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Zwecken sehr gesucht wird. Die Rückwirkung der Weissbudie auf den Boden
ist eine sehr g u te , insbesondere die Niederwaldbestände mit herrschender
Hainbuche erhalten ihre Bodenkraft sehr gut.
Die Weissbuche ist iu ihrem Vorkommen weit beschränkter, als die
Rothbuche.
Südlich geht sie nur einzeln über die Grenzen Deutschlands heraus,
nördlich bleibt sie auch hinter der Buche zurück und östlich geht sie nur bis
an die Sandebenen Russlands.
Innerhalb D eutschlands ist sie im nördlichen Theile häufiger, doch nur in
der Ebene und im Hügellande.
Das sehr weisse und zähe Holz der Weissbuche ist eines der schwersten
und das härteste unter unsern L au b h ö lz e rn , und desshalb auch besonders
werthvoll zu solchen Zeug- und Werkhölzern, die einer grossen Krafteinwirkung
zu widerstehen haben und einer starken Abnützung durch Reibung ausgesetzt
sind. Die Mühlbauer schätzen das Weissbuehenholz zu Radkämmen
und Keilen ausserordentlich und holen es oft auf viele Meilen weit in solche
Gegenden, wo es selten ist.
Radspeichen, Schlägel, Stiele zu Werkzeugen zeigen die grösste Dauer
und Festigkeit.
Als Brennholz ist os das beste u n ter unseren Laubhölzern und übertrifft
noch die Rothbuche, ist aber minder spaltig.
Die N iederwaldhölzer, auf magerem Boden langsam erwachsen, geben ausgezeichnetes
Brennholz, nur muss es gut gespalten und auf sonnige und luftige
Orte gestellt werden, damit es austrockne, sonst verstockt es sehr leicht.
Das Laub dient zum Viehfutter. Die Weissbuche ist gegen atmosphärische
Einflüsse ziemlich unempfindlich, und leidet durch Verbeissen von Wild
und Rindvieh darum v ie l, weil verbissene Jungwüchse sehr leicht in Strauch
und Knüppelwuchs a u s a rte n , und nicht so leicht wieder zu gutem Höhenwuchse
gelangen, als andere Laubhölzer.
Von Insekten gehört ihr die w e tw in a , R ingelspinner, und auch
chrysorhoea, doch richtet keine besonderen Schaden an.
19. | i e Hotnwftlre, Liguslrüiii vulgare L.
Dieser mit der Esche und dem Flieder verwandte, der OfeöCeew-Pamilie
angehörende schöne Strauch bestockt sich sehr dicht, erreicht aber keine besondere
Stärke in deu Einzelstämmchen und wird nicht leicht über 12 Puss hoch.
Die junge Rinde ist grün, die alte braungrün und nicht sehr rauh.
Die Blattknospen sind sehr klein, gegeuüberstehend, die Blüthenknospen
dagegen schwellen stark an.
Das Laub ist schön dunkelgrün, lederartig, glatt, glänzend, die Blätter
einfach lanzettförmig, g la tträn d ig , entweder schwach zugespitzt oder abgestumpft,
bis 2 Zoll lang, gegenüberstehend.
Der Blattausbruch erfolgt im M a i, der Abfall sehr spät im H e rb s t, mitunter
bleiben die Blätter zum grossen Theile über Winter sitzen und bleiben
sogar grün, so dass der Liguster den wintergrüuen Laubhölzern nahe kommt,
mit denen er auch die steifen glänzenden und festen Blätter gemein hat.
Die Blüthe ist eine schöne Zwitterblüthej mit grünem 4zälmigen abfälligen
Keleh und schön weisser trichterförmiger, 4spaltiger Blumenkrone,
2 Staubfäden, die mit der Blumenkrone verwachsen sind, 1 Fruchtknoten mit
2spaltiger Narbe [Diandria MonoginiaJ. Der Blüthenstand ist in endständigen
dichten Sträussen.
Die Blüthe hat ein sehr schönes Ansehen, einen starken aber nicht angenehmen
Geruch, die Biüthezeit dauert über den Monat Ju n i und Juli.
Die im Oktober reifende schwarze Beereufrucht ist 2saamig und die
Saamenkerne sind schwarz und länglich-kantig, und liegen in einem rothbraunen
Fleische.
Der Saame fällt sammt der Beere gleich im Herbste, mitunter aber sehr
spät a b , und keimt erst nach einem Jahre. Die Saamenerzeugung ist häufig
und reichlich. Die Lebensdauer überhaupt 20— 30 Jahre.
Der Liguster Ist in milden Lagen und auf gutem Boden ein gemeiner
S trau ch , der in Auwäldern, Feldern, Weingärten mit anderen Sträuohern als
Viburnen etc. häufig vorkommt, doch in rauhem Klima und auf mageren S tandorten
ist er nicht zu finden.
. In tiefgründigen L ehmlagen des Aufschwemmungs-Landes siedelt er sich
in den Lohnen tiefer Wasserrisse an uud bindet das Erdreich.
E r gehört vorzugsweise dem südlichen Deutschland an.
Gegenstand der Benützung seines Holzes wegen ist dieser Strauch wohl
n ich t, höchstens zu schwächerem Brennholz wird er bei Räumung des Unterholzes
mit verwendet.
Seiner schönen glattglänzenden Blätter uud der weissen reichlichen B lüthen
wegen ist er ein sehr beliebter Zierstrauch in Gärten und Anlagen, und eignet
sich auch gu t zu Hecken, die geschnitten werden.
Das Laub wird von der spanischen Fliege [Lytta vesicatoriaj stark
angegriffen und sk e le tirt, auch die Raupe des schönen Dämmerungsfalters
Sphinx ligustri lebt von dem Laube, ohne aber merklich zu schaden.
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F is c a l i, Forstkiüturpüanzen. 2. Aufl.