des Kerns in den letzteren übergeführt wird, ein Vorgang, der einerseits mit einer Auflösung der
Körnchen, anderseits mit einer solchen der Kernmembran Hand in Hand geht, sich also im Wege
der Verflüssigung beider Theile vollzieht. Obwohl ich demnach die Körnchen als passives Nähr-
material betrachte, so habe ich doch Anstand genommen, sie schlechthin als Dottersubstanz zu bezeichnen,
weil die besonderen Beziehungen zum Kern ihnen eigenthümlich sind. (V VI)
Wenn die Anwesenheit der chromatischen Körnchen den Zusammenhang der Furchungskugeln
in erster Linie bedingt, so liegt es nahe, die verschiedenartige Ausbildung des Mittelstückes als eine
Folge der wechselnden Häufigkeit jener Körnchen zu betrachten. Je dichter die Körnchen beisammenliegen,
um so grösseren Widerstand werden sie der Furchung entgegensetzen, je weniger ihrer sind,
um so rascher werden die Zellen sich trennen. Wir finden daher das Mittelstück bald als eine von
den Zellen selbst unterscheidbare Bindebrücke entwickelt, bald auf einen zwischen den Zellen gelegenen
Verschmelzungspunkt beschränkt. Ich glaube sogar, dass mitunter schon während des Vierstadiums
die vollständige Sonderung der Furchungskugeln durchgeführt wird.
Wir haben bisher lediglich die Vorgänge, welche sich an dem eigentlichen Ei absj fielen,
erörtert, ohne die ä u sse r e Zone zu berücksichtigen. Eine scharfe Sonderung derselben von dem
umgebenden Ectoderm, dem inneren Blatte des Oöciums, ist auf dem Vierstadium nur selten noch
möglich. Ein sicheres Zeichen, dass die Zone der Auflösung entgegengeht, ist der Umstand, dass
wir die Furchungskugeln an ihrem peripheren Ende unmittelbar an das mesodermale Blatt des Oöciums
grenzen sehen (Fig. 91, I; 92—95), hier ist also die äussere Zone des primären Eies vollständig
geschwunden resp. verdrängt worden. In den Zwischenräumen der Furchungskugeln finden wir vornehmlich
Zellen, welche dem Ectoderm des Oöciums anzugehören scheinen, dem sie in jeder Beziehung
gleichen. So in dem Schnitt Fig. 98, wo die mit ec" bezeichneten Zellen zwischen den Zellen 1 und
2 des zugehörigen Gesamtbildes Fig. 93a gelegen sind. Nehmen wir an, dass die Zellen ec" direct
von den weiter oberhalb befindlichen Zellen ec' des inneren Oöciumblattes abstammen, so ergiebt sich
als Rest der äusseren Zone des primären Eies nur die von diesen Zellen umschlossene Plasmamasse
welche ihrerseits den vierzelligen Embryo da, wo er nicht an die Wand des Oöciums grenzt, einhüllt.
In dieser allem Anschein nach flüssigen Masse würden auch die Körner der äusseren Zone bis auf
einzelne kernähnliche Bildungen, die auf den Nachbarschnitten sichtbar sind, aufgelöst sein. Im
Hinblick darauf, dass jene Körner von vorn herein nicht immer gleich zahlreich sind, wird man diese
Auffassung geltenlassen. Dennoch scheint es mir möglich, dass wenigstens die am Boden des Oöcium-
sackes gelegenen Kerne ihren Ursprung den Körnern der äusseren Zone verdanken, die wir bereits
im zweizeiligen Stadium die Form von Kernen artnehmen sahen. Mit Bestimmtheit behaupten
kann ich das in Bezug auf Fig. 93 nicht, wohl aber glaube ich, dass wir im Allgemeinen diese
Möglichkeit anzuerkennen haben und dass sie in vielen Fällen wirklich realisirt ist. In Fig. 91, I
sind zwei einander diagonal gegenüberliegende Zellen samt dem Mittelstücke durchschnitten. Oberhalb
derselben erkennt man noch ganz deutlich die ursprüngliche Grenze der äusseren Zone. In der
Zone liegen kernartige Gebilde, welche unzweifelhaft durch Umwandlung der früheren Körner entstanden
sind und auf die wir später, beim 16-zelligen Stadium, ausführlich zurückkommen werden. Unterhalb
der Embryonalzellen findet sich nur e in solches Gebilde, ausserdem aber drei typische Kerne, die
den Kernen des inneren Oöciumblattes zum Verwechseln ähnlich sind. Alle liegen sie eingebettet in
einer durch keinerlei Zellgrenzen unterbrochenen plasmatischen Masse, welche mit Sicherheit aus der
äusseren Zone des primären Eies herzuleiten ist. Und da wir schon auf dem Zweistadium nicht umhin
konnten, eine Umbildung der Körner der äusseren Zone zu typischen Kernen anzunehmen, so liegt
es nahe, auch diese Kerne als Producte einer solchen Umbildung anzusprechen, statt sie — was ja
nicht absolut ausgeschlossen erscheint — auf eine Einwucherung von Zellen des inneren Oöcium-
blattes zurückzuführen.
