
2. Grosse Tylostyle (Fig. 4b), deren Länge ausserordentlich schwankt, etwa zwischen
0,9 und 1,8 mm bei einem Durchmesser von 20—25 p; sie sind am Ende zugespitzt, häufig deutlich
gekrümmt, doch nicht hin und her gebogen.
3. Kleinere Tylostyle (Fig. 4 c) von 0,4—0,6 mm Länge und etwa 8 p Durchmesser, mit
einem kleinen, rundlichen Köpfchen.
Auch dieses Exemplar hat Döderlein von Enoshima mitgebracht.
Rhizaxinella incrassata n. sp.
(Taf. 4, Fig. 6 und Taf. 8, Fig. 5 a—c.)
Das 8 cm hohe Exemplar ist von schmutzig bräunlicher Färbung; von der 'Wurzelausbreitung
erhebt sich ein kurzer, nach oben stark verbreiterter Fortsatz und, etwa in der Mitte vom Hauptstamm,
geht ein Ast ab, der sich, ebenso wie der Stamm, nach oben stark verbreitert und am Ende
eine Andeutung von Zweiteilung aufweist (Fig. 6, Taf. 4). Die Oberfläche ist durch ziemlich lockere
radiäre Spicula hispid.
Auch hier sind die grossen und kleinen Nadeln durch viele Übergangsformen verbunden, die
ersteren aber durch die abgerundeten Enden unterschieden.
1. Tylostrongyle (Taf. 8, Fig. 5a), deren Länge etwas zwischen 1,35 und 1,9 mm schwankt,
während die Dicke 20—40 p beträgt. Die Köpfchen sind nicht gross, die anderen Enden verjüngt
und abgerundet.
2. Tylostyle (Fig. 5b, c), die gewöhnlich 0,4—0,6 mm, aber auch mehr an Länge erreichen,
bei einem Durchmesser von 8—12 p.
Das beschriebene Exemplar der Hilgendorfschen Sammlung ist von Enoshima.
Rhizaxinella cervicornis n. sp.
(Taf. 3, Fig. 4 und Taf. 8, Fig. 6a—c.)
Diese Art ist jedenfalls diejenige unter den mir vorliegenden, die am meisten Verschiedenheiten
aufweist, was sich schon in der Form ausdrückt: ein ziemlich kräftiger Stamm teilt sich in
zwei Hauptäste, die sich dann weiter gabeln, die Enden der Zweige sind verdünnt und bei dem
Exemplar seitwärts gebogen, was vielleicht nur als Artefakt gelten mag. Die Höhe ist 10 cm, die
Farbe graulich, die Oberfläche durch unregelmässige Nadelzüge hispid (Fig. 4, Taf. 3). Die grösseren
Nadeln des Skelettes sind nur ausnahmsweise am Ende abgestumpft, in der Regel zugespitzt; es
finden sich viele Übergänge zu den kleinen Tylostylen.
1. Grosse Tylostyle (Taf. 8, Fig. 6a—c), deren Länge meistens zwischen 1,2 und 1,5 mm
und deren Dicke zwischen 25 und 40 p schwankt, doch giebt es auch erheblich kleinere, die von
den anderen nur durch grösseren Durchmesser verschieden sind. Der Kopf ist deutlich abgesetzt,
kugelrund, die Spitze meist ziemlich scharf. Die Spicula pflegen von der Mitte nach dem Köpfchen
hin sich merklich zu verjüngen.
2. Kleinere und dünnere Tylostyle (Fig. 6d, e), die gewöhnlich 0,27—0,45 mm lang
und 8—10 p dick sind, doch auch bis 0,7 mm lang und 12 p dick werden.
Auch dieses Exemplar der Döderleinschen Sammlung stammt aus der Gegend von Enoshima.
Gattung S u b e r i t e s Nardo.
Von der Gattung Suberites hat Topsent neuerdings eine Anzahl von Formen abgetrennt und
die Gattung in beschränkterem Sinne genommen. Für dünne, krustenbildende Arten, deren Skelett
von einer einfachen Schicht senkrechter Nadeln gebildet wird, hat er die Gattung Prosuberites geschaffen.
