In d ien ; denn das Löten kostet einerseits viel Zeit und hat
sich andrerseits mehrmals als unzweckmässig erwiesen, weil
d u rch das Stossen beim Tragen sich die Lötung löste u nd der
In h a lt herauslief. Hermetisch schliessende Blechbüchsen haben
beim Auf bewahren von Zoologica vor Gläsern v oraus, dass
sie viel stärk e r sind u nd beim Transport nicht so leicht zerbrechen.
Bei einer derartigen Expedition ein nicht zu u n terschätzender
Vorzug, da man in der Regel n u r ungenügendes
Packmaterial zu r Verfügung h a t und die Kisten, die man sich
meistens selbst anfertigen m u s s , ebenfalls viel zu wünschen
übrig la s s e n !
Zunächst wurden den E in g eb o ren en , von denen ich einen
Gesichtsabdruck zu machen wünschte, Kopfhaare, Augenb
ra u e n , W im p e rn , Bart u nd Schnurbarthaare tüchtig eingefettet.
W a r der Betreffende dazu zu bewegen, so schnitt ich
die Haare so kurz wie möglich ab , denn bei langen Haaren
genügt Einfetten allein nicht. Besonders wenn dieselben wellig
oder gelockt sind, kan n es die grösste Mühe kosten die
Masken abzunehmen oder viel Schmerzen verursachen. Doch
n u r selten liessen sich die N ia sse r, die ih re r animistischen
Begriffe wegen den Haupthaaren eine grosse Bedeutung
zu sch reib en , dazu bewegen, sich die Haare von m ir schneiden
zu lassen. Einmal als ich einem Niasser einige lange Kopfh
aa re zu anthropologischer Untersuchung abgeschnitten hatte,
kam es fast zu einer Schlägerei; u nd d er Mann war nicht
eher beruhigt, bis ich ihm seine Haare wiedergegeben hatte.
Die Gesichtshaut selbst wurde nicht eingefettet, da ich beobachtet
h a tte , dass die typischen Falten un d Linien bei nicht
eingefetteter Gesichtshaut au f der Maske viel deutlicher zu
erkennen waren. Einzelne Stellen des Gesichtes, z. B. stark
vorspringende Jochbeine oder vorgeschobene Unterkiefer, die
dem Abnehmen der Maske häufig Widerstand b ie ten , wurden
mit Salbe bestrichen. Besondere Schwierigkeiten bereitet eine
grosse Jochbogenbreite, weil sie als grösste Gesichtsbreite die
Breite dicht bei den Ohren bedeutend übertrifft u nd beim
Abnehmen der Maske also ein nach den Ohren hin schmalerer
Maskenteil über die vorspringenden Jochbeine gezogen werden
muss. Es k ann dabei passieren, dass sich die Gesichtshaut
nach vorne hin zusammenschiebt u nd au f den Jochbeinen
eine Falte bild et, über die man die Maske n u r mit grösser
Mühe u n d Anstrengung hinwegziehen kann.
Auch die Ohrmuschel wurde mit Salbe eingerieben, damit
das in der Concha des Ohres befindliche Stück Gips sich
bequemer herausnehmen liess.
Nach der Einfettung bat ich das betreffende Individuum
sich au f den Rücken auf den Fussboden zu legen, wobei der
Kopf au f einem niedrigen Kissen ruhte. Eine mit Watte oder
feinem Gras ausgestopfte Zeugrolle, wird um den Kopf gelegt,
so dass sie überall gut anschliesst u nd die Enden der Rolle
werden hinter un d u n te r die Ohren geschoben. Auch der
Raum hinter den Ohren muss gut mit W atte ausgefüllt werden,
was ganz besonders beachtet werden m uss, weil sonst Gips
hinter die Ohren läuft u nd dort h a rt wird. Auch m ir ist dies
einmal passiert durch die Schuld des E ingeborenen, der den
Kopf während der Gipsung bewegte. Es hatte sich dadurch
ein grösser Gipsklumpen h in te r den Ohren gebildet, der das
Abnehmen der Maske unmöglich machte. Ich musste mit
einem grossen Nagel u nd Hammer diese Gipsmasse wegschlagen,
eine sehr langwierige u n d nicht ungefährliche Manipulation,
ehe ich zum Abnehmen der Maske übergehen konnte. Eine
zweite Rolle wurde u n te r das Kinn gelegt, um ein Abfliessen
des Gipses nach unten hin zu verhüten. Schliesslich wurde
auch der äussere Gehörgang mit Watte verstopft um jedes
Eindringen von Gips unmöglich zu machen. Die Nasenlöcher
liess ich stets frei, die Notwendigkeit zum Atemholen
Gänsefedern in die Nasenlöchern zu stecken machte sich
keinmal geltend. Wenn man sehr vorsichtig zu Werke geht, —
was freilich bei der Verfertigung von Gesichtsmasken stets
der Fall sein muss Ä kan n man sehr gut dafür sorgen, dass
kein flüssiges Gips in die Nasenlöcher dringt.
Nach diesen Vorbereitungen fing ich an die Gipsmasse zu
verdünnen. Ich n ahm immer n u r sehr wenig zugleich, denn
bei der Bereitung einer grosseren Menge fängt der Gips in der
Schüssel bald an sich zu v e rh ä rten , u nd kan n d ann nicht