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de r Pflanzlöcher) schnelle und k rä ftig e W u rze lausbreitung zu sichern, und
ihnen so fü r ihre ganze Leb en sd au er einen Vorsprung und ein Uebergewicht
ü b e r ihre Umgebung zu geben, wodurch die ganze weitere W ald b ehandlung
wesentlich e rle ich tert werden muss, wodurch wir endlich lernen werden, d e n
W a l d u n g e a c h t e t v i e l e r B ä u m e d o c h z u s e h e n ? J a sollte diese A rt
de r W ald erz ieh u n g , diese W ald g ärtn e rei nicht endlich bei allen unseren
Pflanzungen, wenigstens in allen W äld ern , die werthvolle Hölzer zu liefern,
oft auch namhafte Zwischenbenutzungen des Bodens abzuwerfen vermögen,
zu r Anwendung kommen können, ebenso sehr zu r E h re des Forstwirthes, als
zum Nutzen des Waldbesitzers, wie n ich t minder zu G unsten de r allgemeinen,
volkswirthschaftliohen In tere ssen ?
W ir schliessen mit dem Wunsche, dass diese flüchtig gegebenen And eu tu
n g en und Anregungen ke in völlig unfruchtbares Saamenkorn sein mögen,
und dass beim Anblicke dieser lebensfrischen Bilder de r uns an v ertrau ten
Pfleglinge sich ste ts die Mahnung wiederhole, d i e e w ig e n u n d w e i s e n
G e s e t z e d e r N a t u r z u a c h t e n , n u r m i t ih n e n , n i e m a l s g e g e n s ie ,
u n s e r e b e s o n d e r e n Z w e c k e a n z u s t r e b e n .
Tafel I.
1. | t i Cflttttf, (EkUflittti, üft^tonnf. Abies pectinata D. Cand. —
Pinus abies Du ßoi — Pinus picea linnie.
D i e de r CoMt/erew-Familie angehörende E d eltan n e entwickelt zwar keine
eigentliche Pfahlwurzel, doch ab er eine oder auch einige bis zur Tiefe von
2 bis 3 Fuss senkrecht o der schräge e indringeude H erzwurzeln und mehrere
starke Seiteuwurzeln. Im Ganzen ist die Bewurzlung eine k räftige u n d ziemlich
tiefgehende.
D e r Stamm von Ju g e n d au f senkrecht und ge rad e emporwachsend, zeichn
e t sich insbesondere bei erre ich te r Vollkommenheit durch schönen walzigen
Wu ch s aus, und th e ilt sich nie in mehrere Gipfelenden.
Die Kinde, an ju n g en Stämmchen u n d Aesten bis etwa zu 15 Ja h re n
g latt, ohvengrun, von aussen etwas b eh aa rt und saftig, wird e rst sp ä ter derb
und holzig, b leib t bei gutem Wüchse des Baumes bis ins 4 0— 50 . J a h r g la tt
ohne m erklich zu reissen, h a t eine grau e m it vielen weisslichen Flecken
besetzte Fä rb u n g , u n d b lä tte rt sich an alten Stämmen in dickschaligen etwa
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quadratzölligen Schuppen los. An altem Holze ist die Borkenbildung stä rk er
als bei de r Fichte, auch u nterscheidet sich die Tann en rin d e n ebst der lichteren
Aussenfärbung, durch die röthliche Rindenschichte im In n e ren , von
der Fichte.
Die Nadeln sind einzeln b e tra ch te t flach, schmal-lanzettförmig, zeichnen
sich durch einen schwachen Ein sch n itt an der Spitze, durch ihre dunkelgrüne
glänzende Farb e , und durch zwei weissgrau vertiefte L ängenstreifen an der
Rückseite aus, die sie au f den ersten Blick von den ähnlichen Roth-Eiben-
Nadeln erkennen lassen. Die Nadeln stehen bezüglich des Anheftungspunktes
sowohl am Mitteltriebe als an den Seitenzweigen z e r s t r e u t , sind aber an
den letzteren so gedreht, dass sie zu beiden Seiten des Zweiges kammförmig,
und zwar am ju n g en Trieb e zwei-, am ä lte ren Holze mehrzeilig beisammenstehen.
Die Leb en sd au er der Nadel ist bis an 8 Jah re.
Die Aeste umstehen quirlförmig den Höhentrieb und theilen sieh an
ihren Enden wieder in zwei gegenüberstehende Seitenzweige, die mit dem
Mitteltriebe einen spitzigen horizontalen W in k e l bilden.
Im Verhältnisse zum Stamme sind die Aeste sehr schwach, die stärksten
nicht über 3 Zoll dick , erreichen aber selbst bei freiem Stande selten jen e
Länge wie die der Pichte, sind auch minder biegsam, stehen mit den Enden
etwas aufrecht, und neigen sich selten u n te r die horizontale Lage.
Durch die dichte Benadlung u n d die mehr wagrechte schirmförmige
Stellung de r Aeste en ts teh t eine dichte sta rk beschirmende Baumkrone, die
der Form nach im jü n g e re n A lter kegelförmig, sp ä ter ab er mehr walzig wird,
weil der Höhentrieb im hohen A lte r unmerklioh ist, während die Seitenzweige
noch Län g en trieb e entwickeln. Im geschlossenen Bestände wird de r Stamm
bis zu drei Viertheilen seiner L än g e astrein, und die Krone u n b e d e u te n d ; im
freien Stande b ild e t die T an n e eine grosse Menge Reisigmasse, rein ig t sich
aber gleichwohl selbst ganz freistehend, bis a u f mehrere K la fte r Höhe von
starken Aesten.
Die B l ü t h e n stehen g e tren n t au f einem Baume [M o n o e c ia J . Die
männlichen erscheinen am E nde de r vorjährigen Trieb e an der Rückseite
zwischen den Nadeln gehäuft, und zwar in de r Form i-undlicher Kätzchen,
die von aussen g elbgrün aussehen u n d am Grunde von bräunlichen Knospenschuppen
umgeben sind. Das Einzelkätzchen ist ein ku rz er Blumenstiel, durch
den die zahlreichen Staubbeutel dicht mit einander verbunden werden (^M o n a -
delpJiiaJ, in denen re ichlicher gelb g rü n e r Saamenstaub en th a lten ist, der
bei voller Blü th en en tfa ltu n g aus de r doppelten Antherenöffnung entfällt.
Die weibliche Blüthe, in Form eines gelbgrünen etwa 2 Zoll langen
walzigen Zäpfchens, steh t an den oberen Gipfelzweigen aufrecht und ist