suggests that a representative of this rudimentary structure [i. e. the alimentary canal, das primäre
Entoderm] is likely to he found in the primary embryo only, and that the secondary embryos, formed
by budding from the primary one, are no more likely to possess an alimentary canal than is a young
zocecium formed at the growing-point of an old colony.“ Verstehe ich recht, so meint Harmer dies
im Sinne eines Functions Wechsels: Er will für die innere Schicht des primären Embryo den Vei gleich
mit dem Entoderm zulassen, während er die innere Schicht der secundären Embryonen, die doch
von jener direct abstammt, für mesodermal hält. Um dieser Consequenz zu entgehen, scheinen nur
seine Befunde nur zwei Wege offen zu lassen.
1. Wenn sich die weitere Entwickelung der secundären Embryonen in der Weise vollzieht,
wie Ostroumoff (’87) es geschildert hat’, so könnte man/ annehmen, dass nach Bildung der die
Furchungshöhle erfüllenden mesenchymatösen Zellmasse ein Theil dieser Zellmasse, der dann als
entodermal zu betrachten wäre, zu Grunde ginge, ein anderer aber, der mesodermale, das definitive
Leibeshöhlenepithel lieferte, etwa so, wie es nach Vigelius (’86, ’88) bei Bugula der Fall ist.
2. Oder der primäre Embryo geht nicht vollständig in den secundären Embryonen auf
(Harmer, '93, S. 222 f., nimmt dies an, doch scheint das Gegentheil nicht ausgeschlossen zu.sein),
sondern es bleibt ein Restkörper übrig, der der Entartung anheimfällt. Der primäre, proliferirende
Embryo von Crisia (Harmer, ’93, Fig. 11) wäre alsdann einem Embryo von Plumatella im Stadium
Taf. VI, Fig. 124 oder Taf. VH, Fig. 130 und 131 zu vergleichen. Der Restkörper würde dem
zerfallen den h in te r en A b sch n itt bei Plumatella entsprechen, der Pseudoblastulawand mit
den (entodermalen) Binnenzellen. Der knospende Theil würde in dem vorderen, die Leibeshöhle
enthaltenden Abschnitt der Plumatella-Embryonen sein Gegenstück finden, und die abgeschnürten
secundären Embryonen würden als junge Cystide zu betrachten sein, in denen sich nach der Festsetzung
auch die Polypide entwickelten. Wenn man sich also eine Phylactolämenlarve mit zwei oder mehr
Primärknospen in ebenso viele Tochterlarven mit je einer Knospe getheilt dächte, so würde die
Cyclostomenlarve einem solchen Theilstücke vergleichbar sein. Die Bildung der Füllmasse hätte in
diesem Falle nur die Bedeutung einer mesodermalen Wucherung, wie sie z. B. auch bei den Wintei-
knospen von Paludicella eintritt.
IX. Mesodermbildung. Die spärlichen und unzureichenden Angaben, welche über den
Ursprung des Mesoderms der Gymnolämen vorliegen, lassen eine Vergleichung von vorn herein gegenstandslos
erscheinen. Wenn ich dennoch mit einigen Worten darauf eingehe, so geschieht es nur,
um die Aufmerksamkeit der Beobachter auf diesen Punkt hinzulenken.
Nach den vorhandenen Angaben scheint es, als ob in der Mesodermbildung der Phylactolämen
und Gymnolämen ein bemerkenswerter Unterschied bestände. Bei den Phylactolämen wird das Mesoderm
durch eine von den Zellen des vegetativen Poles ausgehende Wucherung gebildet, la n g e nachdem
die Entodermelemente, im typischen Falle vier Zellen, sich abgesondert haben; bei den Gymnolämen
dagegen sollen gewisse T h e ilu n g sp r o d u c te der vier E n tod erm z e llen s e lb s t das Mesoderm
liefern.
Wenn nun auch eine völlige Übereinstimmung in dieser Beziehung nicht zu erwarten sein
wird, so wäre doch eine so greifbare Verschiedenheit befremdlich; umsomehr, als die E ndop ro c ten
sich gut mit den Phylactolämen in Einklang bringen lassen, da nach Hatschek (’77, S. 507) die
beiden Urmesodermzellen von Pedicellina an dem sich schliessenden Gastrulamunde ihre Enstehung
nehmen. (Über Loxosoma vgl. Harmer, ’85, S. 288; Harmer konnte den Ursprung der Mesodermzellen
nicht beobachten, sah sie aber ebenfalls in der Nähe des Blastoporus auftreten.)