Von solchen Arten sind in der japanischen Sammlung einige vorhanden, für die ich Top-
sents Gattungsnamen annehme. Ob solche Formen, wie der im folgenden beschriebene Suberites
sericeus in eine der anderen Gattungen, die Topsent noch aufgestellt hat, etwa Laxosuberites, zu
bringen sind, war mir aus seinen vorläufigen Mitteilungen zu entnehmen nicht möglich.
Die Arten der Gattung Suberites in engerem Sinne zeigen noch einige ziemlich auffallende
Unterschiede in den Nadelformen, wonach man sie in Gruppen teilen kann ; gemeinsam ist allen eine
sehr kompakte Struktur der Pulpa, der sehr zahlreiche, meist ziemlich kleine Tylostyle eingelagert
sind; in trockenem Zustande haben die Spongien etwa die Konsistenz des Korkes, worauf ja der
Gattungsname begründet ist, und sie lassen sich trocken und konserviert sehr gut in feine Schnitte
zerlegen. Nach den mir bisher bekannten Arten kann ich folgende drei Gruppen unterscheiden:
1. Gruppe von Suberites domuncula (Olivi) ; diese typische Art der Gattung enthält nicht nur
Tylostyle von grösserer und geringerer Länge (0,32 und 0,12 mm), deren Köpfchen mejst nicht ganz
am Ende sitzt und nicht selten
ganz fehlt (Fig. 1), sondern auch
zahlreiche Amphioxe (Fig. II) ■ - ------------------
von etwa 0,4 mm Länge, auf ~ . . — ^
deren Vorkommen ich darum Gewicht
lege, weil es — meines — ~------
Wissen8 — bisher noch gar nicht Spicula von Suberites domuncula.
angegeben worden ist, obwohl es
jedem auffallen muss, der Schnitte der Art auch nur oberflächlich ansieht. Von dem westindischen
Suberites heros hat Schmidt das Vorkommen solcher Amphioxe angegeben; diese Art ist demnach
jedenfalls mit domuncula nahe verwandt, wenn nicht identisch. ')
2. Gruppe von Suberites subereus (Johnst.) mit centrotyloten Microscleren. Bowerbank hat
diese zwar nicht bei der genannten Art beschrieben, doch ist ihr Vorkommen später wiederholt behauptet
worden, nach Lambe (Transact. R. Soc. Canada 12, p. 127) sollen dieselben hin und wieder
fehlen. Da ich diese Art nicht nach typischen Exemplaren untersuchen kann, so kann ich bezüglich
*) T o p s e n t hat kürzlich die Gattung Vosmaeria Fristedt angenommen und eine zweite Art beschrieben
(in: Mémoires de la Société zoologique de France, tome 9, p. 128—129). Während nun aber die typische Art: crustacea
Fristedt (Bidrag tili Kännedomen om de vid Sveriges vestra Kust lefvande Spongiae in: Kongl. Svenska Vetenskaps-
Akademiens Handlingar, Bd. 21, No. 6, p. 24) eine Anzahl von Fortsätzen aufweist, in denen das Skelett aus Stylen
oder Tylostylen besteht, während die Kruste von Amphioxen gestützt wird, ist die „Vosmaer iau levigata Topsent
glatt und die beiden Nadelformen durcheinander gemischt, die Amphioxe seltener als die Tylostyle. Wenngleich es
schwierig ist, ohne beide Formen selbst untersucht zu haben, darüber etwas Bestimmtes auszusagen, möchte ich doch
darauf hinweisen — T o p s e n t wird es vielleicht entscheiden können —, dass die beiden Arten möglicherweise gar
nicht zusammengehören, jedenfalls kann . man daran denken, die von T o p s e n t beschriebene Art neben Suberites
domuncula zu stellen, während die andere möglicherweise eine krustenbildende Axinellide sein könnte, ähnlich den
von mir später als AxineUa incrustons und tenuis beschriebenen Formen. T o p s e n t wollte seine Art zu den Axinel*
liden stellen, da nur bei diesen ein- und zweistrahlige Megasclere Vorkommen sollen, dabei hat er das Verhalten von
Suberites domuncula aber doch entweder nicht gekannt oder nicht berücksichtigt.