Hin und wieder sind dieselben abnorm gebildet, kurz und abgerundet (Fig. 6 b) oder seitwärts geknickt,
wie der eine, von dem in Fig. 6e abgebildeten Exemplar. Kleinere Orthotriäne sind jedenfalls
noch nicht fertig entwickelt.
3. Anatriäne (Fig. 6 c) mit kräftigem Schaft, der bei einer Länge von .1,1 mm einen Durchmesser
von 25 p erreicht, und kurzen, starken, etwa 30 p langen Aststrahlen, die gleichmässig gebogen
sind. Diese Anatriäne finde ich zwischen den Orthotriänen, ohne dass sie über die Oberfläche
hervorragen.
ü . M ic ro sc ler e .
Kleine Tylaster (Fig. 6d) mit kleinem Kern und schlanken Strahlen mit deutlichen End-
knöpfchen; der Durchmesser dieser Sternchen, die in der Rinde nicht wesentlich anders geformt sind,
als im Innern, beträgt 6 p.
Erwähnen will ich eines Fundes von Nadeln einer Stelletta oder verwandten Form, die ich
in trockenem Zustande untermischt mit den Nadeln einer Reniera auf der Röhre eines Yermetus ge-
sehn habe. Yon einer Benennung sehe ich ab, da ich weder über die Gestalt des Schwammes etwas
angeben kann, noch bestimmt behaupten kann, dass die Nadeln alle zu der Art gehören — was freilich
sehr wahrscheinlich ist — oder dass noch andere Spicula dazu gehören, was ich von langen dünnen
Bruchstücken für möglich halte, von denen ich einige gefunden habe, dieselben dürften Stücke von
Amphioxen sein. Sehr auffällig sind die Kugelsterne, welche viel Ähnlichkeit mit denen von Tethya-
Arten zeigen, sie kommen in verschiedenen Grössen vor (Taf. 6, Fig. 7 c), von denen die eine 9 p
im Durchmesser hat, die andere 25 p erreicht.
Yon Megascleren sind sehr starke, mehr oder weniger gebogene oder geknickte Amphioxe
vorhanden, die 1,6 mm an Länge und 120 p an Durchmesser erreichen (Fig. 7b), während die
Orthotriäne gleichfalls sehr kräftig, 0,8 mm lang und mit kurzen, starken Aststrählen von etwa 120 p
Länge versehen sind (Fig. 7 a).
Familie Pachastrellidae.
Ecionema hilgendorfi n. sp.
(Taf. 5, Fig. 1 und Taf. 7, Fig. 8 a—1.)
Ein unvollständiges Exemplar der Hilgendorfschen Sammlung, leider ohne Angabe eines
bestimmten Fundortes, besitzt eine unregelmässig knotige Oberfläche, doch ist es mir nicht sicher, ob
das nicht durch die Balaniden verursacht wird, welche sich zahlreich in dem Schwamme angesiedelt
haben. Die Farbe ist im ganzen dunkelbraun, in den Furchen etwas heller, die Pulpa bräunlich (Fig. 1).
Diese Art schliesst sich durch das Fehlen von Sternchen nahe an die Mittelmeerform, die
jüngst von Topsemt (Arch. Zool. expör., ser. 3 vol. 2 p. 358 ff.) unter dem Namen Pmares candi-
data (Schmidt) beschrieben worden ist; Lendenfeld hat dann die Gattung Penares = Papyrula mit
Ecionema vereinigt, worin ich ihm folge. Von dieser Mittelmeerart ist die japanische besonders durch
die Maasse der Megasclere verschieden.
I. M eg a sc le re .
1. Amphioxe von ziemlich verschiedener Grösse, sie sind meist deutlich gebogen und erreichen
eine Länge von 1 mm bei einem Durchmesser von etwa 36 p, daneben finden sich erheblich
kleinere Formen, die vielleicht noch nicht ihre definitive Grösse erlangt haben.