Prüft man jedoch die betreffenden Angaben über die Gymnolämen genauer, so scheint auch
hier eine Annäherung an die Verhältnisse der Phylactolämen nicht ausgeschlossen zu sein.
Nach Barrois (’SO, S. 17 f.) sollen sich bei Lepralia unicornis
zur Zeit, wo neun oder zehn Entodermzellen vorhanden sind, diese
in eine entodermale und eine mesodermale Gruppe scheiden. Dies
wird durch eine Figur illustrirt, deren medianer Theil in unserer
Textfigur IX wiedergegeben ist. Es ist klar, dass hier ein sehr inniger
Zusammenhang, der Mesodermzellen mit dem vegetativen Pole besteht,
so dass sich die Absonderung der entodermalen Zellmasse end nur
etwas früher zu vollziehen brauchte, nämlich auf einem Stadium, wo
das Mesoderm noch in der vegetativen Wandschicht gelegen wäre,
um im Wesentlichen den Typus der Phylactolämenentwickelung herzustellen.
Wenn dann, wie Barrois weiter beschreibt, die Mesodermzellen
die entodermale Masse umwüchsen und nach Zerfall der letzteren das
Leibeshöhlenepithel und das äussere Knospenblatt, welche Barrois anders
ableitet, bildeten, so könnte man unter diesem Gesichtspunkte vielleicht
auch die Angaben von Vigelius (’86, ’88) betrachten, wonach bei Bugula
aus dem inneren Gastrulablatte eine „Füllmasse“ entstehen soll, die
später zum Theil das bleibende Mesoderm liefert.
F ig . IX. Lepralia unicornis.
„Embryon arrondi (de profil) montrant
la division des cellules de
l’endoderme en une masse irrégulière
encore adhérente à l’exoderme. c
couronne; end endoderme proprement
dit [3 oder 4 Zellen]; mes
mésoderme [6 Zellen].•'
Nach Barrois, ’80, Fig. 3;
medianer Theil der Originalfigur.
Ich selbst (’96) habe bei Paludicella einige Zellen, welche sich frühzeitig vom Entoderm
abspalten, als Mesodermzellen gedeutet, möchte aber diesen Befund, so lange ich ihn nicht durch reichlicheres
Material erhärten kann, noch nicht für gesichert halten.
X. (S. 59) Die Bildu ng der Cilien innerhalb eines belebten Secrettropfens der
Z e lle ist ein Vorgang, der vielleicht noch in anderen Fällen seine Analogie findet. Vielleicht sind
die Erscheinungen der „Biocrystallisation“ grösstentheils in ähnlicher Weise zu erklären, nachdem
man -sie vergeblich auf rein mechanische Ursachen zurückzuführen versucht hat.
Ich denke dabei zunächst an die Kalk räd ch en der Auricularien, deren Bildung neuerdings
durch Chun (95, S. 70 ff.) genauer verfolgt wurde. Eine vielkernige Zelle oder ein Syncytium
beginnt einen hellen Secretballen abzuschneiden, der mit zunehmender Grösse immer deutlicher die
Gestalt des Rädchens annimmt; im Wege eines allmählichen Wachsthums bildet sich zuerst die Nabe,
dann spriessen die Speichen hervor, endlich entsteht der Radkranz. Wie der Entwickelungsgang lehrt
und wie Chun selbst nachdrücklich hervorhebt, sind hier mechanische Bildungsursachen nirgends
erkennbar, vielmehr ist die Form des Rädchens augenscheinlich das Werk vitaler Gestaltungskraft.
Diese Gestaltungskraft kann nun lediglich in dem S e c r e tb a lle n enthalten sein, in dem ich ein
Seitenstück zu den Secrettropfen sehe, welche bei Plumatella die Cilien bilden. Ohne Zweifel besteht
der Ballen seiner Hauptmasse nach von vorn herein aus der Kalksubstanz des definitiven Rädchens,
dieselbe wird aber durchträukt und beherrscht von lebendem Protoplasma, welches die Form des
Rades ihr aufzwingt. Ist die Form geschaffen, so tritt die Erstarrung der Kalkmasse ein, und dann
wird auch das überschüssige Plasma auf irgend eine Weise entfernt werden. (Sollte vielleicht
die im Umkreise des fertigen Rades auftretende Zeichnung, welche Chun S. 73 erwähnt, durch austretende
Plasmatropfen bedingt sein?)
Auch die Bildung der N e s s e lk a p s e ln wird durch Abscheidung einer Secretkugel eingeleitet,
. I 11 Zoologien. Heft 23.