u n te r 121 In dividuen, also bei i 2/ s, einen angewachsenen
Lobulus. Bei den Minangkabau-Malaien fand ich u n te r 569
Männern bei 443 (4; 77 ° /0) einen volkommen angewachsen
Lobulus.
Die Aussenfläche des Ohrläppchens war bei den Niassern
mehrmals mit feinen Häarchen bewachsen.
Deformationen der Ohrmuschel beobachteteich bei 6 Niassern,
ausserdem war bei zwei
Männern Helix u n d A ntihelix
durch eine Hautbrücke
verbunden.
Nach d er äusseren E rscheinung
möchte ich die
Niasser in folgende Typen
g ru p p ie ren :
1. Der grobe, plumpe
Typus.
Dieser Typus u n te rscheidet
sich durch eine
ziemlich niedrige S tirn ,
ziemlich stark h ervortretende
Augenbrauenbogen,
platte, breiteNasenwurzel,
langen, breiten, etwas konvex
oder gerade verlaufenden
Nasenrücken, schrägstehende
Augen mit m eh r
oder weniger stark entwickelter
Junger Niasser aus dem Kampong Orahili
(Stamm Ono Gamofo).
Mongolenfalte, dicke weitaufgeblähte Nasenflügel,
vorspringende Jochbeine, stark ausgeprägten Angulus mandi-
bulae inferioris, kräftigen grobgebauten Unterkiefer, sehr dicke,
häufig wülstige L ip p en , ofFenhängenden M u n d , Prognathie und
wenig intelligenten stumpfsinnigen Ausdruck. Beispiele dieses
Typus geben z. B. die Abbildungen au f S. 94, 103, 105, 107
und 111.
E r entspricht in vieler Hinsicht dem groben Typus, den ich
bei den Minangkabau-Malaien in Sumatra kennen lernte.
2. Der feine, schmale Typus.
Die Kennzeichen für diesen Typus sind: eine h o h e , schön
gewölbte S tirn , gerade stehende Augen, in der Kegel oh n e
Mongolenfalte, höhere schmalere Nasenwurzel, manchmal etwas
konvex verlaufender Na senrücken, längere Nase, weniger dicke
und wenig aufgeblähte Nasenflügel, weniger vorspringende
Wangenbeine, kleinere Nasenlöcher, d ünnere Lippen, geschlossenen
Mund, wenig kräftig entwickelter Unterkiefer u nd intelligenterer
Gesichtsausdruck.
Beispiele für diesen Typus, den man besonders u n te r den
angesehenen Familien über die ganze Insel verbreitet findet,
geben die Abbildungen auf S. 95, 96, 99 (No. 1199 der Tabelle)
un d 108; auch au f S. 100 sieht man einzelne Köpfe dieses
schmaleren, feinen u n d anmutigeren Typus.
Der feine niassische Typus der viel Ähnlichkeit mit dem feinen
intelligenten Typus u n te r den Minangkabau-Malaien (s. die
Figuren 5, 6 u nd 10 in meinem „Bijdrage tot de Anthropologie
der Minangkabau-Maleiers”) zeigt, ist dem p lumpen, groben
Typus gegenüber in der Minorität. Die Abbildung S. 108 zeigt
grosse Ähnlichkeit mit Figur 10 in meinem Buch ü b er die
Minangkabau-Malaien; der Niasser h a t jedoch eine h ö h ere
gewölbtere Stirn. Augen, Nase, Mund u nd Kinn stimmen
jedoch au f beiden Photographien überein.
Ich glaube daher diesen feinen Typus mit dem feinen schlanken
Element u nter den Minangkabau-Malaien identifizieren zu dürfen.
Wahrscheinlich h a t h ier eine Kreuzung mit än d e rn V ö lk e rn : Arabern,
Yorderindern un d vielleicht auch Chinesen stattgefunden.
Merkwürdigerweise findet man den feinen Typus auch u n te r
den Eingeborenen im Inlan d von Nias, bei denen eine Vermischung
mit ändern Elementen so gut wie ausgeschlossen ist.
Das würde für die Annahme sp re ch en , dass die N iasser bereits,
als Mischvolk ih re jetzigen' Wohngebiete gesucht und gefunden
haben. Mehrmals sah ich Niasser, die in hohem Masse den
Chinesen ähnelten; verstärkt wurde dieser Eindruck wah rscheinlich
durch die H a a rtra c h t, die sich von der chinesischen
n u r dadurch unterschied, dass das Haar anstatt zum Zopf
geflochten, in einem Knoten im Nacken getragen wird.