursachen dieses Zustandes; die
V e rsch iffu n g der Bänder des Hüften- u nd Kniegelenkes ist dann
allmählich heriditär geworden. Die F rau en ziehen beim Sitzen
au f der Erde die Kniee in die Höhe, drücken die Oberschenkel
gegen den Bauch u n d legen die Kniee fest ane inander; sie
nehmen diese Haltung a n , um die Schamteile mit dem Stückchen
Tuch, das sie um die Hüften tragen, zu bedecken. Vielleicht
trägt diese Art des Sitzens auch das Ih re bei zu der obengen
an n ten Verschlaffung der Bänder.”
Durdik hält also augenscheinlich die Vererbung erworbener
Eigenschaften für ann ehmb a r!
1) Nieuwenhuisen en Von Rosenberg, Verslag omtrent het eiland
Nias en deszelfs bewoners. Verh. van het Batav. Gen. Deel 30.1863.
2) Durdik, P., Genees- en verloskunde bij de Niassers. Gen.
Tijdschr. v. Ned. Indie. Deel XXII.
Möglich wäre es a u c h , dass das Gehen mit nach innen
gedrehten Knieen d adurch entsteht, dass die jungen Mädchen
von Ih re r Mutter au f dem Rücken getragen we rden, wobei
das Kind die Kniee gegen den Rücken der Mutter anlegt und
die Füsse nach innen dreht.
Die meisten niassischen Frauen haben platte Nasen, einen
breiten Mund und kleine
etwas schrägstehende
Augen.
In Süd-Nias sind die
F rau en im allgemeinen
hübscher, dabei kräftiger
und besser gebaut als in
Nord-Nias, besonders die
F rau en der angeseheneren
Niasser, die sich k ö rperlich
besser pflegen und
schonen können.
Auch bei den niassischen
Frauen kan n man
deutlich einen fe in en ,
grazilen Typus von einem
g ro b en , plumpen u n te rscheiden.
Letzterer zeichnet sich H | H , . . . Drei wegen, unerlaubter ausserenelicher aus durch ein breites nie- Geschlechtsgemeinschaft bestrafte
südmassische Frauen
driges Gesicht, niedrige
S tirn , breite platte Nasenwurzel, n ied rig en , bre iten, manchmal
etwas konvexen Na sen rü ck en , dicke w eitaufgeblähte Nasenlöcher,
breiten Mund mit dicken L ip p en , etwas schrägstehende
Augen, . Prognathie u nd vortretende Jochbeine. Ihm
gegenüber steht dann der feinere Typus mit län g e rem ,
schmalerem Gesicht, weniger hervortretenden Wangenbeinen,
höherer, schmalerer Nasenwurzel, schmalem, langen Nasenrü
c k e n , weniger ofienstehenden Nasenflügeln, kleinerem Mund
mit weniger dicken Lippen u n d ausserdem mit einen geringeren
Grad von Prognathie.