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bestehen bloss aus zwei liluglichen gegenständigen Blättchen, welche deu
Ansatz zum künftigen Triebe einschliessen, und sind von schmaler länglich
spitziger Form.
Die Blätter stehen an glatten röthlichen Stielen, sind e iru n d , lang zugo-
spitzt, glattrandig mit röthlichem Saume, hellgrün und g latt und haben bogenförmig
gegen die Spitze zulaufende Seitenrippen.
Die weissen Zwitterblüthen stehen in flachen Afterdolden ohne äussere
Deckblätter am Blüthenstiele und kommen im Mai uud Juni zum Vorschein,
oftmal blüht der Hartriegel im Herbste noch einmal.
Die Fru ch t ist eine erbsengrosse schwarze Stein-Frucht, die in ihrem
grünen Fleische einen runden, etwas gestreiften Saamenstein enthält, und im
Herbste reift.
Wenn der Saame gleich im Herbste zur Erde kommt, so keimt er im
nächsten Frühjahre, sonst erst nach einem Jah re mit länglichen Saamenlappen.
Die Blüthe erfolgt reichlich, und alljährlich sind viele Beeren.
Der Strauch ist sehr schnellwüchsig, erreicht in 1 5— 20 Jah ren seine
Vollkommenheit, und wird dann allmählig trocken, doch schlagen die Wurzeln
noch lange aus und erzeugen sehr viel Wurzelbrut, auch durch natürliche
Absenker vermehrt er sich reichlich. Abgehaueu gibt der Stock viele schön
gerade Schösslinge.
Der Hartriegel verträgt Uebersehirmung im hohen Grade nnd ist als
Unterwuchs im Niederwalde sehr gemein, doch auch in rauhen Gegenden im
Nadelforste ist er ein häufiges Gesträuch und in Hecken und Feldgebüschen
ist er beinahe überall zu finden.
Das feste und zähe Holz wird als Zwischenuutznngsgegenstand in Niederwaldungen
oft in grösser Masse gewonnen.
Die geraden Schösslinge geben dauerhafte Geh-, Lad- und Wisch-
stöoke.
5 9 . | f r Sptnittlbautn. Evonynius europaeus l.
Dieser Strauch gehört der Familie der Celastrineeil an.
Der Spindelbaum bestockt sich nicht stark und erreicht höchstens 10— 12
Fuss Höhe und 1 — 2 Zoll Stärke.
Die jungen Zweige sind Ik a n tig , g rü n , oft violett überlaufen, und
werden dann später durch Längenstreifen von korkiger R inde 4kantig geflügelt.
Alte Aeste und Stämmchen sind, nachdem die Korkkanten verschwinden,
wieder rund, grau mit feinrissiger Rinde.
Die kleinen stumpflcegligen Knospen stehen kreuzweise gegenüber und
entfalten im Frühjahre an kurzen glatten Stielen die kleine Belaubung.
Das Blatt ist länglich eirund gespitzt, am Grunde verschmälert, am
Rande fein g e sägt, hellgrün, etwas runzlich. Im Herbste vor dem Abfalle
werden die Blätter roth. Die kleinen Zwitterblüthen erscheinen im Ju n i aus
den Blattwinkeln an langen gabelförmig getheilten Stielen und bilden kleine
armblüthige Dolden von grünlich weisser Farbe.
Die Einzelblüthe besteht aus einem 4 — 5spaltigen Kelche, einer
4 — öblättrigen Blumenkrone und 5 — 7 Staubfäden und einem Grififel
[Pentandria MonogyniaJ.
Die Fru ch t ist eine Kapsel, die aus einer saftigen meist 4kantigeu rosen-
rothen Hülle besteht, und in 3 — 5 Fächern die orangegelben Saamen voll-
. kommen einsohliesst.
Zur Zeit der Reife öffnet sich die Kapsel uach ihren Nähten und die
Saamenkerne hängen an feinen Fäden hervor, bis sie endlich abfallen. Der
Keim erfolgt im nächsten Prülijahro.
Der Spindelbaum ist n ich tse h r schnellwüchsig, wird mit 15 — 20 Jahren
vollkommen, dauert aber bis an 50 Jah re aus; er blüht häufig, erzeugt viel
Saamen und treibt reichliche Wurzelbrut.
D e r Spindelbaum ist in Laubwäldern mit feuchtem Boden, z. B. in A uen,
in Hecken, sehr gemein.
Das gelbliche Holz wird zu Spindeln und Schuhzwecken benützt.
Die Raupe der Spindelbaummotte [Ph. Ünea evonymellaj zehrt am
Laube.
6 0 . per pellerl)rtl8, Seiklball. Daphne mezereuin l.
Dieser Strauch bildet mit mehreren verwandten Arten eine eigene Pflanzenfamilie
[DaphnoideenJ.
Der Seidelbast wird nicht über 4 Fuss hoch und die grösste Stärke seiner
Stämmchen ist nicht ü ber 2 Zoll.
E r kommt entweder in mehreren Einzelstämmchen aus einem Wurzelstocke
hervor, oder bildet ein einfaches starkes Stämmchen, das sich erst
einige Zolle über der Erde in mehrere Zweige vertheilt.
Die Rinde ist grüngrau, glatt, am alten Holze horizontal runzlig.
Die Blattknospen stehen zerstreut nur an der Spitze der Zweige, sind
kleine, kugelige, braunschuppige Knöpfchen.
Der Blattausbruch erfolgt im April erst nach dem Verblühen.
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