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in der Mehrzahl ab, während sich kräftigere, dominirende leichter erholen.
Dichte Riffen und V ollsaaten leiden am meisten, lichtere Anwüchse aus n a tü rlicher
Besaamung weniger. Von den Bodenverhältnissen ist die Erscheinung
der Krankheit mehr unabhängig, doch sind ihre Folgen auf ohnedem magerem
schlechten Standorte ungleich gefährlicher. Durchaus nicht rathsam aber ist,
die Kieferpflanzen in den Jahren, wo sie schütten, zu verpflanzen. Als Ursache
dieser Krankheit wird theils die Einwirkung des Frostes, theils die Boden-
armuth angegeben, doch scheint weder das eine noch das andere alleinige Veranlassung
zu sein, und die Ursache dieses Zustandes liegt wohl mehr in der
Pflanze selbst, als ausser ihr.
Im Alter von 10— 2.5 Jah ren bekommen mitunter die Kiefern sowohl
am Hö h en trieb e , als an den Seitenzweigen stellenweise Anschwellungen,
die um den ganzen Zweig reichen und bis an 10 Zoll Länge haben, an denen
die Rinde rauh und rissig wird, endlich wässerige Säfte aussondert, und sich
mit dem orangegelben Pilze [Ceoma pineumj überzieht, der in der Grösse
eines Hanfkornes bis zur Grösse einer Erbse sich dicht ansiedelt und ganze
Stämmchen zum Absterben bringt. Die Pilzbildung ist aber wohl nicht die
Ursache, sondern vielmehr Folge dieses abnormen Zustandes.
An alten Stämmen setzt sich in den rückgebliebenen Löchern ausgefaulter
A e s te , oder in Rindenrissen der Löcherschwamm [PolypOTUS
p in a s tr ij an.
Tafel II.
5. |t e Sd)it)ftr3f0l)rE. Pinus austriaca Höss.
D ie Schwarzföhre bildet zwar so wie die gemeine Kiefer überall, wo es die
Bodenverhältnisse zulassen, eine Pfahlwurzel, doch ist diese bei weitem nicht
so stark, und nie so selbstständig entwickelt, wie bei der le tz te re n ; immer
sind noch nebenbei einige sehr starke Seitenwurzeln ausgetrieben, und auf
sehr felsigem Terrain unterbleibt die Pfahlwurzelbildung auch ganz. Die
starken, weit ausstreiohenden Seitenwurzeln umklammern dann au f eine
erstaunliche "Weise die Pelsblöcke und senken in die Spalten und Klüfte
Seitenarme. Desshalb sieht man auch Sohwarzföhren au f rein nackten Kalkfelsen
stehen und wachsen.
Die Stammbildung ist eine der Weissföhre ähnliche , nu r ist der
Schwarzföhrenstamm seihst in den günstigsten Verhältnissen schon von
Jugend auf stuffiger und abholziger und erreicht selten eine grössere Höhe
als 7 2 Fuss.
Auf gutem ziemlich gründigen Boden wächst die Schwarzföhre senkrecht,
entwickelt ihre quirlförmig stehenden, im Verhältnisse zur Weissfohre starken
und langen Aeste in der Jugend und im freieren Stande bis von der Erde
weg, und sämmtliohe Seitenäste stehen wagrecht bogenförmig mit den Enden
nach oben aufgerichtet. Die Krone ist bis ins mittlere Alter schön piramidal.
Alte reine Bestände ähneln dem Weissföhrenwalde s e h r, nu r ist die
unregelmässige Stellung der Stämme, ihr minder senkrechter und minder
gerader Wuchs noch auffallender.
Ein eigenthümliches Ansehen gewähren die Sohwarzföhrenstämme, die
horstweise oder ganz vereinzelt auf den nackten Pelspartien (z.B. in der Brühl
bei Wien) stehen. D e r Stamm entwickelt sich n ur in die Stärke und zeigt
einen Durchmesser von 1 2— 16 Zoll bei einer Höhe zwischen 4— 6 Klaftern.
Die Stammform ist an und für sich eine kegelige und je nach dem W in d andrange
eine ganz gedrehte. Die Kronenausbreitnng ist eine der flachen
Wurzelbildung ganz entsprechende. Die Hauptäste gehen alle wagrecht und
sehr weit aus, so dass die ganze Krone bei gänzlich unterbliebenem Höhenwuchse
eine schirmförmige ist, in der sich einzelne zu besonderer Länge entwickeln,
und noch weit über den Kronenumfang herausreichen.
Die Rinde ist in der Jugend und an den frischen Trieben licht gelbbraun,
im Alter dagegen dunkel, fast schwarzgrau von aussen und rothbraun
im Innern der Risse, und noch borkiger und rissiger als an der Kiefer. Die
lichte blätternde Rinde der Kiefer im Gipfel und Aesten fehlt hier.
Die Nadelknospen sind bezüglich ihrer Form und Stellung denen der
Weissföhre ähnlich, nu r ist ihre Grösse den dickeren Zweigen auch angemessen.
Der Austi-ieb der Zweige erfolgt ganz in derselben Weise, wie hei
der Kiefer.
Die Nadeln sind auch paarweise aus einer Scheide und zerstreut an den
Zweigen sitzend, aber sie sind 2- bis 3mal so lang und entsprechend dicker,
als die K ie fern ad eln , mehr gedreht und schwarzgrün, halten auch um einige
Jah re länger aus.
Der B a u m s c h l a g der Schwarzföhre ist ein sehr schöner und das Gesammtaussehen
der Bestände ein düsteres, dunkles.
Bezüglich der Blüthe stimmt die Schwarzföhre mit der Kiefer uberein,
nur sind alle Blüthentheile grösser und plumper und die Blüthenentfaltung
etwas später.
P is c a l i, F o r s tk n ltu r p f l a n z e n 2. Aufl. 4