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 Lobulus.  Bei  den  Minangkabau-Malaien  fand  ich  u n te r  569  
 Männern  bei  443  (4;  77  ° /0)  einen  volkommen  angewachsen  
 Lobulus. 
 Die  Aussenfläche  des  Ohrläppchens  war  bei  den  Niassern  
 mehrmals  mit  feinen  Häarchen  bewachsen. 
 Deformationen der Ohrmuschel beobachteteich bei 6 Niassern, 
 ausserdem  war  bei  zwei  
 Männern  Helix u n d  A ntihelix  
 durch  eine  Hautbrücke  
 verbunden. 
 Nach  d er  äusseren E rscheinung  
 möchte ich die  
 Niasser in folgende Typen  
 g ru p p ie ren : 
 1.  Der  grobe,  plumpe  
 Typus. 
 Dieser  Typus  u n te rscheidet  
 sich  durch  eine  
 ziemlich  niedrige  S tirn ,  
 ziemlich  stark  h ervortretende  
 Augenbrauenbogen,  
 platte, breiteNasenwurzel,  
 langen, breiten, etwas konvex  
 oder gerade verlaufenden  
 Nasenrücken, schrägstehende  
 Augen mit m eh r  
 oder  weniger  stark  entwickelter  
 Junger Niasser  aus  dem  Kampong Orahili  
 (Stamm  Ono  Gamofo). 
 Mongolenfalte,  dicke  weitaufgeblähte  Nasenflügel,  
 vorspringende  Jochbeine,  stark  ausgeprägten  Angulus  mandi-  
 bulae  inferioris,  kräftigen  grobgebauten Unterkiefer, sehr dicke,  
 häufig  wülstige  L ip p en , ofFenhängenden M u n d , Prognathie und  
 wenig  intelligenten  stumpfsinnigen  Ausdruck.  Beispiele  dieses  
 Typus  geben  z.  B.  die  Abbildungen  au f  S.  94,  103,  105,  107  
 und  111. 
 E r  entspricht  in  vieler  Hinsicht  dem  groben  Typus, den ich  
 bei  den  Minangkabau-Malaien  in  Sumatra  kennen  lernte. 
 2.  Der  feine,  schmale  Typus. 
 Die  Kennzeichen  für  diesen  Typus  sind:  eine  h o h e ,  schön  
 gewölbte  S tirn ,  gerade  stehende  Augen,  in  der  Kegel  oh n e  
 Mongolenfalte, höhere schmalere Nasenwurzel, manchmal etwas  
 konvex  verlaufender  Na senrücken,  längere Nase, weniger dicke  
 und  wenig  aufgeblähte  Nasenflügel,  weniger  vorspringende  
 Wangenbeine,  kleinere Nasenlöcher, d ünnere Lippen, geschlossenen  
 Mund,  wenig  kräftig  entwickelter  Unterkiefer u nd intelligenterer  
 Gesichtsausdruck. 
 Beispiele  für  diesen  Typus,  den  man   besonders  u n te r  den  
 angesehenen  Familien  über  die  ganze  Insel  verbreitet  findet,  
 geben  die  Abbildungen  auf  S.  95,  96,  99 (No. 1199 der Tabelle)  
 un d   108;  auch  au f  S.  100  sieht  man   einzelne  Köpfe  dieses  
 schmaleren,  feinen  u n d   anmutigeren  Typus. 
 Der feine niassische Typus der viel Ähnlichkeit mit dem feinen  
 intelligenten  Typus  u n te r  den  Minangkabau-Malaien  (s.  die  
 Figuren  5,  6  u nd  10  in meinem „Bijdrage tot de Anthropologie  
 der  Minangkabau-Maleiers”)  zeigt,  ist  dem  p lumpen,  groben  
 Typus  gegenüber  in  der  Minorität.  Die  Abbildung  S.  108  zeigt  
 grosse  Ähnlichkeit  mit  Figur  10  in  meinem  Buch  ü b er  die  
 Minangkabau-Malaien;  der  Niasser  h a t  jedoch  eine  h ö h ere  
 gewölbtere  Stirn.  Augen,  Nase,  Mund  u nd  Kinn  stimmen  
 jedoch  au f  beiden  Photographien  überein. 
 Ich glaube daher diesen feinen Typus mit dem feinen schlanken  
 Element u nter den Minangkabau-Malaien identifizieren zu dürfen.  
 Wahrscheinlich h a t h ier eine Kreuzung mit än d e rn  V ö lk e rn : Arabern, 
   Yorderindern  un d   vielleicht  auch Chinesen stattgefunden. 
 Merkwürdigerweise  findet  man  den  feinen Typus auch u n te r  
 den  Eingeborenen  im  Inlan d   von  Nias,  bei  denen  eine  Vermischung  
 mit  ändern  Elementen  so  gut wie ausgeschlossen ist.  
 Das  würde  für  die  Annahme  sp re ch en ,  dass die N iasser bereits,  
 als  Mischvolk  ih re jetzigen' Wohngebiete  gesucht und gefunden  
 haben.  Mehrmals  sah  ich  Niasser,  die  in  hohem  Masse  den  
 Chinesen  ähnelten;  verstärkt  wurde  dieser  Eindruck  wah rscheinlich  
 durch  die  H a a rtra c h t,  die  sich von der chinesischen  
 n u r  dadurch  unterschied,  dass  das  Haar  anstatt  zum  Zopf  
 geflochten,  in  einem  Knoten  im  Nacken  getragen  wird.