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dass heutzutage nicht leicht mehr irgendwo, wo früher Zucker erzeugt wurde,
die Zuckersiederei in einiger Ausdehnung betrieben werden könnte.
Die zuekerhaltigen Säfte werden durch Anbohren des Stammes am
unteren Ende und Ansetzen einer Röhre in untergestellte Gefasse abgezogen.
Ein alter Stamm von 120 Jah ren und darüber gibt in einem Frühjahre
bis 2 Eimer wasserklaren, süssen, recht gu t fa-inkbai-en Saft, der jedoch nicht
mehr- als 3 Prozente Zucker e n th ä lt, und verträgt ein oftmal wiederholtes
jährliches Anbohreu ohne besondere Benachtheiligung.
In F o rsten , wo früher Zucker erzeugt wurde, oder wo die Abzapfung
auch häufig von den Leuten zum Zwecke der Mosterzeugung betrieben wird,
finden sich Stämme mit mehr als 20 Bohrlöchern und grünen ganz freudig’
ohne dass man ihnen irgend eine Beeinträchtigung im Wüchse an k en n t, und
bringen häufig dennoch guten Saamen.
Durch Versieden wird der Zuckergehalt gewonnen, und kann zum Kri-
stallisii-en gebracht werden. Der Ahornsaft kann auch in geistige Gährung
gebracht werden und gibt ein wein- oder mostähnliches Getränke.
Von Feinden und Krankheiten hat der Ahorn nichts Wesentliches zu
erleiden.
2 4 . u. 2 5 . p f Ü tiiie . Salix alba, unb bte gelbf H eib e,
Ißnbtöetbi, | 0ttirtiieiiii. Salix vitellina L.
Diese baumartigen Weidenarten sind unter den zahlreichen Gattungsverwandten
die der Anzucht im Walde unter den ihnen zusagenden eigen-
thümliohen Verhältnissen die würdigsten.
Die Dotterweide wird zwar bloss für eine Abart der weissen Weide
gehalten, doch unterscheidet sie sich wenigstens äusserlich wesentlich und ihr
Vorkommen ist ein beschränktes, so dass sie wenigstens in forstlicher Beziehung
nicht mit einander verwechselt werden können.
Die Bewurzlung dieser Weiden ist, dem Feuchtigkeitsgrade ihres Standortes
angemessen, stets eine oberflächliche, aber sehr weit gehende.
Der Stamm, im jüngeren Alter schlank uud schmächtig, wächst selten
gerade, seine Stellung ist meist eine schiefe, bogenförmig aufwärts strebende,
mitunter wächst diese Weide auch horizontal, über Bäche und Sümpfe nieder
liegend, wenn sie im jüngern Alter entweder durch Uferbrüche zufällig, oder
durch Biegung absichtlich iu diese Lage gebracht wurde. Der Stamm ist meist
tie f und unregelmässig b e a s te t, und theilt s ic h , wenn er ohne Störung sich
entwickeln kann, stets in mehrere H a u p tä s te , die sich bis in sehr dünne und
z a r te , bei der Dotterweide sogar hangende Reiser verzweigen. Alte Weiden
werden gerne hohl, und nicht bloss röhrenförmig ausgefault grünen und w achsen
sie noch la n g e , sondern selbst vom Winde g e spaltene, oder bis auf die
Hälfte der Baumstarke und auf eine kaum3-—4Z o ll starke R in d e und Splintschwarte
vermoderte Stämme erhalten sich noch jahrelang.
Die gelbe Dotterweide bildet nie so starke Stämme als die weisse Weide,
welche mitunter bis an 3 Puss stark und bis 80 Puss hoch wird.
Die Rinde ist am Stamme bis ins mittlere Alter ziemlich glatt und blaugrün
, am alten Stamme aber b o rk ig , aufgerissen und licht b rau n g rau , die
schwachen jungen Zweige sind hei S a lix alba gelbgrün oder rothgrün, nie sehr
hell gefärbt, dagegen bei vitellina stets grell, orangegelb bis schwefelgelb.
Die Knospen sind klein, länglich, spitzig eiförmig, an den Zweig knapp
uud flach anliegend und stehen wechselständig ein z eln , und haben die Farbe
der jungen Zweige uud sind g latt unbehaart.
Die äusserste Knospendecke besteht aus zwei derben zusammengewachsenen,
eine hutförmige Hülle bildenden Schuppen, die beim Laubausbruche
einseitig berstet, und gehoben und abgestossen wird.
Der Laubausbruch erfolgt zeitlich im F rü h ja h re , meist schon im April.
Das Einzelblatt ist lanzettförmig, bei S. vitellina besonders sehr schmal,
kurzgestielt bis an 4 Zoll lang, fein gesägt, oben hellgrün, unten matt weissgrün,
etwas feinhaarig uud h a t kleine lanzettförmige Nebenblätter. Die Belaubung
ist schütter und sp ä rlich , die Beschattung sehr gering. Das Laub vergelbt
und fallt im November ab.
Die Blüthe erscheint im Mai bei fast ganz entwickeltem Laube und ist
g etrennt [DioeciaJ. Die Blüthen stehen an belaubten Zweigen in den Blattachseln
vorjähriger Triebe, und der Blüthenstand ist sowohl bei männlichen
als weiblichen Blüthen ein längliches, lockeres, aufgerichtetes, gestieltes und
eiuzelsteheudes Kätzchen.
Die männliche Blüthe besteht aus einer kleinen etwas gewölbten, ganz-
randigen feinbehaarten Schuppe von gclbgrüner F a rb e , dann aus 2 eigenthümlichen
H oniggefässen und 2 Staubfäden [DyandriaJ mit gelben A ntheren.
Die weibliche Blüthe besteht aus einer schmalen grünlichen, fein behaarten
Schuppe, die nach der Befruchtung abfällt. Der darin befindliche gestielte
Stempel besteht aus einem kegelförmig ve rlän g erten , kahlen Fruchtknoten
mit 2 eiförmigen Narben. Die Blüthenkätzchen beiderlei Geschlechtes sind
bei S. vitellina dünner und lockerer als bei S. alba.
Gleich nach der Befruchtung entwickelt sich der Fruchtknoten zu einer
grünschaligen Kapsel, die die ausserordentlich kleinen, grünlichen mit weisser
Baumwolle versehenen Saameu enthält. Im Ju n i platzt die Kapsel uud lässt
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