D i e Keniitniss de r unsere W ä ld e r bildenden Pflanzen, nämlicb de r Bäume
und Sträucher ist das alle re rste E rforderniss fü r je d e n Porstwirtb, de r diesen
Namen verdienen will. •— D ie seK en n tn iss betrifft zunächst das E rk en n e n u n d
Untersobeiden der b ier in B e tra eb tu n g kommenden Pflanzengattungen u n d
Arten nacb ib ren äusseren Me rkm alen; die P f l a n z e n b e s e b r e i b u n g gibt
diese Merkmale an, deren wesentlichste durch die vorliegenden Abbildungen
der deutschen Fo rstk u ltu rp flan z en zu r An schauung geb rach t werden.
E in solcher Ansch au u n g s-U n te rrich t kommt zunächst dem sich fü r eine
wissenschaftliche Ausbildung vorbereitenden Forste lev en zu Guten, dem n ich t
immer botanische G ä rten oder Arborete zu r H an d sind, der noch seltener alle
diese Holzpflanzen im W a ld e selbst auffindet, aus de r Beschreibung allein
sich aber n u r ein unvollständiges Bild zu machen im Stande ist. Ausserdem
können dem angehenden Po rstm an n e die Objekte seiner k ü n ftig en T h ä tig k e it
nich t oft u n d lebhaft g enug vor Augen ge fü h rt werden, n ich t tie f g enug k an n
er in das Eigentbümliche de r h ie r n a tu rg e treu darg este llten äusseren Form en
der Holzgewächse durch häufige Anschauung eindringen, weil diese Formen
die unbedingteste Be ach tu n g bei de r Erzieh u n g u n d Beh an d lu n g einzelner
Pflanzen sowohl, als gan ze r W ä ld e r in Anspruch nehmen.
’ Diese Ken n tn iss von de r Ge staltung, von der nach bestimmten Gesetzen
erfolgenden Ausformung de r Pflanzentheile (Morphologie) , is t em T h eil des
forstbotanischen Studiums, au f dessen W ich tig k e it der angehende Fo rstm an n
nicht früh und eindringlich g enug aufmerksam gemacht werden kann, dessen
Vernachlässigung ab er auch die Mehrzahl der ausübenden Porstwirthe (den
Schreiber dieses n ich t ausgenommen) bis zu r Zeit in Grundsätzen de r W a ld erziehung
befangen h i e l t , die m eh r und weniger arg gegen die u n ab än d e rlichen
u n d höchst weisen Gesetze de r N a tu r verstossen, die uns also oft b lin d lings
an dem Ziele vorüberschiessen lassen, welches wir bei unse rer W ald-
wirthschaft erreichen sollten u n d kö n n ten . — D e r häufige Anblick dieser A b bildungen,
die uns alle wichtigeren F o rstk u ltu rp flan z en in ih re r naturgemässen
vollkommensten u n d üpp ig sten Ausformung ins Gedächtniss rufen, mag sonach
nicht den Anfänger allein, er mag auch den erfahrenen u n d gewiegten Forst-
F i s c a l i , Foi'stkulturpflanzen. 2. Aufl. 1