dem einen langen schmalen Schäde l, grösseres K örpermass u nd
weniger breite u nd längere Nase besitzen. Aber solche Schlüsse
d a rf m an erst dan n ziehen w en n , wie ich es getan habe,
grössere Kategorien einander gegenüber gestellt werden.
Bei b ra ch y c ep h a len , mesocephalen u nd dolichocephalen
Niassern habe ich noch die durchschnittliche Kopflänge und
Kopfbreite, den morphologischen Gesichtsindex, den Nasenindex
u nd die Körpergrösse besonders bestimmt.
Die beigegebene Tabelle fasst die Resultate dieser Bestimmungen
zusammen:
Dolichocéphale Mesocephale Brachycephale
Kopflänge 18,95 cm. 18,48 cm. 17,63 cm.
Kopfbreite 13,95 „ 14,35 H 14,91 »
Moph. Ges. index 83,78 „ 82,25 „ 81,02
Nasenindex 79,11 „ 78,09 „ 76,26 ??
Körpergrösse 153,7 1 154,7 I 155,08 5»
Aus dieser Tabelle geht hervor, dass die Dolichocephalen
ein grösseres Körpermass besitzen als die Mesocephalen und
Brachycephalen.
Die durchschnittliche Kopfbreite der Dolichocephalen ist
kleiner als diejenige der Mesocephalen und noch kleiner als
die der Brachycephalen. Der morphologische Gesichtsindex
d e r Dolichocephalen übertrifft, wie zu erwarten w ar, denjenigen
d e r Mesocephalen un d noch m eh r den der Brachycephalen.
F e rn e r zeigt s ic h , dass der Nasenindex d e r Dolichocephalen
grösser ist als derjenige der Mesocephalen u n d den der Brachycephalen
noch m eh r übertrifft. Dies ist besonders auffallend,
da man bei den Dolichocephalen einen kleineren Nasenindex
e rw arten sollte als bei den Meso- u nd Brachycephalen.
Die langköpfigen Niasser h aben also durchschnittlich breitere,
kürzere Nasen als die kurzköpfigen und mesocephalen. W ah rscheinlich
haben wir auch hierin den Beweis zu sehen, dass
d ie Niasser keine reine Rasse darstellen, sondern aus Kreuzung
verschiedener Elemente entstanden sind. Auch die d u rch schnittliche
Körpergrösse weist d a rau f hin, denn gerade im Gegensatz
zu dem was man erwartet, ist sie bei den Dolichocephalen
k leiner als bei den Meso- un d Brachycephalen.
In derselben Weise wie ich bei den Niassern, stellte Dr. J.
Sasse einzelne Individuengruppen meiner Minangkabau-
Malaien einander gegenüber. E r sonderte zunächtst fünfzig Mi-
nangkabauer mit dem grössten Index cephalicus von einer ebenso
grossen Individuenzahl mit dem kleinsten Index cephalicus a b ,
um bei diesen beiden Gruppen zu untersuchen, wie sich Körpergrösse,
morphologischer Gesichtsindex u nd Index nasalis zu
einander verhalten. Die Resultate sind die folgenden:
Gruppe I. Index cephalicus 88,9
Körpergrösse 156,7 cm.
Morph. Ges. index 84,378
Index nasalis 74,5
Gruppe II. Index cephalicus 76,0
Körpergrösse 158,9 cm.
Morph. Ges. index 86,9
Index nasalis 76,2
Man sieht h ie ra u s , dass die Minangkabau-Malaien mit dem
grössten Index cephalicus eine geringere Körpergrösse, einen
kleineren morphologischen Gesichtsindex u n d einen kleineren
Index nasalis haben als diejenigen mit dem kleinsten Index
cephalicus.
Die erste Gruppe umfasst also kurzköpfige Individuen mit
kleinerem Körpermass, breiteren Gesichtern und schmalerer (!)
Nase. Es herrscht also völlige Übereinstimmung mit meinem;
Befund bei den Niassern.
Jedoch bei der Einteilung nach der Körpergrösse ,EB d. h.
Sasse stellte fünfzig der grössten Männer fünfzig der kleinsten
gegenüber, '— erhielt er andere Resultate als ich bei den
Niassern. Seine Resultate bei den Minangkabauern sind die
folgenden:
Gruppe I. Körpergrösse 166,77 cm.
Index cephalicus 81,06
Morphol. Gesichtsindex 85,23
Index nasalis 74,5