von Süd-Nias, H auptmann Hajenius, gestattete mir Einsicht
in die Liste. Als mittlere Körpergrösse fand ich h ier 152,64 cm.
angegeben, also 2,09 cm. weniger als das Mittel der von m ir
gemessenen Individuen. Ich möchte jedoch gleich hinzufügen,
dass ich den E in d ru ck erhie lt, diese Messungen seien nicht
besonders genau vorgenommen w o rd e n , was ich bestätigt
fand, als ich später selbst einige dieser Niasser mass. Viel an th ro pologischen
We rt k ann man ihnen also nicht beilegen.
Die durchschnittliche Körpergrösse der von m ir selbst
gemessenen Südniasser betrug 154,92 cm.; dieses Durch-
schnittsmass ist also bedeutend (2,28 cm.) h ö h e r als das d e r
Registratur
Wenn ich die 292 Südniasser von der Gesamtzahl 1295 d e r
von m ir gemessenen Niasser abziehe, finde ich für die 1008
übrigbleibenden eine durchschnittliche Körpergrösse von 154,68
cm. Hieraus ersieht m an , dass die Durchschnittsgrösse der
Südniasser n u r 0,24 cm. m eh r beträgt als diejenige der Eingeborenen
aus den übrigen Teilen der Insel.
Ich glaube jed o ch , die Durchschnittsgrösse der Südniasser
würde eine höhere Zahl aufweisen, wenn auch die Häupte r
u n d Angesehenen in die Messungen mit einbegriffen wären.
Ich konnte dieselben jedoch n u r sehr selten dazu bewegen
sich messen zu lassen und musste mich meistens mit den
ärme ren Eingeborenen begnügen.
Besonders merkwürdig sind darum die niedrigen Werte d e r
Registraturliste, denn h ier mussten sich auch die Angesehenen
die Messungen gefallen la ssen ; u n te r den 3744 registrierten und
gemessenen Eingeborenen befanden sich eine grosse Anzahl
Kamponghäupter u n d Angesehener.
In Süd-Nias fand ich keine so kleinen Menschen wie
in den übrigen Teilen der In se l, der kleinste von m ir gemessene
Südniasser mass 140 cm., also 5 cm. mehr, als
der kleinste Mann u n ter den ände rn Niassern. Unter diesen
fand ich sieben kleiner oder ebenso gross wie den kleinsten Südniasser.
Unter den 292 Südniassern hatten n u r 8 Männer (2,7 ° /0)
eine Grösse von 140—145 cm., u n te r den 1003 übrigen Niassern
dagegen 40 = + 4 °/0, also 1,3 °/0 m eh r als in Süd-Nias.
Der grösste Mann (171 cm.) fand sich in Süd-Nias. Eine
Grösse zwischen 165 un d 170 cm. notierte ich u n ter den 292
Südniassern elfmal (3,76 ° /0), u n te r den 1003 übrigen Niassern
n u r 22 mal (2,2 °/0),
Aus diesen Angaben geht hervor, dass nicht n u r die d u rch schnittliche
Körpergrösse der Südniasser die der übrigen
überschreitet, sondern dass auch nach Prozenten gerechnet
mehr grosse u nd weniger kleine Leute in Süd-Nias Vorkommen.
Ausserdem bestimmte ich noch im Besonderen die d u rch schnittliche
Körpergrösse der einzelnen Stämme, von denen
ich eine grössere Anzahl Leute gemessen habe.
Die beigefügte Tabelle zeigt die Resultate:
Stamm Anzahl Körpergrösse
Harefa 108 154,29 cm.
Iraono Lase 98 153,09 „
Mendrofa 156 154,25 „
Sibua 84 155,12 „
Zaluchu 68 153,95 „
Bulölö ' 43 155,07 „
Djisüchi 25 154,08 „
Djarumaha 25 155,96 „
Gule 27 154,44 „
ittelwerte schwanken also bei den verschiedenen
Stämmen zwischen 153,09 cm. (Iraono-Lase) u n d 155,96 cm.
(Djarumaha). Die Iraono-Lase gehören zu den Stämmen, die
den Übergang zwischen den nord- u n d südniassischen bilden.
Die Mado Harefa u nd Mendrofa sind nördliche Stämme, der
Mado Djarumaha ist ein südlicher Stamm.
Interessant ist, dass gerade bei dem letzteren das höchste
Körpermass gefunden wurde.
Die Durchschnittsgrösse der Niasser ist bedeutend geringer
als die der Minangkabau-Malaien, bei denen ich als Mittel
u n te r 569 Männern eine Grösse von 157 cm. notierte, gegen
154,73 bei den Niassern, ein Unterschied also von 2,27 cm.
Der kleinste Minangkabau-Malaie mass 141 und der kleinste
Niasser n u r 135 cm., der grösste Minangkabau-Malaie mass