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Der Saame lässt sich nicht länger, als über Winter keimfähig erhalten,
und muss gegen Frost und Mäuse gut verwahrt werden.
Die Mannbarkeit tritt bei der Hasel nach dem 10. Jahre ein, doch tragen
Stocktriebe früher.
Die Saamenerzeugung tritt häufig ein, doch gibt es auch mitunter Jahre,
wo keine Haselnüsse gerathen.
Die junge Pflanze ist nicht sehr schnellwüchsig, und erst später nach
einigen Jahren bestockt sie sich untenher stärker.
Die Reproduktionskraft vom Stocke ist ziemlich stark, der Wiederausschlag
erfolgt stets an den tiefsten Stocktheilen, desshalb ist dort, wo der
Wiederausschlag beabsichtigt wird, der tiefe Anhieb zu empfehlen. Wenn
der alte Mutterstock ausfault, so entwickeln sich die Schösslinge zu selbstständigen
Pflanzen.
Die Hasel kommt im Niederwalde fast überall mit eingemischt vor, aber
auch in reinen Beständen wird sie im kurzen Umtriebe eigens gezogen und
gepflanzt, um ihre schönen geraden Stocktriebe zu Fassreifen zu benützen,
besonders in den Salinenforsten findet man häufig einige Flächen zu Haselniederwald
verwendet, um die Bereifung der Salzfässer zu erzielen; nebstdcm
aber ist die Hasel auch im Laubhoehwalde, besonders auf sehr gutem Boden
als Unterwuchs, mitunter sogar als lästiges Unkraut häufig zu finden.
Die Hasel ist ausserordentlich weit verbreitet, sie geht sehr weit nach
Norden, ist in ganz Europa und im westlichen Asien zu Hause, ihr Hauptsitz
aber ist Mitteleuropa. Sie liebt besonders den guten Buchenbodeu, kommt
aber selbst im Nadelwalde häufig vor. Ausser dem Walde is t sie in allen
. Hecken, Gebüschen und Rändern zu finden uud ist selbst im rauhen Gebirgsklima,
wo das Vorkommen der Sträucher im Allgemeinen ein beschränktes ist,
noch sehr häufig. Obschon die Hasel den freien Stand liebt, und zu voll-
kommener Entwickelung vollen Lichtgenuss bedarf, so kommt sie doch als
kiTippehges Sfrauchholz auch im Innern der Bestände in voller U ebersehirmung
vor, doch bleibt sie stets krüppelhaft entwickelt.
Nebstdem wird die Hasel auch in Gärten ihrer Früchte wegen geflanzt.
Das Holz ist weiss, dicht und hart.
Stärkere Hölzer werden zu Schnitz- und Dreohslerarbeiten verwendet.
Am nutzbarsten sind aber die geraden Stock- und Wurzelschösslinge zu Fassreifen
und zu Stöcken.
Als Brennholz liefert die Hasel nur schwächere Sorten, ist aber ein gutes
Brennholz, kommt jedoch nie für sich allein, sondern in Mischung mit ändern
Niederwaldhölzern zum Verbrauch.
Die Haselnüsse sind geniessbar, schmackhaft und enthalten, vollkommen
ausgereift, ein gutes Oel.
Das Laub ist ein sehr gutes Ziegen- uud Schaffutter.
Die meisten Beschädigungen erleidet die Hasel durch Zerreissen und
Zerbrechen bei Gelegenheit der Abnahme der Nüsse, an der sich meist die
liebe Jugend in nicht sehr glimpflicher Weise betheiligt.
Auch durch das Laubstreifen im Sommer wird sehr viel verdorben.
Von Insekten beschädigt der Haseldickkopf [Apoderes COryliJ das
Laub. Die Nussrüsselkäfer CurcuHo nUCUm et VenOSUS machen in manchen
Jah ren die Nüsse in grösser Menge wurmstichig.
35. | t f Sdjtöorjfrlf. Ainus glutinosa Gaert. Betula alnus L.
Die E rle bildet stets eine dem hohen Feuohtigkeitsgrade ihres natürlichen
Standortes entsprechende flache Bewurzelung, nur au f dem obenher trockeneren,
nur in der Tiefe vom Wasser durchsickerten Boden senkt sie ihre
Wurzeln ein. Auf dem Moraste stehen alle Erlstöcke hoch und bilden nach
dem oftmaligen Abhieb, der des Wasserstandes oder der Eisdecke wegen in
der Regel hoch geführt werden muss, dadurch, dass sich theils das Laub
zwischen den Stummeln ansammelt und Erdmasse bildet, theils durch wirkliche
Anschwemmung von allerlei erdigen und vegetabilischen Massen, zwischen
den Stockloden ganze Hügel, die nach jedesmaligem Abhiebe höher werden,
und an ihren höchsten Stellen dichte Erlenbüsche tragen.
In der Regel bestehen die Erlenbestände auf Brüchen aus solchen hügeligen
Erlen b ü sch en , zwischen denen stehendes oder auch fliessendes Wasser
oder weicher, im Sommer unzugänglicher Morast sich befindet.
Zum Baume aufgewachsen, bildet die Schwarzerle einen ansehnlichen,
senkrechten, runden und selbst im freien Stande ziemlich astreinen Stamm bis
zu 20 Zoll Stärke und 70 — 80 Puss Höhe.
Die Rinde ist an jungen Zweigen glatt, rothbraun, mit weissen Punkten
besetzt, am alten Holze dunkel, langriesig und ziemlich borkig.
Die Astverbreituug ist eine unregelmässige, doch ist die Krone nach
Aussen meist abgerundet. Die jungen Zweige und Loden sind meist kantig,
etwas klebrig und sehr brüchig. An sehr üppig emporgesohossenen Stock-
loden finden sich häufig handbreite Erweiterungen, die sehr flach , der Länge
nach gefurcht, mitunter reichlich mit Knospen besetzt sind, aus denen sich
dann wieder einfache Längentriebe entwickeln.
Die Blattkuospen stehen spii'alförmig, anscheinend unregelmässig uud