2. Triäne (Fig. 8 a—k) von ungemein wechselnder Form, sodass man ziemlich selten normale
Exemplare findet. Die Grundform dürfte die des Dichotriäns sein (Fig. 8 b), dessen Schaft eine
Länge von 0,4 mm und dessen Aststrahlen 0,2 mm lang werden. Daneben finden sich einfache
Triäne, deren Cladi ungeteilt und zugespitzt sind (Fig. 8 a), andere mit abgerundeten Cladi, manchmal
auch mit abgerundetem Schaft (Fig. 8 e); sodann sind die Aststrahlen — bald alle, bald nur einer
oder zwei — in der Mitte seitlich geknickt, indem hier offenbar der eine Deuterocladus nicht zur
Ausbildung gelangt ist (Fig. 8 c). Ausserdem kommen noch andere Abnormitäten vor, wie Seitenäste
am Schaft, unregelmässige Teilungen der Cladi u. dergl. (Fig. 8d, f, g, h, k).
II. M ic ro sc ler e .
Kleine Amphioxe in den verschiedensten Grössen, hauptsächlich dürften ihrer drei zu unterscheiden
sein, solche von etwa 140 p Länge bei 7 p Dicke, solche von 80 p Länge und 3—4 p
Dicke und solche von 30 p Länge, die häufig in der Mitte — oder gegen das eine Ende verschoben —
eine abgesetzte Anschwellung besitzen (Fig. 81), doch ist diese keineswegs regelmässig zugegen. Diese
Microxe liegen in grösser Menge in der Rinde, welche ihre braune Farbe in ganz ähnlicher Weise,
wie es Topsent von Penares (Ecionema) candidata angiebt, durch Pigmentzellen mit ziemlich grossen
dunkelbraunen Körnchen erhalten, die nach innen hin an Zahl abnehmen und ganz verschwinden; die
gefärbte Zone ist etwa 0,8 mm stark. In der Pulpa finden sich die Microxe mehr vereinzelt. Die
Triäne liegen hauptsächlich unter der von den Microxen gestützten Rindenschicht.
Pachastrella jap onica n. sp.
(Taf. 7, Fig. 9 a—1.)
Leider habe ich von einer Pachastrella nur ein kleines Bruchstück, das über die Form des
Schwammes kein Urteil erlaubt, in Händen gehabt, doch sind die Skelettelemente so charakteristisch,
dass ich trotzdem nicht zögern kann, daraufhin eine neue Art unter dem obigen Namen aufzustellen,
zumal da von der Gattung Pachastrella erst sehr wenige Arten bekannt sind. Die Farbe des Stückes
in Alkohol ist bräunlich. Die Grösse der Megasclere macht es mir wahrscheinlich, dass die Art von
bedeutender Grösse ist.
I. Meg a sc le re .
1. Amphioxe, von denen verschiedene Formen zu unterscheiden sind, a) eine längere und
dünnere ziemlich gerade, die über 5 mm lang und 65 p dick ist, b) eine kürzere und dickere,
3—3,5 mm lang und 0,11 mm dick (Fig. 9 a), c) eine noch kürzere, 2,5 mm lang, aber der vorigen
sonst ähnliche Form; an dieser sind hin und wieder _seitliche Fortsätze entwickelt (Fig. 9 b); während
das in Fig. 9 c dargestellte Exemplar ein unter spitzem Winkel umgebogenes Ende hat. Es ist mir
nicht unwahrscheinlich, dass diese Form den sogleich zu erwähnenden Diactinen gleichwertig ist.
2. Chelotrope, von denen der eine Strahl etwas länger werden kann, als die drei anderen:
0,75 : 0,55 mm (Fig. 9d); sehr häufig sind die Spicula unregelmässig gebildet, indem die Strahlen
entweder verschieden lang, öder geknickt oder geteilt sind (Fig. 9 e), besonders aber sind diejenigen
erwähnenswert, bei welchen der eine Strahl unterdrückt ist, während die drei übrigen von bedeutender
Stärke sind (Fig. 9 f, g). Auch bei diesen Triactinen sind häufig Unregelmässigkeiten (Fig. 9 h), wie
Knickungen und Teilungen von Strahlen, wahrzunehmen. Endlich glaube ich auch die in Fig. 9 i