ul
bii*
m
ff
„U"
iM
Tafel IX.
3 1 . |lj£ Srijniiir3p|)))£i. Populus nigra L.
D i e s e Pappel hat mit der kanadischen die grösste Aehnlichkeit.
Dm Bewurzelung ist eine sehr starke, weit ausreichende nnd flache. Die
Stammbildnng eme der kanadischen Pappel ähnliche, und mitunter findet
man alte Schwarzpappeln von colossalen Stärken, doch sind sehr alte meist
kernfiml und hohl.
^ Die Rmde ist in der Jugend licht gelbbraun und glatt glänzend, an alten
btammmi dagegen der Länge nach aufgerissen und stark borkig.
Die Krone, aus mehreren starken Aesten bestehend, ist weit verbreitet,
aber stets sehr licht. Die jungen Zweige sind nicht so dick und auch nicht so
kantig, ^ wie bei der kanadischen Pappel, sonst mit ihr übereinstimmend.
^ Die zerstreuten Knospen sind etwas kleiner und lichter gefärbt, auch
nicht so klebrig, wie bei Pop. conademis.
Die Blätter sind beträchtlich kleiner, nie herzförmig, sondern dreieckig
oder rliombiscli. ®
Die Belaubung im Allgemeinen ist „och viel lichter und schütterer als
bei der kanadischen P appel uud die Uebersehirmung sehr gering
Der Laubausbruch erfolgt im April oder Mai und der Abfall des ver-
gelbten Laubes im Oktober.
Die Blüthe ist so wie bei der kanadischen P a p p e l, nur sind die
Saamenstaubkatzchmi etwas kleiner und lichter ro th , die weiblichen etwas
schwacher.
Der im Ju n i reifende weisswollige Saame fliegt alsbald ab
Die Saamenerzeugungsfähigkeit tritt sehr zeitlich, mitunter schon im
10. Jah re ein.
Diese Pappel ist ein sehr schnellwüchsiger Baum, der in 2 5— 30 Jahren
bis an 20 Zoll Durchmesser und 60 Fuss Höhe erreicht.
Im Walde kommt diese Pappelart nur in den Auwaldungen im Niederwaldbetriebe
in Gesellschaft mit anderen Pappeln vor, dagegen ist sie ein
häufiger Alleebaum an Strassen und auf Weideflächen im KopHiolzbetriebe
Als Sti-assenalleebäume würden sich insbesondere die kanadische, die
Schwarz- und die Piramidenpappel sehr empfehlen, weil sie sehr genügsame
jedem Boden nnd jedem K lima anpassende H ölzer sind, die sehr rasch wachsen’
sich als Alleebaume sehr gut schneidein lassen, ihrer lichten Krone wegen die
Strassen wenig beschatten und ihre Austrocknung wenig hindern; nur dadurch
werden sie lästig, dass ihre flachen, weit auslaufcnden Wurzeln in die, an liegenden
Grundstücke dringen und mitunter sehr viel Wurzelbrut treiben, die
in Aeckern die Bearbeitung hindert und den E rtrag beeinträchtigt, und die
um so stärker treibt, je mehr die Wurzeln durch’s Ackern zerrissen werden.
Die Vermehrung geschieht, wie bei allen Pappeln, am zweokmässigsten
durch Setzlinge und Setzstangen.
Mitunter findet man einzelnstehende Schwarzpappeln auf Wiesen oder in
Anlagen von ausserordentlicher Stärke, doch nur auf sehr gutem Stande wird
die Pappel stark und alt.
Der aufgesehwemmte Boden, das Wiesonland, die Plussufer haben die
schönsten und stärksten Pappeln aufzuweisen, mithin ist der. humóse frische,
•selbst feuchte Lehmboden die ihr zusagendste Bodenai't.
Auf trockenem oder gar dürrem Standorte mit magerem Sande gedeiht
zwar die Pappel immer noch, aber kümmerlich, sie erreiclit keine Höhe, kein
Alter, und wird frühzeitig kernfaul und hohl.
Alle reinen Pappelbestäude lassen den Boden au Kraft rückgängig
worden, wenn es nicht ein Auboden ist, der durch zeitweise Ueberstaimng
Humuszuflüsse aus dem Wasser erhält, indem sie wenig und mageres Laub
haben, sich licht stellen und den Boden fast gar nicht beschirmen.
Das Pappelholz ist sehr weich, leicht und weiss.
Es ist ein minderes Brennholz und hat nur den halben Breimwerth des
Buchenholzes.
Verwimmerte Stämme und Wurzelstöeke mit schöner maseriger Textur
werden auch vom Tischler zu Fournieren verarbeitet, aber ihr Holz lässt sich
nicht gut hobeln und kann nur mit sehr scharfen und feinen Hobeleisen g latt
und rein gebracht w e rd en , indem es seiner Lockerheit wegen gerne ciiireisst
und wollig und rauh wird.
Die Schwarz- und insbesondere die Piramidenpappel sind eine besondere
Herberge von allerlei Ungeziefer und nicht selten die Veranlassung zur
grösseren Vermehrung von lusektenarten, die dann nebst den Pappeln auch
Obst- und andere Waldbäume angehen. Aus diesem Grunde sind auch die
Pappeln in der Nähe von Obstgärten nicht gerne gesehen.
Der Schwammspinner [Ph. bombyx d isp a r ), der Weidenspinner
[Ph. bombyx sa lic is) und selbst der Ringelspinner [Ph. bombyx m u s lr ia )
finden sich sehr häufig in Menge auf den Pappeln, besonders den Piramiden-
pappeln, ein, fressen die Bäume ganz k a h l, ohne sie aber zu tödteri, da sie
eine unverwüstliche Reproduktion besitzen.
Die B ö c k e , insbesondere Cerambyx carchurias und populneus,
wühlen als Larven im Holze, und im morschen Gehölze alter Stämme findet
i,