I. M egasclere.
Spindelförmige Style (Fig. 18a), deren Länge zwischen 1,30 und 1,85 mm schwankt, während
dieselben in der Mitte etwa 33 p stark sind. Das eine Ende pflegt ziemlich scharf zugespitzt zu sein,
während das andere zwar immer bedeutend verjüngt ist, doch kann dasselbe bald so scharf werden,
dass es von dem ändern Ende kaum verschieden ist, oder auch — was die Regel ist — abgerundet
und mit einem undeutlichen Knöpfchen versehen sein (Fig. 18 b), worin häufig der Axenkanal ein
wenig angeschwollen ist.
II. M ic rosc ler e .
1. Grosse Sphäraster (Fig. 18c);- die meist 50 p im Durchmesser haben und mit zahlreichen
Spitzen von massiger Länge besetzt sind. Diese Sternchen sind wenig zahlreich.
2. Kleinere Chiastejr (Fig. 18d), deren Strahlen an Zahl nicht unbedeutend verschieden
und mit einer unbedeutenden Endanschwellung versehen sind; der Kern ist von verschiedener Grösse;
der Durchmesser des ganzen Sterns beträgt etwa 12 p.
Das beschriebene Exemplar hat Döderlein bei Enoshima gefunden.
Tethya amamensis n. sp.
(Taf. 7, Fig. 19 a—f.)
Ein trockenes Exemplar, welches mit der früher beschriebenen Geodia exigua zusammengewachsen
war, von unregelmässig rundlicher Form und 9 mm Länge zeigt eine schmutzig graue
Oberfläche, an der schwache Andeutungen von einigen Wärzchen und eine feine und dichte Bewehrung
mit Nadeln sichtbar sind. Die Rindenschicht ist über 1 mm dick und sehr fest, in trockenem
Zustande weiss.
Sollas hat eine Tethya japonica beschrieben, die aber nicht bei Japan, sondern bei Manila
gefunden ist; dieselbe mag der mir vorliegenden Art etwas ähnlich sein; indessen kann über die
spezifische Verschiedenheit kein Zweifel obwalten, da sowohl die Maasse der Skelettteile andere sind,
als auch von Sollas nichts von den kleinen Stylen angegeben ist
I. M eg a sc le re .
1. Style (Fig. 19a, b) von 1—1,3 mm Länge und 25 p Dicke, welche in radiären Bündeln
beisammen liegen; dieselben sind von der Mitte nach beiden Enden hin verjüngt, das eine Ende gerundet
und schwach verdickt, das andere zugespitzt.
2. Kleinere Style (Fig. 19c, d) von 0,3 mm Länge und 9 p Dicke, die in dem äusseren
Teile der Rinde divergierende Bündel bilden, deren Spitzen nach aussen hervorragen. Ähnliche kleine
Style liegen in dem Choanosom in wirrem Durcheinander.
II. M icrosclere.
1. Sphäraster (Fig. 19e) mit zahlreichen konischen Spitzen; der Durchmesser beträgt 60 p.
Diese Sternchen sind in der Rinde sehr zahlreich und verleihen derselben bedeutende Festigkeit.
2. Chiaster (Fig. 19f) mit einem Durchmesser von 10 p und wenig zahlreichen Strahlen.
Diese Form findet sich wie gewöhnlich sowohl im Mark wie in der Rinde, doch sind sie im ersteren
weniger zahlreich als bei anderen Arten.
Der beschriebene Schwamm ist von Döderlein bei Amami-Oshima (Liu-kiu-Inseln) gefunden
worden.
Von einer Tethya, welche von Nase (Liu-kiu-Inseln) herrührt, habe ich nur ein Bruchstück
gesehen; dasselbe dürfte zu Tethya amamensis gehören, da die Skelettelemente ganz ähnlich sind, nur
sind die Sphäraster ein wenig kleiner.
Stylocordyla longissima (Sars).
(Taf. 1, Fig. 15 und Taf. 7, Fig. 20 a—c.)
In einem Exemplar liegt mir eine Stylocordyla vor, die jedenfalls mit der zuerst von Sars
unter dem Namen Hyalonema longissimum beschriebenen nordischen Art identisch ist; die Amphioxe
im Choanosom lassen regelmässig eine mittlere Anschwellung erkennen, worauf Schmidt (Spongien
des Meerb. v. Mexiko, p. 79) bei der Unterscheidung von Stylocordyla (oder wie Schmidt sie nannte,
Stylorrhim) stipitata (Cart.) Gewicht legte, während das Verhältnis der Länge des Styles zum Körper
(6,5 : 1) darauf hinweist, dass nicht Stylocordyla borealis (Loven) vorliegt. Das Köpfchen ist 6 mm
lang, der Styl misst fast 4 cm; die Farbe in Alkohol ist hellbräunlich. Das untere Ende des Styles
ist verdickt, der Körper oben etwas abgestutzt.
Im Innern des Schwammes liegen zahlreiche Embryonen in verschiedenen Entwicklungsstadien,
die jüngeren mit grossen Dottertropfen, noch ohne Spicula, die älteren mit kleineren Tröpfchen
und zahlreichen Amphioxen, die schon eine ähnliche Anordnung zeigen, wie im Muttertier: grössere im
Innern, die gegen das eine Ende, das dem unteren entspricht, konvergieren, und kleinere in der Peripherie.
Die Nadeln zeigen folgende Verhältnisse:
1. Im Styl grosse Amphioxe von 1,5—1,7 mm Länge und 38 p grösstem Durchmesser, die
in der Mitte eine deutliche Verdickung aufweisen (Fig. 20 a), ohne dass der Axenkanal darunter
irgend welche Veränderung erkennen liesse.
2. Im Körper kleinere Amphioxe von ähnlicher Form (Fig. 20b), die etwa zwischen 0,45
und 0,6 mm lang sind und welche ziemlich starke Züge bilden, die von dem Ende des Styles
divergierend ausgehen.
3. In der Rinde finden sich kleine Amphioxe, meist an einer Stelle, welche dem einen
Ende genähert ist, gebogen, ohne Anschwellung in der Mitte (Fig. 20 c), deren Länge 0,2—0,3 mm
beträgt; dieselben sind so gelagert, dass sie zum Teil über die Oberfläche hinausragen.
Der beschriebene Schwamm ist von Döderlein bei Enoshima (No. 16 der Karte) gefunden
worden, in einer Tiefe von etwa 200 m.
P olymastia afflnis n. sp.
(Taf. 1, Fig. 16 und Taf. 7, Fig. 21a—f.)
In einem trockenen Exemplar liegt mir eine Art vor, welche grosse Ähnlichkeit mit JELyme-
niacidon mammeata Bow. (Monograph of British Spongiadae, Bd. 3, Taf. 33, Fig. 1—4) zeigt, einer
Art, die zur Gattung Polymastia zu stellen sein dürfte. Die Identität der englischen mit der japanischen
Art ist nach den Abbildungen, welche Bowerbank von den Skelettelementen giebt, mit
Sicherheit auszuschliessen, doch nenne ich die japanische Art wegen der zweifellos nahen Verwandtschaft
mit der anderen affinis. Wie bei der englischen Art ist die Farbe nussbraun; der Schwamm
besteht aus einer rundlichen Scheibe (Taf. 1, Fig. 16), welche 3 cm im Durchmesser und 8 mm an
Dicke misst und die mit einigen zitzenförmigen Anhängen versehen ist. Die Oberfläche ist etwas hispid.