
 
        
         
		Die  ungefeilten  Zähne  haben  in  der  Regel  eine  weissgelbe  
 Farbe.  Die  gefeilten  Zähne  sind  gewöhnlich  auch  geschwärzt,  
 un d   sehen  je   nachdem  der  Farbstoff  eine  m eh r  oder  weniger  
 dicke  Lage  bildet,  schwarz,  braunschwarz,  grau-  oder  gelbschwarz  
 aus.  42  Niasser  besassen  kein  vollständiges  Gebiss  
 mehr,  sie  hatten  sowohl  die  Vorder- als Backenzähne teilweise  
 verloren.  N u r  bei  drei  Männern  stand  die  untere  Zahnreihe 
 vor  der  oberen,  bei  den  
 än d e rn   stand  die  obere  
 Zahnreihe  vor  der  unteren. 
   Bei  der grossen Zahl  
 Niasser  aber  mit kurz gefeilten  
 Zähnen liess sich die  
 Stellung  der  Zahnreihen  
 im V erhältnis zu einander  
 nicht  m ehr  feststellen. 
 Einige  Male  fand  ich  
 kleine  in die Zähne eingesetzte  
 Gold- oder Messing-  
 stiikchen. 
 N u r  bei  5  Männern  
 (0,38 °/0) fand ich die Ohrmuschel  
 unmittelbar  am  
 Kopf anliegend;  bei allen  
 ände rn  stand  sie  etwas  
 vom  Kopfe a b , besonders  
 stark  in  25  Fällen. 
 Junger Mann  aus  Süd-Nias. 
 Der  Helixrand  war  bei  741  Niassern  (57,13  ° /0) sowohl oben  
 als  hinten  umgeschlagen,  bei  505  (38,93  °/o)  n u r  oben und ein  
 Stückchen  des  Hinterrandes,  bei  47  (3,62  °/0)  war  n u r  der  
 obere  Rand  der  Helix  umgebogen. In vier F ällen fand ich missformte  
 Ohren un d  einmal (No. 1033) abgeschnittene Ohrläppchen. 
 Ebenso  wie  bei  den  Minangkabau-Malaien  fand ich auch bei  
 den  Niassern  häufiger  am rechten als am linken Ohr ein Tuberculum  
 Darwini,  rechts  fehlte  es  bei  57,85  ° / o   und  links  bei  
 66,40  % ,  bei  635  u n te r  1268  Niassern  ( +   50  ° / o )   fehlte  es  
 sowohl  am  linken  als  am  rechten  Ohr. 
 Das  linke  Ohrläppchen  notierte  ich  bei  722  Eingeborenen  
 (55,65  ° /0)  als  klein,  bei  49  (3,77  ° /0)  als  besonders  klein.  52  
 Männer  hatten  ein  besonders  grosses,  die  übrigen  ein  massig  
 grosses  linkes  Ohrläppchen. 
 Die  Grösse  des  rechten  Ohrläppchens  konnte  nicht  festgestellt  
 w e rd en , da die Männ 
 e r  einen  Ohrring  darin  
 tragen, wozu das O hrläppch 
 en   d u rch b o h rt  und  
 ausgereckt wird. Die nias-  
 sischen  F rau en   tragen in  
 beiden  Ohren  Ringe.  Näheres  
 darü b er findet m an  
 im   ersten  Teil  dieses  
 Werkes.  (Die  Heilkunde  
 d e r  Niasser).  Bei  1260  
 Männern  (97,15  °/0)  war  
 das  linke  Ohrläppchen  
 vollkommen  mit  der  Gesichtshaut  
 verbunden, bei  
 d en  übrigen teilweise, n u r  
 in   4  Fällen war  das Ohrläppchen  
 freihängend. 
 In Europa hat Binder  *)• 
 l i n t p r   p i n i ß p n   t o n c p n r l   p p   Niasser  aus  U.n.l6r  einigen  tausend  (Stammde mO nKo aGmapmoonfgo LOrahili 
 su n d en   Individuen  bei  (No.  193  der Tabelle), 
 einem  Drittel  derselben  ein  angewachsenes  Ohrläppchen  gefunden. 
   E r  folgert  daraus,  dass  ein  angewachsener  Lobulus  
 n ich t  als  ein  Zeichen  der  Degeneration, wohl aber als Merkmal  
 geistiger  Inferiorität  gelten  darf.  Sollte  er  Recht  h ab en ,  so  
 müsste diese geistige Inferiorität bei fast allen Niassern b e steh en ! 
 Lubbers  2)  fand  bei  den  Gorontalesen  in Menado  bei 67 °/0 
 1)  Binder,  Archiv  für  Anthropologie.  1890. 
 2)  Lubbers,  Eene  bijdrage  tot  de  anthropologie  der bevolking in  
 de  assistent-residentie Gorontalo (residentie Menado). Gen. Tijdschr.  
 v.  Ned-Indië.  Deel  XXXII.  1893. 
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