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angefaUeii und das Blattfleisch wird zwischen den Blattadern herausgefressen,
so dass die Blätter ganz skeletirt aussehen.
Jungen und verpflanzten Stämmchen sind diese Beschädigungen empfindlich.
Der Eschenbastkäfer (Hüesinus fr a x in i) und die Stutzbauchkäfer
ti-eiben mitunter ihr Unwesen unter der Escheurinde.
Die im südlichen Deutschland,' besonders in Krain vorkommeude
Blumenesohe, Mannaesche (F ra x in u s ornus L J , unterscheidet sich
von der gemeinen Esche durch lichtgraue, punktirte ju n g e Rinde, braune,
wollige Knospenhülle, breitere Blattfläohe und überhaupt grössere Belaubung,
langgestielte, endständige Blüthen und kleinere am Fru ch tstiele
schmal zugespitzte Saamen. Diese Eschenart schwitzt aus der
Rinde eine süsse, gummiartige Masse aus, die unter dem Namen Manna
in Apotheken als Heilmittel benutzt wird.
Die Blumenesche, obschon im südlichen Klima heimisch, verträgt
unsere Winter in geschützter, ebener Lage auf ausgezeichnetem Boden
recht gut. Im fürstlich Liechtenstein’schen Thiergarten iu Neuschloss
stehen einige Exemplare und tragen jährlich reifen, guten Saamen und
haben recht schönen Wuchs. Die aus dem hiesigen Saamen gezogenen
jungen Blumeneschen in unseren Pflanzschulen gedeihen recht gut.
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ly I.
21. Per penne. Acer plalanoides L.
Diese weniger im Walde als in Gärten und Anlagen oder bei Ortschaften
vorkommende Ahornart zeigt eine der Buche ähnliche Wurzelbildung, wächst
von Jugend auf sehr regelmässig senkrecht, aber im höheren Alter ist die
Stammform keine so regelmässige und die Richtung derselben keine so gerade.
Auffallend ist, dass bei den Holzarten, die in der Jugend so senkrechten
Wuchs zeigen, wie die Ahorne und die Esche, dieser späterhin verschwindet,
und der alte Stamm stets einige Büge uud s ta rk e , die Stammrichtung
ändernde Astansätze e rh ä lt, während gerade jen e Bäume, die in der Jugend
unansehnlich und einseitig wachsen, wie die Buche und Linde, im Alter die
schönsten und senkrecht geraden Stammformen zeigen.
De r Stamm des Spitzahorns erreicht an Höhe und Stärke den seines
Verwandten, des Bergabornes, nicht.
Die Rinde ist in der Jugend rothbraun und glatt, im höheren Alter grau
und fein längsstreifig gefurcht, mit nicht besonderer Borkenbildung uud
blättert auch nicht ab.
Die Kronenbildung ist in der Jugend durch die regelmässig gegenüberstehenden
Aeste eine sehr simmetrische, im Alter aber eine mehr unregelmässig
geformte, erhält aber durch die ganz geraden spitzwinklig abstehenden
Seitenäste uud jungen Ti-iebe ein eigenthümliches Ansehen.
Die Knospen, stumpfkegelig mit rothbraunen auch dunkelrothen Deckschuppen
, sind kreuzweise gegenüberstehend und die Endknospe immer
einzeln.
Der Laubausbruch erfolgt im Mai und das B latt ist ansehnlich gross.
Die Blätter sind langgestielt, im Ganzen rund, am Grunde etwas herzförmig,
meist fünflappig.
Die Lappen beträchtlich mit gerundeten Einschnitten und langgezogener
feiner Spitze.
Die Blattmasse ziemlich weich und aussen glatt. Blattstiel und B la ttrippen
geben im Frühjahre einen' weissen Milchsaft. Die Laubmasse ist
beträchtlich. Die Blätter stehen horizontal und bilden einen sehr schönen,
gut schirmenden Baumschlag, daher der Spitzahorn ein beliebter Allee- und
Zierbaum ist. Der Laubfall erfolgt allmählich im Oktober, nachdem das
Laub vorerst vergelbt.
Die Blüthe ist eigentlich zwittrig, doch finden sich in ein und derselben
Dolde auch rein weibliche und rein männliche Blumen, mithin ist der B lüthenstand
gemischt (polygamisch).
Die Blüthe bricht im Frühjahre gleichzeitig mit dem Laube aus, und ist
eine aufrecht stehende, aus ziemlich langgestielten Einzelblüthen zusammengesetzte
Afterdolde, an deren Grunde 4 schuppenartige, längliche, gelb-röth-
liohe Deckblätter stehen, die später abfallen.
Die Zwitterblüthe besteht aus einem scheibenförmigen Blumenboden mit
unterständiger, Sblättriger, liclitgrüner Blumenkrone und Sblättrigem, dunkelgrünen
Kelche. Der 2fächerige, 2narbige Fruchtknoten steht auf der Scheibe
uud ist von 8 kurzgestielten Staubfäden umstanden [Octandria MonogymaJ.
Die eingeschlechtigen Blumen unterscheiden sich bloss durch verkümmerte,
fehlende männliche oder weibliche Befruchtungswerkzeuge, nur sind an der
rein männlichen Blume die Staubfäden etwas länger gestielt, als in der vollkommenen
Zwitterblüthe.
Gleich nach der Bestaubung entwickeln sich die zwei Flügelansatze,
die bis zum Herbste ihre normale Grösse, und die lichtbraune Farbe erhalten.
Der Saame hängt paarweise an einem Stiele. Die Flügelfrüchte sind mit
der Kernseite aneinanderliegend, die Flügel in wagrechter Lage, gerade auseinander
gehend, mit etwas aufreohtstehender Spitze. Zur Zeit der Reife
trennen sich die Flügel von einander und hängen an dünnen Fäden an dem
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