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 längeres  Gesicht,  das  nach  u n ten   spitz  zuläuft,  längere, häufig,  
 konvexe  Nase,  kleineren  Mund  u n d   brachycephalen  Schädel  
 unterscheiden. 
 Als  Merkmale  des  Wedda-Typus,  zu  dem  nach  Sarasin  also  
 auch  vielleicht  die  Niasser  zu  rechnen  sind,  n en n t  Fritsch  
 ausser  dem  niedrigen  Kulturstand :  das  Fehlen  typischer 
 mongolischer  Eigenschaften, eine ziemlich kleine K örpergestalt,  
 dunk elb rau n e  Haut,  lange  flockige  schwarze Haare, eine kurze,  
 etwas  aufgestülpte  Nase  mit  eingedrückter  Nasenwurzel  und  
 schliesslich  starke  Augenbrauen.  Sollten  die  Niasser  vielleicht  
 zu  der  Wedda-Sehicht  gehören,  so  werden  wir  sehen,  dass  
 sie  in  m an ch e r  Hinsicht  den  von  Fritsch  gestellten  Anforderungen  
 nicht  genügen. 
 Danielli  h ä lt  es  fü r  wahrscheinlich,  dass  die  Niasser  das  
 P ro d u k t  der Kreuzung von Batak mit Negrito darstellen (Jacopo  
 Danielli :  Studio  craniologico  sui  Nias.  Archivio  p er  l’Anthro-  
 phologia  e  la   Etnologia,  ventunesimo  volume,  fascicolo  I, III.  
 Firenze  1891).  Dagegen  behauptet  Hagen,  dass  die Negrito  a u f  
 Suma tra  niemals  eine  Rolle  gespielt  haben.  Zuckerkandl  (zur  
 Craniologie  der  Nias-Insulaner :  Mitth.  d er  Anthrop.  Ges.  in  
 Wien,  Band  XXIV,  1894)  bemerkt  hierüber,  dass  bei  e in er  
 Kreuzung  d er  dolichocephalen  Indonesier  mit  Negrito  das  
 Gesichtsskelet  weniger  als  die  Hirnschale  eine  Abänderung,  
 erlitten  haben  dürfte,  da  beide  plattnasig  u nd  prognath  sind.  
 Auch  der  Einfluss  der  Chinesen  wird  wegen  der  verwandtschaftlichen  
 Bildung  kaum  ein  bedeutender  gewesen  se in ;  es  
 sei  denn,  dass  d u rch   sie  auch  ihnen  selbst  fremde  brachyce-  
 phale  Elemente  mit  vorspringendem  Nasenrücken  zugeführt  
 worden  wären.  Dagegen  können  die  m eh r  orthognathen  
 Dolichocephalen  mit  vortre tender  Nase  immerhin  au f  indischen  
 Einfluss  bezogen  werden. 
 Von  Hamy ^   rechnet  die  Niasser  zu  den  Indone sie rn,  u n d   
 fasst  u n te r  diesem  Namen  alle Völker  des  indischen A rchipels 
 und  Polynesiens  zu sam m en ,  die  weder  zu r  malaiischen  
 noch  zu r  Papua-Rasse  gehören. 
 Ausser  den  Niassern  sollen  auch  die  Batak,  viele Dajak von  
 Borneo,  die  Enganesen,  die  meisten  Jilolo  u n d  die Eingeborenen  
 der  Philippinen,  sowie  auch  die  grosse  b rau n e   Rasse von  
 Ost-Polynesien — die  Samoa,  Maori,  Tahitianen,  die Marquesa-  
 bewohner  u nd  die  Eingeborenen  von  Hawai  zu  diesen  Indonesiern  
 zu  zählen  sein. 
 „Les  Indonésiens,  proprement  dits,  ne  sont  au tre  chose,  
 que  la  continuation  dans  les  Iles  du  Sud-est,  de  la  même  
 famille  humaine,  que  vous  venons  de  suivre  su r  la  carte  
 depuis  d ’Himalaya,  et  leurs  principaux  groupes,  réunis  déjà  
 p a r  Jung h u h n   sous  lé  nom  restreint  de Battaks, qui appartient  
 à  une  agglomération  sumatraise,  relient  Formose  à  Malacca,  
 en  ray o n n an t ju sq u ’aux  îles  des  Papous.  Les rasses principales  
 peuplent  respectivement  Sumatra  et  les  îles,  qui  en dépendent  
 à  l’Ouest,  Bornéo,  Célébes,  enfin  les  Philippines” . 
 Hamy’s  Urteil  geht  dahin,  dass  die  Niasser,  die  Batak  u nd  
 die  übrigen  genannten  Völker  den  Ost-Polynesiern  so  sehr  
 gleichen,  dass  man   diese  beiden  Gruppen  zu  einer  nicht-  
 malayiischen  Rasse,  deren Typus  m eh r  kaukasisch  als mongolisch  
 ist,  vereinigen  kann.  Die  Batak,  die  nach  Hamy  den  
 reinsten  indonesischen  Typus  repräsentieren,  beschreibt er uns  
 als  Leute  mit  langen,  kaum  gewellten  Haaren,  b ra u n e r Hautfarbe, 
   kräftigen  Muskeln,  mittlerer  Körperlänge  (1,60  m.),  
 dolichocephalem  Schädel,  einer  Gesichtslänge  von  13,5  cm.  
 und  einem  durchschnittlichen  Nasenindex  von  90,5. 
 Neumann  giebt  uns  eine  ausführliche  Beschreibung  der  
 Körpereigenschaften  der  Batak  ])>  die  auch  für  die  Niasser  
 wichtig  ist.  E r  sagt,  dass  der  batakische  Typus  sich  in  
 mancher  Hinsicht  von  dem  malaiischen  unterscheidet.  Die  
 Batak  sind  von  mittlerer  Grösse,  die  Durchschnittsgrösse  
 (es  wurden  40  Männer  gemessen)  ist  au f  1,64  m.  zu 
 1)  Neumann,  J.  B.,  Het  Pane-  en Bilastroomgebied op het eiland  
 Sumatra.  Studien  over  Bataks  en  Bataksche  landen. Tijdschr. van  
 het  Aardr.  Gen.  Tweede  serie.  Deel  III.  1887.