5. Das 8-zellige Stadium.
Taf. IV, Fig. 97—100.
Dem achtzelligen Stadium bin ich in vier Fällen begegnet, welche in Fig. 97, 98, 99a und
100a in Combi nationsbildern dargestellt sind. Fig. 97, 99a, 100a geben das Stadium in der Ansicht
vom vegetativen Pole, Fig. 98 giebt es halb von der Seite wieder.
Fig. '97 zeigt , dass die dritte Furche äquatorial gerichtet ist. Wir haben es hier mit einem
Kranze von vier dem vegetativen Pole benachbarten Zellen und einem von vier dem animalen Pole
benachbarten Zellen zu thun. In den anderen Fällen, sind die Furchungskugeln weniger regelmässig
gruppirt, was im Hinblick auf ihre wechselnde Stellung im Vierstadium nicht auffällig erscheinen
kann. Principiell werden wir das achtzollige Stadium bereits als B la stu la zu betrachten haben,
obwohl es noch nicht zur Bildung einer wirklichen Furchungshöhle gekommen ist.
Der Mangel der Furchungshöhle ist durch die Existenz jenes Mittelstückes bedingt, das die
Zellen des Vierstadiums mit einander verband und das sich auch jetzt noch nach weisen lässt. In
Fig. 97 ist es freilich als ein von den Furchungskugeln abgegliederter Theil nicht mehr vorhanden,
und daraus dürfte in diesem Falle die regelmässige Anordnung der Zellen zu erklären sein. Gleichwohl
sind auch hier die um den vegetativen Pol gelagerten Zellen in ihrem gemeinsamen Centrum
mit einander verschmolzen, und diese Verbindung ist eben der Rest des noch nicht vollständig resor-
birten Mittelstückes. Besonders deutlich zeigt sich das Mittelstück in Fig. 99a , wo alle acht Zellen
an ihm wie Trauben am Stiel festsitzen. Dass der Zusammenhang nicht auf Täuschung beruht, lehrt
der zugehörige Schnitt Fig. 99. Ähnlich verhalten sich Fig. 100 und 100a und Fig. 98. Das Mittelstück
liegt als Nährmaterial in dem Hohlraum des durch die Furchungszellen gebildeten halbkugelförmigen
Napfes. Die chromatischen Körnchen, die wir früher im Mittelstücke beobachteten, sind
jetzt im Allgemeinen weniger grob, sie sind offenbar zum Theil aufgelöst, und man sieht sie an
vielen Stellen direct in die Embryonalzellen übergehen.
Im Umkreise der Embryonalzellen finden sich ausser den Zellen des Oöciums die nämlichen
Kernformen wieder, die wir bereits im zwei- und im vierzelligen Stadium beobachtet haben und mit
Wahrscheinlichkeit aus der äusseren Zone des primären Eies herleiten konnten. Es sind das einerseits
Gebilde nach Art der in Fig. 91, II bei a dargestellten, welche sich deutlich von den Kernen
des inneren Oöciumblattes unterscheiden, anderseits typische Kerne, die denen des letztgenannten
Blattes gleichen, Ein sicheres Urtbeil über die Herkunft jedes einzelnen von ihnen ist jetzt noch
weniger möglich als früher, im Allgemeinen würde ich nur das damals Gesagte zu wiederholen haben.
6. Das 16-zellige Stadium.
Taf. IV, Fig. 101—104.
Dieses Stadium, das ich in sechs Fällen beobachtet habe, ist hinsichtlich der Analyse vielleicht
das schwierigste unter allen. Auf ihm findet der vollständige Zerfall des Mittelstückes und die