aber durch Commissuren verbunden sind, sodass sie ein unregelmässiges Netz bilden, zwischen dem
zahlreiche kleine (ca. 0,5 mm im Durchmesser) Ausströmungsöffnungen zu erkennen sind. Mir ist
keine Art bekannt, zu welcher ich diese Form stellen könnte, daher habe ich ihr den Namen elegans
gegeben, den sie ohne Zweifel verdient. Mit der Lupe erkennt man an der Aussenseite ein ziemlich
weites Netzwerk von Nadelzügen, die zu den 'Spitzen der Papillen convergieren, und dazwischen ein
viel feineres dichtes Netzwerk einzelner Nadeln. Das Mikroskop zeigt in Schnitten durch den Schwamm
gleichfalls stärkere Züge von Nadeln, welche durch wenig Spongin verkittet werden und etwa 50—-70 u
im Durchmesser haben; die Maschenweite ist ziemlich wechselnd. Dazwischen wird das ganze Gewebe
von einem feinen Netzwerk einzelner Nadeln durchsetzt, welches ganz ähnlich wie bei Renieren ist.
Die Spicula der Art sind ziemlich dünne Am p h io x e mit kurzen Spitzen (Taf. 5, Fig. 19),
welche 90—100 p lang und 3—5 p dick sind.
Ordnung Ceratosa.
Yon Hornschwämmen finden sich in der Sarasinschen Sammlung nur wenige, aber ziemlich
auffallende Formen, die sämtliche neu sein dürften.
Druinella ramosa n. sp.
(Tat 3, Fig. 3 und Taf. 4, Fig. 5.)
Bisher sind nur zwei Arten dieser Gattung beschrieben worden, die erste: rotunda von v. Lendenfeld,
der dafür die Gattung Druinella aufgestellt hat, eine zweite von Tops ent unter dem Namen
Thymosia guernei; von Lendenfeld hat darauf hingewiesen, dass diese Art zu seiner Gattung Dmi-
nella gehören dürfte (Zoolog. Centralblatt, v. 3, p. 393), und derselbe hatte auch die Güte, mich über
die Stellung der hier vorliegenden Spongie aufzuklären.
Es war in der That schwierig, über die Natur dieses Wesens Klarheit zu erlangen, denn wenn
auch das Skelet auf dessen Zugehörigkeit zu den Hornschwämmen hinwies, so war in den Schnitten
durch den „Weichkörper“, der aber thatsächlich sehr hart ist, nichts von Geisselkammern und auch
kein deutliches Kanalsystem zu erkennen. Möglich wäre vielleicht, dass der Schwamm.schon vorher
abgestorben war, ehe er erbeutet wurde, sodass dadurch die Struktur des Körpers verändert worden
ist. Jedenfalls ist zweifellos, dass Querschnitte durch die Hornfasern denen von Druinella rotunda,
die ich zum Vergleich ansehen konnte, äusserst ähnlich sind, und so zweifle ich nicht, dass hier eine
Druinella vorliegt.
Die Form ist von der typischen Art und ebenso von guernei (Topsent) sehr verschieden,
sodass sicher eine neue Art vorliegt. Das Hauptstück ist etwa 9 cm hoch, schwarz — vielleicht nur
eine postmortale Eigenschaft —, wenig verzweigt, durchweg stark zusammengedrückt, etwa 4 mm
breit und 2 mm dick, und an den Rändern unregelmässig zackig, auf den Flächen mit kleinen spitzen
Papillen besetzt. Einige grössero Zacken dürften als Anfänge von Séitenzweigen aufzufassen sein
(Taf. 3 Fig. 3).
