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Die alte Emde ist braun, liingenstreifig und inwendig hochgelb. Die
Rinde der jungen Triebe ist g latt hellbraun, der Länge nach etwas gefurcht,
und unter jed e r Knospe mit einem einfachen oder dreitheiligen bis 1 Zoll
langen Stachel versehen.
Die abwechselnd stehenden Knospen sind klein, stumpf, kegelförmig,
mit braunen etwas abstehenden Scliuppen gedeckt.
Die Belaubung ist klein, aber fest und derb, die Blätter stehen am
alteren Holze biisclielig, und zwar sind die B lätter eines Büschels nicht von
ungleicher Grösse, am jüngsten Holze aber stehen die B lätter einzeln oder
höchstens zu zwei. Das Blatt ist verkehrt eirund, oben stumpf, unten verschmälert,
m einen kurzen Stiel auslaufend, am Rande seicht gesägt, und
jed e r Zahn in eine feine stachlige Spitze endend. Die Farbe ist oben dunkler,
und au der Rückseite weissgrüii.
Der Abfall erfolgt sehr spät im Herbste, oft erst im W inter oder gar
theilweise erst im ih-ühjahre beim Schwellen der neuen Knospen. Das Laub
wird zum grössten Theile vor dom Abfalle dunkelroth.
Im Mai und Ju n i entwickelt sich aus achselständigen Seitenknospen die
Bluthe lu länglichen bis 3 Zoll Länge erreichenden liängeiiden Trauben von
herrschend gelber Farbe.
Die Einzelblume besteht aus einem, in 2 Reihen 6blättrigem Kelche mit
2 Nebenschuppen , G gelben Bliimeiikronblättern, die inwendig am Grunde
mit 2 Drusen versehen sind, 6 freien, den Blumenblättern gegenständigen
Staubfäden und einem Griffel mit einfacher Narbe (Hexandria Monogynia).
Die im August und September reifende Beereufrucht ist länglich walzig,
sehr saftig, mit röthlichem Fleische und scharlachrother Hülle, und enthält
1 bis 2 längliche braune Saamenkörner. Die Blüthe erscheint jährlich reichlich
und der Strauch bekommt durch den Roichthum an schön gelben Blüthen
im Vorsommer, und durcli die schön rothen Fruohttrauben im Nachsommer
em schönes Ansehen und ist dieserwogen ein beliebter Zierstrauch.
Dieser Strauch soll aus Mauritanieu stammen, ist aber gegenwärtig ein
sehr gewöhnlicher, weit verbreiteter Strau ch , h ä lt sich aber doch nu r im
milden Klima und ln der E b e n e ; im Gebirge und in rauhen Gegenden ist er
nicht zu finden. E r kommt weniger im Walde als in Hecken und Gebüschen,
im Felde und in Weingärten vor.
Das feine gelbe Holz ist fest und stärkere Stämme werden von Drechslern
benützt.
Die Prüehte haben roh einen sauerpikanten Geschmack, werden aber
mit Zucker eingemacht gegessen. In Wien kommen sie unter dem Namen
Wem scharein vor. Durch Gährung geben sie auch guten Essig.
Alle Theile des Strauches enthalten hellgelbe Säfte, besonders die Wurzel
ist stark gelb.
Seines dichten Wuchses und der Stacheln wegen eignet sich der Sauerdorn
auch gu t zu Hecken, nur dürfen sie nicht zu hoch sein.
6 3 . |e r /ßulbaum, puloerljulj. Rhamnus frángula. L. Frángula
vulgaris. Rclib.
Der Faulbaum ist selten dicht bestockt und wächst unter günstigen Umständen
auch zu einem schwachen Baume von etwa 30 Puss Höhe und 4 bis
6 Zoll Stärke heran. Der Wuchs des Stämmchens ist in der Regel gerade
oder ein wenig gebogen.
Die Rinde ist selbst am älteren Holze g latt, dunkelbraun und weiss
punktirt, die jüngeren Triebe sind violettbraun und stark weissdrüsig p unktirt
und in der ersten Jugend rauh.
Die Knospen bestehen aus zwei gegenständigen braunwolligen Blättchen,
die zwischen sich den Keim des künftigen Triebes bergen.
Die Verzweigung ist meist etwas regelmässig wechselständig senkrecht,
auf die Richtung des Stämmchens aber sehr spärlich.
Die B lätter sind gegenständig oder weohselständig einfach elliptisch,
spitzig, ganzrandig, g latt und nervig, etwas umgehogen, dunkelgrün, hängen
an röthlichen, rauhen Stielen und werden im Herbste vor dem Abfalle gelb
und roth.
Die kleinen Zwitterblüthen stehen in blattachselständigen 2— 4blüthigen
Trugdolden und stecken zwischen dem Laube. Der ganze Blüthenstand ist
unansehnlich.
Die Einzelblume besteht aus einem Sspaltigen, glockigen Kelche, auf
dessen einem Rande nebst den 5 kleinen Blumenkronblättern 5 Staubgefässe
sitzen, und einem zweitheiligen Griffel [Pentandria MonogyniaJ.
Die Biüthezeit dauert vom Mai bis August, aus diesem Grunde ist auch
die Reifezeit der Früchte ungleich, so dass man stets unreife grüne, reifende
rothe und ganz reife schwarze Beeren zu gleicher Zeit am Strauche findet.
Die beereuartige, runde, erbsengrosse Steinfrucht enthält im grünsaftigen
Fleische 1 — 3 gelbgrüne, etwas platte, öfters schwärzlich gefleckte, genabelte
Saamensteine. Der Saame fällt sammt der Beere ab, und keimt im nächsten
Frühjahre.
Die Fortpflanzung erfolgt leicht vom Saamen und durch Stock- und
Wurzelausschläge.
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