
II. M ic ro sc ler e .
Die Spiraster (Fig. 15d) sind wie bei der Hauptform mit rundlichen Warzen besetzt und
etwa 20 p lang.
Das beschriebene Exemplar ist von Döderlein bei Enoshima in einer Tiefe von ungefähr
140 m erbeutet worden (No. 17 der Karte).
Cliona concharum n. sp.
(Taf. 8, Fig. 16 a—ö.)
Diese japanische Art dürfte der Cliona vasüfica Hancock am nächsten stehen, besonders
nach der Abbildung, die Fristedt (Bidrag tili Kännedomen om de vid Sveriges vestra Kust lefvande
Spongiae in: Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar, Bd. 21, Taf. 2, Fig. 3a—g) von
den Skeletteilen dieser Art gegeben hat, doch sind die Spiraster mehr denen von indica (Topsent)
ähnlich, bei welcher indessen die Amphioxe fehlen oder wahrscheinlich durch die gestreckten „Spiraster“
ersetzt werden. Auch hier finde ich bei verschiedenen Exemplaren Unterschiede, hauptsächlich in der
Form der Amphioxe, die indessen in einem Individuum so verschieden gestaltet sind, dass ich daraufhin
nicht einmal eine Varietät begründen will. Die Art habe ich in verschiedenen Mollusken- und
Brachiopoden-Schalen gefunden, die Löcher sind wenig über 0,5 mm gross.
Das Skelett besteht aus drei Nadelformen:
1. Tylostyle (Fig. 16a) von geringer Dicke 2,5—5 p, und 0,15—0,25 mm Länge, meistens
mit rundlichem Kopfe.
2. Amphioxe (Fig. 16b), die mehr oder weniger mit Rauhigkeiten besetzt und in der Regel
mit einem schwachen Ringe in der Mitte versehen sind. Bei einem in einer Austernschale bohrenden
Exemplare sind diese Spicula in der Regel merklich stärker als bei einem aus einer Brachiopoden-
schale, bei jenem meistens 5—8 p, bei diesem 2—3 p stark, während die Länge ungefähr dieselbe
ist, etwa 90 p.
3. Spiraster (Fig. 16c), deren Länge gewöhnlich zwischen 10 und 15 p beträgt, doch auch
diese Grenzen überschreitet; ihre Rauhigkeit ist kaum wahrnehmbar.
Drei trockene Exemplare wurden untersucht: eins aus Brachiopoden-Schalen von Hakodate
durch Hilgendorf und eins aus Neptúnea despecta sowie eins in einer Austernschale, von Döderlein
gesammelt, wahrscheinlich aus der Gegend von Enoshima.
Fapillella infrafoliata n. sp.
(Taf. 8, Fig. 1 und Taf. 8, Fig. 17.) .
In zwei Exemplaren liegt mir eine etwa 3 cm dicke braune Kruste vor, deren Unterseite
eigentümlich blättrig ist, während die Oberseite zahlreiche, meist geschlossene Oskula aufweist
(Taf. 3, Fig. 1). An der Zugehörigkeit dieser Spongie zur Gattung Papülella kann kaum ein Zweifel
bestehn. Wenn es sich neuerdings herausgestellt hat, dass Jugendformen von Arten, die zu dieser
Gattung gestellt werden, als Bohrschwämme erscheinen, so bin ich erklärlicherweise ausser Stande,
nach den erwachsenen Stücken darüber etwas auszusagen, ob sie zu einer Cliona in Beziehung stehen.
Das eine Exemplar bildete einen ausgedehnten Überzug auf einem pflanzlichen Körper, das könnte
vielleicht gegen eine solche Beziehung zu einem Bohrschwamm sprechen.
Das Skelett besteht aus Tylostylen (Fig. 17), die an der Oberfläche in senkrechter Stellung,
aber ohne diese hinauszuragen, sonst wirr durcheinander liegen. Dieselben haben 0,24—0,4 mm
Länge und 10—12 p im Durchmesser. Das Köpfchen ist oval oder mit einer abgesetzten Kappe
versehen.
Das eine Exemplar ist von Döderlein aus der Gegend von Enoshima, das andere von
Hilgendorf von Hakodate mitgebracht.
Gattung S p i r a s t r e l l a O. Schmidt.
In der Döderleinschen Sammlung befindet sich eine beträchtliche Anzahl von trockenen
Spongien, die zur Gattung Spirastrella gestellt werden müssen, die aber bezüglich der Artunterscheidung
einige Schwierigkeit bereiten, da die Skelettelemente sehr geringe Unterschiede aufweisen, während
die äussere Form bedeutend variiert. Ich habe nur ein Exemplar, das in der Form so bedeutend
von den anderen abweicht, dass ich es nicht wohl zu derselben Art stellen kann, zum Vertreter einer
besonderen Spezies gemacht und alle übrigen in einer Art vereinigt, die in der Nadelform sich Spirastrella
cunctatrix nähert, während die Form der einen Varietät der von Spirastrella papillosa R. u. D.
ähnlich st.
Spirastrella insignis n. sp.
(Taf. 2, Fig. 5 und Taf. 8, Fig. 18 a—c.)
Ein massiger, 24 cm hoher und 19 cm breiter Schwamm ist nach oben zu einem First zusammengedrückt
und mit zahlreichen starken Papillen besetzt; auf dem First finden sich zahlreiche
Oskula (Fig. 5, Taf. 2) von 2—4 mm Durchmesser. Die Farbe ist bräunlichgrau (in trockenem Zustande).
I. M eg a sc le re .
Das Skelett besteht in der Hauptsache aus Stylen (Fig. 18a, b), die in der Regel kaum
merklich am stumpfen Ende angeschwollen sind, runde Köpfchen finden sich nur ausnahmsweise,
häufiger sind unregelmässige Verdickungen (Fig. 18 a) von verschiedener Form. Die Länge der Style
schwankt zwischen 0,4 und 0,55 mm bei einer Dicke von 10—15 p. Nicht ganz selten sind die
Spicula auch am ändern Ende abgerundet und mehr oder weniger stark verkürzt, sodass Strongyle
von verschiedener Länge entstehen.
II. M ic rosc ler e .
Die Spiraster haben meistens eine Länge von etwa 40 p, während die Axe 8 p im Durchmesser
hat, doch finden sich auch kürzere und dickere von 30 : 12 p und vereinzelt längere und
dünnere von 70 : 6 p Durchmesser (Fig. 18 c).
Das Exemplar stammt aus der Sagamibai.
Spirastrella panis n. sp.
(Taf. 2, Fig. 3, 4 und Taf. 8, Fig. 19 a—d.)
Die meisten Exemplare haben eine Brotlaibform, braune Färbung und zeigen auf der Fläche
niedrige Papillen; diese Form sei als Typus der Art hingestellt. Merkwürdig ist das verschiedene
Verhalten der Kloaken, die bei manchen Exemplaren recht bedeutende Grösse erreichen, bei anderen
kleiner sind und bei noch anderen ganz zu fehlen scheinen (Fig. 4).