Das Skelet besteht aus längsverlaufenden, ziemlich nahe zusammengedrängten Fasern von
sehr verschieden geformtem Querschnitt und mit vielen Einlagerungen von Fremdkörpern, besonders
von feinem Sande und einzelnen Spongiennadeln. Diese Längsfasern sind durch kurze, verschieden
breite Anastomosen in unregelmässigen Entfernungen unter einander verbunden. Von den in Fig. 5
der Tafel 4 gezeichneten Faserquerschnitten sind die zwei grossen offenbar durch solche Anastomosen
gelegt, die kleineren meist flachen oder unregelmässig sternförmigen entsprechen einfachen Fasern
mit wenigen Fremdkörpern. Die Hornsubstanz ist braun, nach den Querschnittbildern deutlich konzentrisch
geschichtet, im Innern deutlich körnig, nach aussen stärker lichtbrechend und mehr homogen;
einzelne feine Lamellen dieser stärker lichtbrechenden Substanz pflegen der körnigen Masse eingelagert
zu sein, sodass beide Teile nicht scharf von einander abgesetzt sind. Das ergiebt ein recht eigentümliches
Bild, das von den Querschnitten gewöhnlicher Hornfasern sehr verschieden ist. L en d en f
e ld s Angabe, dass Druinella sich am nächsten an Aplysina anschliesst, ist nach der Aehnlichkeit
der Hornfaserstruktur nicht unwahrscheinlich. Ob alle Arten „mit sehr kleinen, 0,02 mm weiten, kug-
ligen Geisselkammern und ausserordentlich langen zu- und abführenden Spezialkanälen“ versehen sind,
ist noch zu erweisen; leider kann ich für Druinella ramosa nach dem mir vorliegenden Exemplar
darüber nichts angeben, doch stimmt, wie ich schon angegeben habe, der Bau des Hornfasergerüstes
mit dem der typischen Art so überein, dass beide daraufhin ohne Zweifel in eine Gattung zusammenzustellen
sind.
Luffariella elegans n. sp.
(Taf. 3, Fig. 4 und Taf. 5, Fig. 20.)
Mehrere Exemplare dieser schönen Spongienart sind in der Sarasinschen Sammlung enthalten,
von denen das grösste, 33 cm hohe durch Fig. 4 der Tafel 3 dargestellt ist; andere Exemplare sind
kleiner und zum Teil weniger regelmässig, aber immer baumförmig verzweigt. Die Farbe ist dunkler
oder heller braun. Ueber das Verhalten der Oscula konnte ich an den trockenen Stücken keine Klarheit
erlangen, sie dürften aber meistens klein und sehr vereinzelt sein.
P o l é j a e f f hat unter dem Namen Duff aria variábilis 2 Exemplare beschrieben, die von sehr
verschiedener Form sind und hauptsächlich durch die Beschaffenheit des Sponginnetzwerkes übereinstimmen
; ob wirklich die Art so verschiedene Formen annimmt, müsste wohl noch erst durch weitere
Exemplare erwiesen werden. Ich hatte zunächst auch angenommen, dass die Celebes-Art mit der
P o lé j a e f f s zusammenfällt, nachher aber doch vorgezogen, sie abzutrennen, da sie immer deutlich
aus einem unteren Stamme und einem oberen System von Aesten besteht, während P o lé j a e f f s aufrechtes
Exemplar aus drei einfachen säulenförmigen, unten zusammenhängenden ^Individuen“ besteht
(C h a llen g er - Keratosa, Taf. 9 Fig. 1), da sie ferner viel dichter mit Papillen besetzt ist als nach
dieser Abbildung P o lé j a e f f s , was ihr ein ziemlich verschiedenes Aussehn verleiht, und weil auch
das Sponginnetz nicht mit P o lé ja e f f s Fig. 5 derselben Tafel übereinstimmt.
Ich habe einen Teil dieses Netzwerks aus einem Schnitte in Fig. 20 der Taf. 5 dargestellt.
Der Schnitt ist durch eine Hautpapille geführt. Bei einem Vergleiche beider Abbildungen fällt sofort
die Unregelmässigkeit des von mir dargestellten Maschenwerks auf.
Das Merkmal, welches P o l é j a e f f als charakteristisch für die Art bezeichnete und worauf
von L en d en fe ld die Gattung Luffaria in verändertem Sinne begründet hat,*) dass nämlich das Skelet
aus dickwandigen markhaltigen Sponginfasern besteht, die in dicke, netzbildende, primäre und
feine, secundäre Verbindungsfasern differenziert sind, tritt in meiner Zeichnung und auch sonst
*) Da nach unseren Nomenclatur-Regeln der Gattungsname jedenfalls für eine der zuerst beschriebenen
Arten gelten muss, so ist der Name Luffaria für eine der von D u c h a s s a in g & M i c h e l o t t i beschriebenen Arten
beizubehalten, gleichviel ob dieselben sicher bestimmbar sind oder nicht, und Luffaria variabilis P o l é j a e f f wird den
Typus einer Gattung m it neuem Namen und der Diagnose v. L e n d e n f e ld s bilden müssen; dieselbe nenne ich Luffariella.
Zoologioa. Heft 24lr