Entfernung d er Kieferwinkel...................................... 104,7 mm.
„ „ inn eren Augenwinkel . . . . 32,7 77
„ „ äusseren Augenwinkel . . . . 90,8
M u n d b r e ite ....................................................................... 48,3
Lippenhöhe ...................................................... 18,9
Ohrlänge . ....................................................................... 58,5
Indices : Länge zu r B r e i t e ...................................... 80,0
1 „ „ O h r h ö h e ................................ 6 6 , 1 77
„ Breite z u r O h r h ö h e ................................ 82,8
„ Jo ch b o g en b re ite : A ................................ 73,2
: B ................................. 80,2 77
: C . . . . . . . 49,9 77
1 Stirnbreite : Jochbogenbreite . . . . 69,1
i Kieferwinkel „ . H i . 76,4
N a s e n in d e x ........................... ..... 87,0 ' 77
Modigliani ’) meint, dass in lang verflossenen Zeiten die
bis dahin wahrscheinlich noch unbewohnte Insel Nias durch
sehr primitive aus Sumatra kommende Stämme bevölkert
worden ist-; z. B. Leute die geflüchtet w aren, um der Sklaverei zu
entgehen oder Seefahrer, die zufällig durch F lu t u nd Wind
an die Küste der Insel verschlagen wurden. Die ersten Bew
o h n e r von Nias sind nach Modigliani einmal autonome, von
den Batak unterworfene Stämme gewesen, die unwillkürlich
manche Sitten und Gewohnheiten der Ero b e rer annahmen.
Es ist jedoch nach Modigliani nicht n u r ein Element, das die
niassische Bevölkerung ausmacht, ein anderes Element, das
sich mit den ursprünglichen Bewohnern verschmolz, stammt
wahrscheinlich aus Vorder-Indien. E r sah in Vorder-Indien
an der Küste von Malabar, im besonderen in Baspur, Kalikut
u n d in der Umgebung dieser Stadt Typen, deren Ähnlichkeit
mit den Niassern ih n frappierte. Auch in der Nähe
von Kalkutta h a t er diesen Typus angetroffen. Modigliani
glaubt den Einfluss dieser Vorder-Indier noch in manchen
Sitten u nd Gewohnheiten der Niasser zu erkennen, besonders in
1) Un Viaggio a Nias. Milano, 1896.
ihren Kunstprodukten, den Ahnenbildern u n d megalithischen
Monumenten, die zu E h re n der V erstorbenen oder als Beweise
von Macht u nd Reichtum errichtet werden.
Ich selbst besitze einen adu zatua aus Nias, der durch den
strengen ruhigen Ausdruck an vorder-indische Kunst erinnert.
Modigliani hält es jedoch auch für möglich, dass sich in
späteren Zeiten Buginesen in grösser Anzahl als Kolonisten
au f Nias niedergelassen h a b e n , oder dass sowohl Nias als
Celebes von einem gemeinschaftlichen Centrum aus bevölkert
worden ist. In d er Sprache könnte man einige Übereinstimmung
mit der Sprache der Alfuren in der Minahassa
finden.
Elic Reclus (Les Niassis de l’Archipel M a la is: Rev. int. sc.
biologiques. T. VIII, Paris) sagt, dass die Backenknochen bei
den Niassern vorspringend sind, die Nase feine Nasenflügel,
jedoch keinen malaischen Typus hat. E r meint, dass wenn die
Niasser u nd Batak denselben Ursprung haben, ih re T ren n u n g
in einer sehr weit zurückliegenden Periode statt gefunden
haben muss.
Von Hamy u n d Quatrefages werden die Niasser zu den
Malayo-Polynesiern, gerechnet; sie sagen, dass die Niasser,
nach einigen Schädeln zu urteilen, teilweise zu dem Typus
der Redjang u n d Lampong in Sumatra gehören.
Nach der Auffassung späterer Anthropologen, wie Hagen x)
und Sarasin 2) ist ü b er den ganzen indischen Archipel u r1)
Hagen, B., Anthropologische Studien aus Insulinde. Verh. der
Koninkl. Akademie van Wetenschappen. Amsterdam, 1890.
Idem, Anthrop. Atlas. Wiesbaden, 1898.
Idem, Über Entwicklung und Probleme der Anthropologie. Frankfurt,
1900.
Idem, Kopf- und Gesichtstypen ostasiatischer u. melan. Völker.
Fritz Lehmann. Stuttgart, 1906.
Idem, Die geographische Verbreitung der malaiischen Rasse.
Jahresber. des Frankf. Vereins f. Geogr. u. Stat. 36-37 Jhrg.
1901-1903.
2) Sarasin, Paul und Fritz, Die Wedda’s von Ceylon und die sie
umgebenden Völkerschaften. Wiesbaden, 1892—1893.