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einzelnen Stämmen bis gegen 2 0 0 0 Jahi-e ermittelt wurde. Die Saamenerzeugungsfähigkeit
tritt erst spät ein. Die Rotheibe liefert im jüngeren Alter
Stockausschläge.
Die Eibe lässt sich nicht bloss durch Sa am en , sondern auch durch
Ableger und Stecklinge fortpflanzen.
Die Eibe ist über ganz Europa verbreitet, kommt aber wildwachsend
nur einzeln oder ln kleinen Horsten fast immer in Uebersehirmung von anderen
Hölzern und meist nur in sehr grossen noch schwer zugänglichen Porsten und
dann in abgelegenen Schluchten und sonst geschützten Orten v o r, ist aber
nirgends zahlreich. Sie ist ein beliebter Zierbaum uud wird in Parkanlagen
häufig gezogen, auch zu Hecken geschnitten. In manchen Gegenden finden
sich häufig Eiben in den Ortschaften bei Häusern oder auf Kirchhöfen.
Sie geht bis an 200 0 Puss Seehöhe, gedeiht aber auch in der Ebene.
Deu Kalkboden zieht sie vor, doch finden wir sie auch auf dem Ur-
schieferboden.
Jedenfalls war die Eibe früher im Walde viel häufiger, wurde aber durch
die vielen Nachstellungen von Seite der Tischler, Drechsler und Schnitzer
in allen zugänglichen Forsten fast ausgerottet und n ur in sehr entlegenen
Waldorten finden sich noch hie und da welche und meist von geringer Stärke.
Das Holz der Rotheibe ist ausserordentlich feinjährig, hart, dicht und
schwer, und zeigt häufig masrige Textur. Es ist zu feiner werthvoller Tischlerarbeit
sehr geschätzt. Als Brennholz kommt es gar nicht in Betracht.
Die Säfte der Eibe sind für Pferde, Maulthiere und Esel Gift, für W ied erkäuer
dagegen unschädlich. Auch dem Menschen erregt der Genuss der
Beeren Beschwerden.
Der grösste Feind der Eibe ist wohl der Mensch selbst, und im Walde
ist die Eibe vor den Nachstellungen der Tischler und Drechsler fast kaum zu
erwachen, und desshalb verschwindet sie auch allmählich ans dem Walde und
dürfte bald nur in Gärten und bei Häusern zu finden sein.
Tafel III.
9. p er HDttrf)l)i»ll>£r. Juniperus communis.
D e r Wachholder ist ein gemeiner Nadelholzstrauch mit sehr flach aber weit
ansstreichender Wurzelbildung und wird n ur durch Pflege und Beschneidnng
in Gärten zu baumartigem Wüchse gebracht. Seine vom Wurzelstocke oder
einem sehr verkürzten, sehr abfallenden Mittelstamme ausgehenden Aeste sind
meist eine kurze Strecke am Boden lie g e n d , dann aufsteigend. Im Walde
wild wachsend, erreicht der Wachliolder selten eine Höhe über 15 Fuss und
eine Stärke von 3 — 4 Zoll Durchmesser. In Gärten gezogen wii-d er mitunter
20 bis 24 Puss hoch gefunden.
Die Rinde ist am jungen T rieb e'g rü n , wird aber als 3— 4jährig schon
rothbraun und blättert besonders am alten Holze in feinen Schichten ab.
Die Nadeln sind schmal, dreieckig, scharf gespitzt, fast stechend und sitzen
in Quirlen zu dreien um die Triebe herum.
Die Blüthe ist ganz getrennt [D io e c ittJ . Die männliche Blüthe, dem äusseren
Ansehen nach ein gelbliches rundes schuppiges Zäpfchen, steht in den Blattachseln
der vorjährigen Triebe meist zu Dreien. Das Zäpfchen selbst besteht
aus einem gemeinschaftlichen Blumenboden, der von Deckschuppen umgeben
is t, welche von den dahinter liegenden Staubbeuteln überragt werden. Der
Staubfäden sind in der Regel 5 [P e n ta n d v ia J .
Die weibliche Blume besteht aus einem grünen schuppigen Zäpfchen,
das in seinem Innern 3 gipfelstäiidige Eier enthält, die nach der Befruchtung
von den Schuppen überwachsen und eingeschlossen w e rd en , worauf sich das
Ganze zu einer Zapfenbeere bildet. Die Schuppen werden etwas fleischig, ihre
Lage ist aber nur im Innern der Ernclit beim Zerschneiden derselben erkennb
a r, von aussen ist die reife Fru ch t eine schwarze blaue bereifte feste Bewe
von der Grösse einer E rb s e , in deren Innerem der ungeflügelte hartsohalige
Saame liegt. Die Fru ch t bedarf zwei Sommer zur Reife. Darum finden wir
grüne heurige, und schwarze vorjährige Beeren zu gleicher Zeit am Stämmchen.
D e r Wachholdersaame keimt meist erst im zweiten Frühjahre nach der Saat,
und die junge Pflanze wächst, sehr langsam.
Der Wachholder kommt am Besten im Walde im Innern der Bestände
fort, wenn er in einiger Uebersehirmung steh t, er wächst zwar auch auf ganz
freien sonnigen Hutweiden, erreicht aber nicht jen e Stärke wie im Walde auf
frischem sogar etwas feuchtem Nadelholzboden. Seine geographische Verbreitung
ist ausserordentlich g ro s s , in Europa ist er überall mehr oder weniger
häufig, auch im nördlichen Asien ist er heimisch.
D a er ein mitunter sehr häufiges aber ein sehr lästiges Waldiiiikraut ist,
so ist man wohl überall mehr auf seine Beseitigung als auf seine Anzucht
bedacht, doch pflanzt er sich recht leicht selbst durch Saamen fort. Wenn man
einen schönen Wachholder in Gärten pflanzen will, so muss man sehr behutsam
zu Werke geh en , er ist besonders empfindlich auf die Austrooknung der
Wurzel.
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