sind zierlich und wohl gebildet, jedoch weniger schlank als bei
den D a ja k ; Hände u n d Füsse sind klein. Die Männer, besonders
angesehene Persönlichkeiten, Häuptlinge u nd Vorkämpfer
setzen die Füsse beim Gehen stark auswärts u nd nehmen eine
stolze aufrechte Körperhaltung an. Die Hautfarbe ist heller
als bei den Malaien, m eh r gelb als rotbraun. Sehr dunkelb
rau n e In d iv id u en , wie sie vereinzelt u nter den Malaien nicht
selten gefunden w e rd en , giebt es u n te r den Niassern ü b erh
au p t nicht. Die F rau en sind häufig besonders hell, sodass
sogar das Blut au f den Wangen durchschimmert. Das Haupth
a a r ist lang u n d schwarz, wie bei den Malaien, doch im
allgemeinen feiner; u n te r den F rau en besonders u n te r den in
Padang wohnenden gebildeteren N ia sse rn , befanden sich einige
mit sehr feinen d u nkelbraunen Haaren.
An än d e rn Stellen des Körpers ist der Haarwuchs spärlich
wie bei den Malaien. Die Gesichtszüge des Niasser sind
für den europäischen Geschmack regelmässiger un d schöner
als die der Malaien; die Stirn ist meistens h o c h , die schwarzen
n ich t zu kleinen Augen stehen häufig etwas schräg nach
innen, was man auch bei Malaien, besonders bei Ja v a n e n ,
nich t selten findet. Die Backenknochen springen weniger vor
als bei den Malaien, die Lippen sind weniger gross u nd
schwülstig. Ein besonders karakteristisches Merkmal dieser
Rasse ist die F o rm d er Nase, die obgleich etwas p la tt, doch
meistens nach unten spitz zuläuft. Die Gesichtszüge der
F rau en sind ru n d e r u n d weniger ausdrucksvoll.
Ju n g h u h n x) erw7äh n t auch bei den Mädchen der Toba-Batak
das durchschimmende Rot der Wangen, das Horner bei den
niassischen F rau en beobachtete. E r findet den Körperbau der
Niasser sehr batakisch. Die Hautfarbe der Niasser ist jedoch
heller u n d die Gesichtszüge schöner, als bei den Malaien; ih re
Physiognomie ist kaukasischer, die Nase spitzer zulaufend,
d e r Hinterkopf ru n d , das Haar feiner als bei den Malaien,
es ist meistens schwarz, häufig jedoch auch braun.
J. Crawford (Descriptive Dictionary of the Indian Islands
1) Junghuhn, Fr., Die Battaländer auf Sumatra. 1847.
and adjacent Countries. Londen 1856) schreibt: „The inhabi-
tants (of Nias) are of the Malagan Race and said to be a shade
fairer th an the nations of S um a tra ” .
Von Rosenberg *) macht folgende anthropologische Bemerkungen
über die Bewohner der Insel Nias: Die Farbe
des Niassers ist gelb, u n d spielt in Schattirungen von gelb-
weiss bis hellbraun. Das Haar ist nicht sehr grob u n d d unkelbrau
n oder auch schwarz, aber d ann mit rötlichem Glanz
oder besser gesagt mit rötlichen Spitzen; obgleich viele von
ihnen ebenso wie die ände rn polynesischen Völker, wenig
behaart sin d , trifft man doch eine grosse Anzahl Individuen
unter ihnen mit dichtem Bart. Ih re Grösse beträgt im allgemeinen
vier Fuss neu n Zoll bis fünf Fuss; viele jed o ch , besonders
im Süden von Nias erreichen eine Grösse von 5 Fuss
vier Zoll bis 5 Fuss 6 Zoll, doch dabei giebt es auch viele
Ausnahmen. Der Kopf is meistens länglich; die Augen sind
ziemlich gross und b ra u n u nd stehen bei vielen etwas s ch räg ,
jedoch weniger als bei den Chinesen; die Backenknochen springen
weniger vor als bei den Malaien, die Nase, deren Flügel
weniger weit offenstehen u nd deren Wurzel weniger einged
rückt ist als bei den Malaien, n äh e rt sich in Fo rm u nd Art
mehr der der kaukasischen Rasse, der Mund ist gross, die
Lippen sind nicht sehr d ic k , aber meistens etwas aufgeworfen,
das Kinn ist rund. Die Schultern sind schmal, die Glieder
fein u nd die ganze Gestalt ist schlank. Im Süden ist d er Niasser
im allgemeinen entwickelter, grösser u n d kräftiger gebaut u nd
hat einen aufrechten Gang u n d stolzen Schritt.
Von Rosenberg’s Beschreibung stimmt in den Hauptsachen
mit Horner u n d Ju n ghuhn überein u n d scheint ih n en entnommen
zu sein. Sie entspricht auch den Ansichten die
von Rosenberg in seinem „ethnografisch P ro b lem ” äussert,
in dem er bemerkt, dass die Niasser in vieler Hinsicht