kleineren Visus. Ich bestimmte die Sehschärfe von 327 Niassern
un d erhielt als Mittel einen Visus von 1,50.
Den kleinsten Visus, der j betrug, fand ich bei vier Niassern,
bei 128 konstatierte ich eine Sehschärfe von 2 . Die folgende
Tabelle giebt die Sehschärfe dieser Niasser n äh e r an :
4 Niasser Visus = 0,50
23
II G>
BUSPl
79 „ = 1 , 0 0
13 ,, ,, = 1,25
77 „ „ = 1,50
3 ,, ,, — 1,75
128 „ = 2 , 0 0
327 Mittel 1,50
Ich bestimmte den Visus noch besonders nach dem Alter
in drei Gruppen eingeteilt, bei Männern von 25, von 25—35
u n d ü b er 35 Jahren.
Die folgenden Tabellen zeigen die Resultate:
I. Individuen u n te r 25 Jah ren
6 X ' 3¡4 = 4 i / 2
41 X 1 = 4 1
6X17* = 772
41 X 1V2 = 611 / 2 ,
1 X l 3/4 = l s / 4
83 X 2 = 1 6 6
178 V ;^ : 282 V4 ...
Durchschnittlicher Visus = 1,58.
II. Individuen von 25—35 Jah ren
2 X V2 = 1
6 X 3/4 = 41/2
19 X 1 = 1 9
4 X IV 4 = 5
24 X IV 2 = 36
2 X l 3/4 = 3V2
37 X 2 = 7 4
94 143
Durchschnittlicher Visus = 1,52.
III. Individuen über 35 Jah re
2 X I 2 = 1
11 X 314 = 87*
19 X 1 = 1 9
3 X 174 = 3 3/ 4
12 X IV2 = 18
8 X 2 = 1 6
55 6 6
Durchschnittlicher Visus = 1,20.
Aus diesen Tabellen geht also hervor, dass die Sehschärfe
mit zunehmendem Alter geringer wird.
Es zeigte sich jed o ch , dass die Landoltsche Methode ihre
Bedenken hat. Erstens übersteigt sie das Begriffsvermögen
vieler Eingeborener. Ich pflegte allen Eingeboren, die ich an
dem zu r Untersuchung bestimmten Vormittag bei m ir versammelt
ha tte , zugleich die Methode zu erklären. Bemerkte
ich , dass die klügsten u n te r ihnen es begriffen h atten , so
überliess ich es diesen ihren weniger schnell denkenden Landsleuten
die Methode deutlich zu machen. Es zeigte sich jedoch
jeden Tag a u fs n eu e , dass immer einige übrig blieben, von
10 Niasser in der Regel 2, deren Begriffsvermögen nicht ausreichte.
Ein zweites Bedenken liegt d a rin , dass die Scheibe sehr
schnell schmutzig w ird , denn es ist dem anthropologischen
Untersucher bei der aussergewöhnlichen Unreinlichkeit der
Leute nicht möglich die eignen Hände sauber zu h a lten , und
da man die Scheibe von Landolt mit der Hand drehen und
wenden muss, sind die Unterschiede zwischen Weiss und
Schwarz sehr bald fast gänzlich v e rschwunden, und man irrt
sich in seinen Beobachtungen.
Man müsste zu r Untersuchung einer grossen Anzahl Niasser
auch eine grosse Anzahl Ringe zu r Verfügung h ab en , da jedoch
bei einer derartigen Reise das Gepäck so wenig umfangreich
wie möglich sein m u s s , ist dies beschwerlich. Wie eine solche
Scheibe nach ungefähr einwöchentlichem Gebrauch aussieht,
zeigt die nebenstehende Abbildung.