b em e rk en , dass Martin glaubt, die kymotrichen Senoi als eine
ursprüngliche Gruppe betrachten zu können, die m it grösser
Wahrscheinlichkeit als die älteste Bevölkerung der malaiischen
Halbinsel bezeichnet werden kann. Martin weist darau f h in ,
dass in Bezug au f die äussere Erscheinung eine grösse Übereinstimmung
zwischen den Senoi u nd den Wedda von Ceylon
besteht, dass dagegen in
der allgemeinen Schädelform
und den Körperproportionen
sich der Senoi
vom Wedda entfernt. E r
glaubt aber doch die Senoi
zu d er grossen weddai-
schen, d. h. vor-dravidi-
schen Menschengruppe
Indiens rechnen zu können.
Vielleicht, so meint
Martin, hat man in den
Toala von Celebes eine
primitive Form gefunden,
die sich enger an die Senoi
als an die Wedda an-
schliesst, obwohl sie zu
beiden Gruppen Beziehungen
aufweist. Auch
einzelne Stämme V orderindiens,
wie die Ju an g ,
Kanikar und Yeruwa zeigen
Junger Niasser aus dem Kampong Hili Bowo
(Stamm Duru).
No. 194 der Tabelle.
U bereinstimmungin d e r äusseren E rscheinung mit den Senoi.
Sehr breite Gesichter notierte ich 893 mal (68,95 ° /0); besonders
schmale n u r bei 25 Männern (1,94 ° /0). Das breite
Element überwiegt also stark. Bei alten Leuten wird das Gesicht
durch das Hervortreten der Jochbeine un d der scharfen Ecke
des Unterkiefers häufig eckig.
Bei verschiedenen Niassern fand ich den unteren Gesichtsteil,
das Kinn, im Verhältnis zum ganzen Gesicht besonders klein. Die
Photogr. au f S. 104, die einen jungen Niasser aus dem Kampong
Hili Böwö (Stamm Duru) darstellt, zeigt es sehr deutlich;
ausserdem fällt der grosse Zwischenraum zwischen den medialen
Enden der Augenbrauen und die scharfe Entwicklung des
Unterkiefers auf. Zuweilen zeigt das Gesicht eine eigentümliche,
plötzliche Zuspitzung gegen das Kinn h in , sodass die Gesichtsko
n tu r nach unten mit einem deutlichen Winkel abschliesst;
man kan n sich hierüber
auf verschiedenen meiner
Abbildungen orientieren.
Die meisten Niasser
haben ein n u r weinig vorspringendes
Profil, d. h.
die Nasenspitze überschreitet
die vertikale
Linie, welche die mediale
Fläche der Stirn mit dem
Unterrand des Kinnes
verbindet, n u r in geringem
Masse; ziemlich stark
vorspringende Gesichtsbildung
notierte ich bei
188 (14,50 %): Niassern.
Die Augenspalte liegt
n u r bei einer verhältnismässig
kleinen Anzahl
Niässer ganz horizontal, Junger Mann auS SM-Mas (en face).
ich konstatierte es n u r bei 190 Individuen. Bei allen än d e rn
verlief sie lateralwärts mehr oder weniger nach oben gerichtet,
bei 65 Männern war dies besonders stark der Fall, bei 13 war
die linke Augenspalte merkbar schräger als die rechte.
Bei den meisten Niassern ist die Bildung des Auges spulenförmig;
mandelförmige Augenspalten habe ich vor allem bei
den Niassern beobachtet, die eine deutliche Mongolenfalte
besassen, wie man au f der Abbildung S. 105 u. 106, die einen
Südniasser vorstellt, sieht.
Bei 507, also bei der kleineren Hälfte meiner Niasser fehlte
die Mongolenfalte, bei 600 war sie n u r sehr schwach entwickelt.