
 
        
         
		gleichen  Linienfiguren  in  Nias  am  grössten,  die  durchschitt-  
 liche  Gesamtsumme  in  Sumatra  n äh e rt  sich  m eh r  jen e r  der  
 E u ro p ä er  als  derjenigen  d er  Niasser. 
 Tabelle  VIII.  Gesamtsumme. 
 Galton. Sumatra. Nias. 
 dieselbe 
 Hand 
 Zwei 
 Hände 
 dieselbe 
 Hand 
 Zwei 
 Hände 
 dieselbe 
 Hand 
 Zwei 
 Hände 
 D.  Zf. 53 50 59.7 58.2 65.6 64.8 
 D.  Mf. 58 56 55.2 55.7 64.6 63.5 
 D.  Rf. 61 57 61.4 59.5 67.5 64.2 
 D.  Kf. —   1 — 52.6 51.4 65.5 63.4 
 Zf.  Mf. 65 62 6 7 J 65.7 69.5 69.2 
 Zf.  Rf. 54 54 64 5 64.5 70.2 68.3 
 Zf.  Kf. K 9 H — 58.6 58.3 65.7 64.6 
 Mf.  Rf. 65 64 65.3 63.6 71.3 69.7 
 Mf.  Kf. 1   — WHM 69.4 67.9 74.5 74.3 
 Rf.  Kf. K ä H 64.1 61.8 71.2 68.4 
 Durchschnittsumme 
 59 57 61.8 60.6 68.5 67 
 Zum  Schluss  giebt  Tabelle  IX  das  besondere  Verhältnis des  
 Linienverlaufes  verschiedener  Figuren  bei den entsprechenden  
 Fingern  beider  Hände  an. 
 Tabelle  IX. 
 Schleifen. Spirale n. Durchschnitt-  1  
 summe. 
 Galton Sum 
 a tra Nias Galton Sum 
 a tra Nias Galton Sum 
 a tra Nias  1 
 Beide Daumen 57 71 64 64 76 70 61 73.5 67 
 „  Zeigef.. 37 44 89 59 51 60 48 47.5 1 74.5-1 
 „  Mittelf. 34 56 56 52 58 6 8 43 57 62 
 „  Ringf. 61 6 6 73 70 79 76 65 72.5 74.5] 1 
 „  kleinen F. 61 70 71 70 — 6 6 70 
 Dürchschnitt- 47% 59% 70.5 % 61 % 67% 69% 54% 63 % 69.511 
 summe 
 Es  geht  also  aus  dieser  Tabelle  hervor,  dass  das  Durchschnittverhältnis  
 der  Schleifen  bei  dem  Euro p ä er am kleinsten  
 und  bei  dem  Niasser  am  grössten  ist. Während bei E u ropä ern  
 und  Minangkabau-Malaien  das  Verhältnis  der  beiden  Zeigefinger  
 n u r  gering  war,  fand  ich  es  bei  den Niassern gerade am  
 grössten. Diegrösste Ü bereinstimmung hinsichtlich der Schleifen  
 fand  sich  bei  den  drei  Völkern  an  beiden  Ringfingern. 
 Die  Übereinstimmung  der  Spiralen war bei den drei Völkern  
 noch  grösser  als  diejenige  der  Schleifen;  dies  gilt  für  alle  
 Fingerkombinationen,  am  meisten jedoch  für beide Ringfinger  
 und  Zeigefinger.  Auch  die  Durchschnittsummen  zeigen  hinsichtlich  
 der  Spiralen  bei  den  drei  Völkern  n u r  wenig  Unterschied  
 ;  die  Durchschnittsumme  ist  bei  den  Minangkabau-  
 Malaien  etwas  geringer  als  bei  den  Niassern.  Rei  den ersteren  
 beträgt  sie  67  ° / 0  un d   bei  den  letzteren  69  ° /0. 
 Sowohl  bei  Minangkabau-Malaien  als  Niassern  ergab  sich  
 das  kleinste  Spiralenverhältnis an beiden Zeigefingern, wogegen  
 bei  den  Eu ropä ern  das .Verhältnis  an den Mittelfingern kleiner  
 war,  als  an  den  Zeigefingern. 
 Rei  allen drei Völkern erwies sich das Verhältnis von Spiralen  
 an  den  beiden  Ringfingern  als  am  grössten. 
 Eine  Schlussfolgerung  über  die  anthropologische Redeutung  
 der  Daktyloskopie  lässt  sich  aus  diesen  Beobachtungen  noch  
 nicht  mit  Sicherheit  ziehen;  dazu  ist  das  vergleichende  Material  
 zu  gering.  Da  wir  jedoch  bei  den drei G ru p p en , Niasse rn ,  
 Minangkabau-Malaien  u nd  E u ro p ä e rn ,  in  vieler  Hinsicht eine  
 so  auffallende  Übereinstimmung  und  n u r  verhältnismässig  geringe  
 Abweichungen  festgestellt  h a b e n ,  möchte  man den W ert  
 der  Daktyloskopie  als  anthropologisches  Diagnostikum  in  
 Zweifel  ziehen. 
 Wir  müssen  jedoch  mit  unserm  Urteil  zurückhalten,  bis  
 uns  ein  vielseitiges  reichliches  Vergleichsmaterial  zu r  Verfügung  
 s te h t; erst dann wird es möglich sein zu entscheiden, ob der  
 Verlauf  der  Hautlinien  an  den  Fingerspitzen  bei  den  verschiedenen  
 Völkern  und  Rassen  als  Unterscheidungsmerkmal  
 von  Bedeutung  ist.