Wiggers sag t: „ Dieses Volk macht für alle Arbeit selten Gebrauch
von der rechten Hand. Allgemein hantieren Männer und
F rau en mit der linken Hand ein Beil, ein Hackmesser, eine
Nadel u. s. w.; ein Bedienter ist n icht im Stande mit der Rechten
eine Flasche zu entkorken oder damit irgend eine Arbeit zu
verrichten u nd einer Näherin wird es schwer, die Nadel mit
dieser Hand zu führen.” Etwas Ähnliches hat Sarasin bei den
Gorontalesen beobachtet. E r schreibt: „N ach Lubbers ist die
Druckkraft der rechten Hand ziemlich klein, was wir nicht
anmerken würden, wenn wir nicht die Beobachtung gemacht
h ä tte n , dass die Mehrzahl der Gorontalesen links ist
z. B. das Haumesser mit der linken Hand fü h r t”. Dasselbe
teilt van de Sande über die Papua m it: „With a dynamometer
of Collin I noted, that in 14 out of 39 cases the strength of
both hands was the sam e , in 9 cases the left hand was stronger
by 1—7 kg., on an average 3,5 kg. th an the right, whilst in
26 cases the right han d was stronger th an the left by 0,5—13
kg., on an average 4,8 kg. This certainly indicates a larger use
of the left arm th an with E u ro p e an s, as Maclay has already
pointed o u t; b ut the occurrence of decided left handness is
less frequent, th an indicated by the above figures. Only once
I saw a man while eating his sago dinner, hold his fork with
his left h a n d ”.
Auch bei den Niassern ist das Linkssein b ek an n t, ich verweise
au f die d a rau f bezüglichen Mitteilungen im ersten Teil
meines Werkes (Die Heilkunde der Niasser). Koch (Bijdrage
tot de anthropologie der Bewoners van Zuid-West Nieuw-
Guinea. Akadem. Proefschr. Leiden (Brill) 1908) hat bei 39
Papua aus Südwest Neu-Guinea mit dem Dynamometer von
Collin die Handkraft bestimmt. Als Mittel giebt er 31,4 a n ,
bei fünf Männern fand er die Handkraft links ebenso gross
als re c h ts , bei einigen war sie links kleiner als re ch ts , aber
kein einziger Papua hatte mit der linken Hand mehr Kraft
als mit der rechten.
D i e S e h s c h ä r f e d e r N ia s s e r .
Während ich au f meiner ersten Reise die Sehschärfe der
Minangkabau-Malaien nach der Methode von Prof. Hermann
Cohn mit dem „Täfelchen zur Prüfung der Sehleistung u nd
Sehschärfe,” bestimmt habe, gebrauchte ich zu meinen Bestimmungen
bei den Niassern die Optotypen von L andolt,
welche im Jah re 1909 au f dem Kongress für Augenheilkunde
zu Neapel als Prüfungsfiguren angenommen worden sind.
Die Bestimmung des Visus fand im Freien statt bei fünf
Meter Abstand, wobei sorgfältig beachtet w u rd e , dass die zu
untersuchenden Individuen nicht in die Sonne blickten. Sie
mussten dann an g eb en , wo sich die Öffnung des vorgehaltenen
geöffneten Ringes befand. Nach dieser Methode erhielt ich bei
den Niassern einen bedeutend kleineren Visus als seinerzeit bei
den 280 Minangkabau-Malaien, die ich nach der Methode
von Cohn untersuchte.
Als durchschnittlichen Visus fand ich seinerzeit bei den
Minangkabau-Malaien Die grössten Werte erhielt ich bei
jungen Leuten von 16—20 J a h re n , bei denen die durchschnittliche
Sehschärfe ~ betrug. Darauf folgten die Männer von
20 —25 Jah ren mit einem Mittel von die Sehschärfe der
Männer über 25 Jah ren betrug dagegen «SS Als grössten
Visus fand ich bei den Minangkabau-Malaien Dieser verhältnismässig
grosse Visus veranlasste mich damals nach d erselben
Methode auch die Sehschärfe meiner europäischen Reisegefährten
zu bestimmen u nd es zeigte sich n u r ein ganz
geringer Unterschied.
Wie bereits gesagt erhielt ich bei den Niassern einen viel