mit den Batak au f Sumatra verglichen werden können 1).
In einem Bericht des Assistent-Residenten von Benkulen
über eine Beise nach der Insel Engano (Tijdschrift voor Ind.
Taal- Land- en Yolkenkunde, Bd. XIX, 1870) liest m an , dass
au f der Insel Nias zwei sehr verschiedene Bassen Vorkommen,
von denen die eine kräftig un d von heller Hautfarbe, die
andere kleiner und dun k ler ist.
Nach Schreiber 2) ist die Hautfarbe der Niasser hellgelb
bis h e llb ra u n , besonders die Süd-Niasser haben ausdrucksvolle
Gesichtsüge un d eine stolze Haltung.
Im „A u sla n d ” (1880) werden die Niasser ein zierlicher und
doch aussergewöhnlich kräftiger Menschenschlag genannt. Sie
sind von h e llb rau n er F a rb e , besonders im Süden der Inse l,
wo die reinste Basse wohnt.
Auch Thomas 3) berichtet, 4) dass im allgemeinen die Männer
u n d F rau en in Süd-Nias kräftiger un d schöner sin d , als in
den übrigen Teilen der Insel. Nach seiner Meinung sollen
die Süd-Niasser auch von den im Norden vorkommenden
Hautkrankheiten frei sein, eine Bemerkung, die ich für u n richtig
h a lte , da ich auch bei den Süd-Niassern sehr häufig
allerlei Hautkrankheiten beobachtet habe.
Durdik 5) beschreibt die Süd-Niasser ebenfalls als entwickelter,
grösser u n d kräftiger als die übrigen Bewohner der Insel. E r
schreibt es den günstigeren Lebensbedingungen u nd dem
grösseren Beichtum im Süden zu. Die Süd-Niasser h aben m eh r
Selbstbewustsein, ein grösseres Unabhängigkeitsgefühl u n d
m eh r aktive Energie als die Eingeborenen im Norden.
1) Rosenberg, C. H. B. von, Een ethnografisch problem. Etudes
arch. ling. et historiques, dediees ä M. le docteur Leemans.
Leiden, 1885.
2) Schreiber, A., Die Insel Nias. Petermann’s Mitth. 1878.
3) Thomas u. Fehr., Reisen im südlichen Nias. Mitt. der Geogr.
Ges. zu Jena. 1882.
4) Thomas, J. W., Drei Jahre in Süd-Nias. Rhein. Missionstraktat
No. 46. 1892.
5) Durdik, P., Genees- en verloskunde bij de Niassers. Geneesk.
Tijdschr. voor Ned. Indie. Deel XXII. 1884.
Nach S ündermann’s f) Mitteilungen können, die Niasser sich
keiner grossen Körperkraft rü hm en . Wenn sie Lasten tragen
müssen, sagen sie sehr bald „ te h a i” d. h. „ e s geht n ic h t” .
Die Batak tragen viel schwerere Lasten. Im südlichen Nias
trifit man jedoch hier und da kräftige Gestalten. Die Gesichtsform
weicht nicht bedeutend von der malaiischen ab , die
Hautfarbe ist im allgemeinen d u n k le r zu n en n e n , jedoch
heller als die der Batak. Die Niasser sind von mittlerer Grösse;
sie sagen jed o ch , dass Sie in dieser Hinsicht im Vergleich zu
ihren Ahnen sehr zurück gegangen sind. Obgleich m an au f
Nias auch noch kräftige Gestalten trifft, sieht man viele Niasser
unter Mittelgrösse. Die Nase ist meistens eingedrückt, grosse
Nasen sind selten.
In einem späteren Bericht 2) sagt Sundermann, dass die
Hautfarbe der Niasser eine der hellsten u n te r allen indischen
Völkern ist. Die Typen weichen auf Nias so sehr von einander
ab , dass man schon gesagt hat, dass sie ein Mischvolk sein
müssen.
Duyvendak 3) n en n t die Hautfarbe der Niasser nicht so
dunkel wie die der Malaien u nd Batak. Manche Niasser sind
h e llb rau n , einige d u n k e lb ra u n , die aber tiefer im In n e ren der
Insel wohnen sind hellrot. Bei vielen Niassern glänzt das
Auge feurig, bei älteren Leuten ist est dagegen sehr glanzlos.
Modigliani 4) berichtet, dass die Hautfarbe bei den Niassern
zwischen hellkastanienbraun, gelblich-braun u n d weiss w echselt.
Bei alten Leuten macht der dauernde Einfluss der Sonne
diese F arbe unsicher, so dass sich die faltige u nd rau h e Haut
dann wenig von der Farbe der dunkelsten M alaien unterscheidet.
Die Männer in der Blüte der Jah re sind jedoch niemals so
dunkel, Modigliani sah ein kleines Kind, das so weiss war,
1) Sundermann, H., Die Insel Nias und die Mission daselbst.
Allgem. Missionszeitschr. llte r Bd. 1884.
2) Sundermann, H. Die Insel Nias und die Mission daselbst.
Rhein. Missionschr. No. 125. Barmen, 1905.
3) Duyvendak, J. J. L., De zending op het eiland Nias. Nederl.
Zendingstijdschr. Bd. VIII. 1896.
4) Modigliani, E., Un viaggio a Nias. Milano, 1896.